In der Langen Straße, der Wariner B 192-Durchfahrtsstraße, gibt es ein kurzes Tempo-30-Stück. Keine 100 Meter lang. Und von Blankenberg kommend, sehen die Kraftfahrer, auch gleich das Ende. Für die Ministrecke bremst auch so mancher „Brummi“ erst gar nicht ab. Nach dem Motto: Bin eh’ gleich durch. Diese Erfahrung hat auch der örtliche Kontaktbeamte Fred Steinhusen gemacht. Doch eine Geschwindigkeitsmessung sei an der Stelle, wegen des kurvigen Verlaufs, schwierig, warf Steinhusen ein beim Polizei-Bürger-Dialog am Montagabend. Zusammen mit seinem Chef Dr. Andreas Walus, Leiter des Polizeihauptreviers Wismar, stellte er sich den anwesenden sechs Bürgern vor. Was bei Steinhusen aber wirklich nicht nötig war. Seit einem Jahrzehnt als „Sheriff“ von Wismar tätig, kennt ihn in der Zwei-Seen-Stadt jeder. Und umgekehrt gilt das natürlich auch…
Der Dialog mit den Bürgern diente dazu, die Arbeit der Polizei zu erläutern, über die Kriminalitätsentwicklung zu informieren und Fragen der Bürger zu beantworten. Die Gelegenheit nutzte die Warinerin Evelyn Dierks. „Als Fahrradfahrerin habe ich ein mulmiges Gefühl, durch die Lange Straße zu fahren; dort, wo die 30er-Zone ist, wegen der großen Laster mit Holz oder der Kiestransporter.“ Ältere Leute hätten Angst, mit dem Fahrrad durch Warin zu fahren“, so Dierks. Sie selbst weiche zu ihrer Sicherheit manchmal gar auf den Bürgersteig aus. Evelyn Dierks, die täglich mit dem Rad unterwegs ist, weiß, dass sie auf dem Gehweg nicht fahren dürfe.
Das Problem mit den offensichtlich zu schnell fahrenden „Brummis“ und anderen Verkehrsteilnehmern gerade in der Langen Straße besteht seit längerem. Doch die Ausweitung der 30er-Zone bis zum Markt hin hat der Landkreis abgelehnt.
Christine Schrein vom Wariner Ordnungsamt gab ein Problem von gleich drei Frauen weiter, die Sorge um ihre Schulkinder haben. An der B 192-Bedarfsampel, Höhe „Hotel Am Wariner See“ werde immer wieder Rot ignoriert. „Viele Eltern bringen darum ihre Kinder bis zum Cords-Park über die Straße“, so Schrein. Steinhusen versprach, das im Auge zu behalten, verwies aber auch darauf, „dass viele Kinder zuvor quer über die Straße gehen und nicht an der Ampel“. Bernd Hoffmann aus Warin ärgerte sich über die Raserei auf der B 192, Abzweig Büschow: „Vor allem morgens um sechs, wenn die Rennfahrer nach Hamburg unterwegs sind.“