Die Sicherung der Ladung auf einem Lkw ist ein sehr komplexes Thema. Das liegt unter anderem daran, weil es viele verschiedene Transportgüter gibt, die unterschiedliche Sicherungsmaßnahmen erfordern. Die Ladungssicherung ist sehr wichtig, weil eine ungesicherte Ladung zu einem gefährlichen Risiko werden kann. Verrutscht sie auf der Ladefläche, kann sich das Fahrzeug so stark aufschaukeln, dass der Fahrer die Kontrolle verliert. Die Ladung kann aber auch aus dem Laderaum katapultiert werden und den Fahrer schwer verletzen. In vielen Fällen werden auch andere Verkehrsteilnehmer durch eine ungesicherte Ladung in Gefahr gebracht. Statistisch gesehen entsteht jeder fünfte Unfall mit einem Lkw dadurch, dass die Ladung nicht vorschriftsmäßig fixiert wurde.
Die richtige Verteilung der Ladung
Es spielt schon eine wichtige Rolle, in welchem Bereich des Laderaums die Ladung untergebracht wird. Sie sollte im Idealfall gleichmäßig über die gesamte Ladefläche verteilt werden. Es kommt jedoch sehr oft vor, dass nur eine Teilbeladung stattfindet. In dem Fall sollte sie unmittelbar hinter dem Führerhaus verstaut werden. Wird die Ladung zu weit im hinteren Bereich untergebracht, fährt sich das Fahrzeug sehr unsicher und kann in Kurven ins Schleudern geraten. Besonders dramatisch wird es, wenn eine Vollbremsung unvermeidbar ist. Es ist erstaunlich, welche Kräfte dadurch auftreten können. Dann kann die Ladung von der Ladefläche katapultiert werden und in den Gegenverkehr fliegen.
Oftmals werden Transportgüter auf Paletten verladen. Das spart Zeit und zudem lässt sich der Laderaum optimal ausnutzen. Je mehr Ladung mit einer Fuhre transportiert werden kann, desto größer ist die Wirtschaftlichkeit. Die Paletten weisen Maße auf, die auf die Ladefläche abgestimmt sind. Deshalb können jeweils zwei Paletten nebeneinandergestellt werden. Es hat sich in der Praxis jedoch bewährt, dass jede zweite Palette um 90 Grad gedreht wird. Dadurch entstehen keine geraden Spalten zwischen den Paletten. Es wirkt eher wie eine Verzahnung. Das ist insofern vorteilhaft, weil dadurch beim Bremsen oder bei Ausweichmanövern nicht mehr solche hohen Kräfte auftreten.
Die Ladung vor dem Verrutschen sichern
Eine sehr große Gefahr besteht immer dann, wenn die Ladung verrutscht. Dabei können enorme Kräfte auftreten. Diese führen nicht selten dazu, dass die Ladung zu einem Geschoss wird. Deshalb ist es wichtig, sie entsprechend zu sichern. Staub und Schmutz auf der Ladefläche begünstigen das Verrutschen. Deshalb ist es wichtig, die Ladefläche sauber zu halten. Noch besser ist es, sie mit rutschfesten Matten auszulegen. Aber auch solche Matten müssen regelmäßig vom Schmutz befreit werden. Sie allein sorgen jedoch nicht für einen sicheren Halt. Es müssen noch weitere Maßnahmen ergriffen werden.
Mit Spanngurten die Ladung fixieren
Nicht nur Paletten, sondern auch größere Gegenstände müssen auf jeden Fall zusätzlich mit Spanngurten fest verzurrt werden, damit sie nicht umkippen können. Das gilt ebenfalls für schwere Papierrollen oder Bauteile aus Stahl oder Beton. Mitunter scheint es so, dass die Teile aufgrund ihres Gewichts nicht verrutschen können. Doch das ist ein Irrglaube. Auch Teile, die mehrere Tonnen wiegen, können bei einem Aufprall zu lebensgefährlichen Geschossen werden.
