Verdi wirft Saarbahn vor, Lohnerhöhungen zu verweigern

Die Gewerkschaft Verdi wirft der Landeshauptstadt vor, bereits ausgehandelte höhere Zahlungen für Busfahrer zu verweigern. Sie fordert deshalb das Einschreiten von Oberbürgermeister Conradt. Die Saarbahn weist die Kritik zurück.

Die Gewerkschaft Verdi fordert sofortige Umsetzung ausgehandelter Lohnerhöhungen für die Busfahrer der privaten Subunternehmen, die im Linienverkehr der Saarbahn eingesetzt werden. Die Gewerkschaft, so Verhandlungsführer Christian Umlauf von Verdi, habe mit dem Arbeitgeberverband LVS erhebliche Lohnsteigerungen ausgehandelt.

Lohnerhöhungen werden nicht weitergegeben

Die Landeshauptstadt halte sich nicht an diese Ergebnisse, verweigere höhere Zahlungen. Die Busunternehmen Harz, Baron, Feld Fischer und Seibert könnten deswegen die Lohnerhöhungen nicht an ihre Beschäftigten weitergeben und stünden vor der Rückgabe der Verträge.

Die Schwierigkeiten betreffen nach Angaben von Verdi 80 Busfahrerinnen und -fahrer. Trotz nochmaliger Verhandlungen am Dienstag ist man nach SR-Informationen nicht zu einer Einigung gekommen.

Verdi fordert nun von Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) ein sofortiges Einschreiten. Die Saarbahn ist eine hundertprozentige Tochter der Stadt Saarbrücken.

Saarbahn verwundert über Gewerkschafts-Kritik

Die Saarbahn wiederum weist die Forderung der Gewerkschaft Verdi zurück. Unternehmenssprecherin Ulrike Reimann zeigte sich dem SR gegenüber verwundert über die Mail der Gewerkschaft.

Mit den Subunternehmern, die für die Saarbahn im Busverkehr eingesetzt sind, seien nach einer europaweiten Ausschreibung im letzten Jahr Verträge abgeschlossen worden. In diesen Verträgen sei eine jährliche Preisanpassung zum 1. Oktober vorgesehen.

Preisanpassung zum 1. Oktober

Man dürfe also rückwirkend keine Vertragsänderungen vornehmen oder Zahlungen erhöhen, da man sonst gegen das Vergaberecht verstoße. Allerdings seien aufgrund der gestiegenen Spritkosten Liquiditätshilfen an die Busunternehmen gezahlt worden. Für den 1. Oktober sei dann die vereinbarte Preisanpassung vorgesehen, über deren Höhe bisher noch keine Auskunft möglich sei.

Weiter hieß es, es habe entgegen der Vorwürfe von Verdi auch schriftliche Reaktionen des Unternehmens auf Anfragen der Busunternehmen und der Gewerkschaft gegeben. So sei am 4. Mai 2022 die Beurteilung der Sachlage durch die Saarbahn in einer Mitteilung dargestellt worden, auch sei in den letzten beiden Tagen eine entsprechende Mitteilung an die Beteiligten verschickt worden.

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