Der Deutsche Logistik-Kongress vom 23. bis 25. Oktober 2019 stand
unter dem Motto „Mutig machen“. Doch was bedeutet Mut für Deutschlands
drittgrößten Wirtschaftsbereich? Welchen Herausforderungen gilt es mutig
zu begegnen? Experten gaben auf dem Kongress in Berlin Einblicke, was
die Logistik mit Mut erreichen kann.
Das weltpolitische Geschehen sorgt für Skepsis auf den Märkten.
Handelshemmnisse erschweren den internationalen Handel. Fachkräfte
fehlen in der Logistik nach wie vor an vielen Stellen. Im städtischen
Raum stockt zunehmend der Verkehr. Gleichzeitig beschleunigt
beispielsweise das Wachstum des E-Commerce den Warenumschlag.
Lieferketten werden zunehmend komplexer und der digitale Wandel findet
entlang der gesamten Wertschöpfungskette statt. Was diese aktuellen
Herausforderungen für den Wirtschaftsbereich Logistik gemeinsam haben?
Unternehmen und Mitarbeiter brauchen Mut, um ihnen zu begegnen.
Besonders der Gamechanger Digitalisierung erfordert beherztes Anpacken.
„Mut ist der zentrale Baustein für die Gestaltung des digitalen
Wandels“, eröffnete Alexander Birken, CEO des E-Commerce-Riesen Otto,
die Vorträge am ersten Kongresstag. Das bedeute auch, sich von
Althergebrachtem zu verabschieden, das vielleicht bisher ein
Erfolgsgarant war. Neue Technologien zu implementieren sei ein
essentieller Schritt, um mit den aktuellen Entwicklungen mitzuhalten. Es
erfordere den Mut, in zukunftsweisende Projekte zu investieren. Angela
Titzrath, Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hafen und Logistik AG
(HHLA), weiß, was das heißt: Die HHLA prüft in Kooperation mit dem
Fraunhofer-Center für Maritime Logistik gerade die Möglichkeit,
Container im Hamburger Hafen per Drohne zu transportieren. „Bei uns
lernen Boxen fliegen – und wir meinen das Ernst“, so Titzrath, „denn Mut
spornt zu Innovationen an.“
Bei allen Veränderungen, Innovationen und Trends steht für die knapp 150
Rednerinnen und Redner und die rund 3.200 Besucherinnen und Besucher
des Deutschen Logistik-Kongresses 2019 fest: Die Logistik ist nach wie
vor ein People’s Business. „Wir haben es mit Menschen zu tun“, bringt es
Christoph Pieper vom Automobilzulieferer Winkelmann auf den Punkt. „Wir
müssen unsere Mitarbeiter mitnehmen, sie zu Transformationsprozessen
ermutigen und ihre Ängste davor, was Transformation mit ihren Jobs
macht, ernstnehmen.“ Das, so Alexander Birken von der Otto Group, gehe
nur mit dem Mut auch seitens der Führungskräfte zum ehrlichen Dialog.
Mehr Positionen von Menschen aus Logistik und Supply Chain Management
sowie Einblicke in die Welt des Muts finden Sie auf der Website der
Aktion „Mutig machen“ – darunter ein Interview mit einer Mut-Trainerin,
Geschichten über Pioniere sowie ein Überblick über besonders innovative
Logistikkonzepte, die wohl ihrer Zeit voraus waren.