Traton, die Nutzfahrzeugtochter von VW, möchte den US-Lkw-Hersteller Navistar vollständig übernehmen. Im Falle einer Einigung würde eine hohe Summe Geld fließen
Die Nutzfahrzeugtochter von Volkswagen, Traton, will sich den Rest des US-Lkw-Herstellers Navistar einverleiben. Dem Verwaltungsrat der Amerikaner sei ein Vorschlag zum Kauf der noch nicht von Traton gehaltenen Aktien für 35 US-Dollar je Anteilschein gemacht worden, teilten VW und Traton am späten Donnerstagabend in München mit. Insgesamt müsste Traton damit 2,9 Milliarden Dollar auf den Tisch legen. VW hält bereits 16,8 Prozent an dem Lkw-Hersteller.
Der Vorschlag stehe insbesondere unter dem Vorbehalt, dass sich Traton und Navistar auf den Abschluss eines Zusammenschlussvertrages einigten, eine zufriedenstellende Buchprüfung durchgeführt werde und die Gremien beider Unternehmen sowie der Verwaltungsrat und die Aktionärsversammlung von Navistar der Vereinbarung zustimmten.
Navistar bestätigte den Erhalt des Angebots. Der Verwaltungsrat werde zusammen mit seinen Finanz- und Rechtsberatern den Vorschlag vor dem Hintergrund der eigenen strategischen Vorstellungen sorgfältig prüfen, hieß es in einer wenig später in Lisle verbreiteten Mitteilung. Navistar riet seinen Aktionären, zunächst nichts zu unternehmen.
Noch keine Gewissheit über Ausgang der Gespräche
Es gebe keine Sicherheit, das Verhandlungen über den Vorschlag stattfänden, hieß es weiter. Auch im Falle von entsprechenden Gesprächen gebe es keine Gewissheit über eine Einigung. Weitere Aussagen wollte Navistar erst tätigen, wenn dies angemessen sei oder eine formale Vereinbarung erreicht wurde.
Anleger zeigten sich euphorisch. Die Navistar-Aktie legte im nachbörslichen US-Handel zuletzt um fast 50 Prozent auf 36,02 Dollar zu. Offensichtlich rechnet der Markt mit einer Ablehnung des Angebots und einer Aufstockung des Preises – oder mit einer Gegenofferte.
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