Brummi-Fahrer werden in zehn Sprachen zur Aufmerksamkeit ermahnt – Einmalig im Land
Sinsheim. (end) „Wir können dem Unfallwahnsinn nicht tatenlos zusehen“, sagt Tobias Kupfer bekümmert. Auch der Chef der Autobahnmeisterei bei der ViA6West Service GmbH ist über die Häufung der schweren Lastwagen-Kollisionen im Bereich Sinsheim besorgt, „ich kann mir keinen Reim darauf machen.“
Denn weit vor der Anschlussstelle Steinsfurt gibt es auch in Fahrtrichtung Mannheim bei Stau große LED-Warntafeln und augenfällige gelbe Blitzer, um die Verkehrsteilnehmer auf die Verkehrsstörung auf ihrer Strecke hinzuweisen. „Das wird offensichtlich nicht von allen so wie gewünscht wahrgenommen“, sagt er. Jetzt greift man in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium zu ungewöhnlichen Mitteln: Per CB-Funk sollen die Brummi-Fahrer vor der kommenden Baustelle gewarnt werden, und das in insgesamt zehn verschiedenen Landessprachen – absolut einmalig in Baden-Württemberg. „Wir wollen das System testen, damit die Trucker die Warnung auch akustisch mitkriegen.“
„Achtung Gefahr“ heißt es ab sofort mit einer weiblichen Stimme auf deutsch, englisch, französisch, italienisch, polnisch, rumänisch, russisch, tschechisch, bulgarisch und ungarisch.
Gerade von osteuropäischen Lastwagen-Fahrern wird der so genannte CB-Funk noch viel genutzt. „Wenn das nur einen Unfall verhindert, hat sich der gesamte Aufwand schon gelohnt“, erklärt Tobias Kupfer weiter. Der Aufwand besteht in einem speziellen Anhänger. Hier ist ein CB-Funksender installiert, der auf verschiedenen Trucker-Kanälen im Sekundentakt die Warnmeldung abgibt. Rund 500 Meter weit reicht das Funksignal, „genug, um die Fernfahrer frühzeitig vorzuwarnen“, ergänzt der Chef der Autobahnmeisterei weiter.
Gesteuert wird das System über Sensoren, die die Verkehrslage auf der A 6 permanent analysieren. Bei Bedarf wird dann der Funksender angeschaltet. Zusätzlich ist der Anhänger noch mit großen gelben Blitzleuchten und einer Warnanzeige ausgestattet, „wir hoffen, dass auch dies die Aufmerksamkeit der Brummi-Fahrer zusätzlich erhöht“, wünscht sich Tobias Kupfer.