Kleinteile sicher in Gitterboxen transportieren
Paletten, auf denen sich Kartons oder andere Kleinteile befinden, lassen sich nicht immer mit Spanngurten fixieren. Mit den Gurten könnten Schäden am Inhalt angerichtet werden. Deshalb wird in solchen Fällen gerne mit Gitterboxen gearbeitet. Darin lassen sich Kleinteile aller Art unterbringen und sicher im Laderaum verstauen. Im Ernst-Handel gibt es Gitterboxen in vielen praktischen Größen. Da sie auch gestapelt werden können, lässt sich der Laderaum optimal ausnutzen.
Gesetzliche Vorgaben immer einhalten
Bezüglich der Ladungssicherung gibt es zahlreiche Vorschriften. Diese sind sowohl in der Straßenverkehrsordnung als auch von den jeweiligen Berufsgenossenschaften festgelegt. Für jede Art von Ladung gibt es entsprechende Vorschriften zur Sicherung. Jeder, der einen Lkw-Führerschein macht, muss in entsprechenden Modulen lernen, wie die Ladungen zu sichern sind. Diese Fachkenntnisse müssen immer wieder erneut unter Beweis gestellt werden. Falls bei einem Lkw-Fahrer Zweifel auftreten, kann er sich auch jederzeit bei der Berufsgenossenschaft informieren. Sie bieten zumeist Informationen in Form von Broschüren an. Ein solches Exemplar sollte sich in jedem Lkw im Handschuhfach befinden, damit es immer zur Hand ist.
In einem Schadensfall muss immer der Fahrer des Lkw die Haftung übernehmen, weil er auch für die Ladung verantwortlich ist. Das gilt selbstverständlich auch dann, wenn er sein Fahrzeug nicht selbst beladen hat. In größeren Speditionen ist es oftmals so, dass der Fahrer gar nicht weiß, was sich im Laderaum seines Fahrzeugs befindet. Er bekommt nur Bescheid, welches Ziel er anfahren soll. Der Gesetzgeber erwartet jedoch, dass der Lkw-Fahrer sich vor Beginn der Fahrt von der Ladung und der durchgeführten Ladungssicherung überzeugt. Im praktischen Alltag wird eine solche Kontrolle jedoch meistens nicht durchgeführt, weil es an Zeit fehlt. Deshalb verlässt sich der Fahrer auf die Verlader und beginnt unmittelbar die Fahrt.
Besondere Vorsicht bei Gefahrguttransporten
Besonders strenge Vorschriften gibt es für Gefahrguttransporte. Wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, stellen die Güter, die transportiert werden, eine Gefahr dar. Die Gefahr kann für Menschen, für die Umwelt und auch für andere Dinge vorhanden sein. Zu den gefährlichen Gütern gehören unter anderem:
- Flüssiggas
- Kraftstoffe
- Pflanzenschutzmittel
- Chemikalien
Treten Unfälle mit Fahrzeugen auf, die Gefahrgut transportieren, kann es zu großflächigen Bränden oder zu erheblichen Umweltverschmutzungen kommen. Es muss sich dabei nicht immer um große Tanklastzüge handeln. Zahlreiche Chemikalien und Pflanzenschutzmittel werden auch in kleineren Kanistern transportiert. Fliegen diese aus dem Laderaum, können sie unter Umständen auch schon beachtliche Schäden anrichten. Deshalb gibt es in diesem Bereich auch oftmals sehr strenge Kontrollen. Verstöße, die bei der Ladungssicherung von Gefahrgütern begangen werden, sind keine Bagatellangelegenheiten, die mit einem Bußgeld geahndet werden. Sie gelten als Straftaten und werden mit hohen Strafen abgeurteilt.
Zusammenfassung
Die Ladungssicherung ist bei allen Transporten mit Lkw eine sehr wichtige Angelegenheit. Es gibt Vorschriften laut der Straßenverkehrsordnung, der jeweiligen Berufsgenossenschaften sowie der Unfallversicherungen. Die gesetzlichen Vorschriften müssen immer eingehalten werden. Sie dienen nicht nur als Schikanen, sondern der Sicherheit. Eine Ladung, die nicht korrekt gesichert ist, stellt eine große Gefahr dar. Sie kann verrutschen und dadurch den Lkw unkontrollierbar machen. Zudem besteht die Gefahr, dass sie von der Ladefläche katapultiert wird und dadurch andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringt.