Verdi-Streik trifft BVB-Spiel Keine Busse und Bahnen am Freitag

Großer Verdi-Streik am Freitag (3.3.) in Dortmund. Busse und Bahnen fahren den ganzen Tag nicht. Davon ist auch das BVB-Spiel gegen Leipzig betroffen.

Die Gewerkschaft Verdi kündigt an: Bis zum Abend, wenn das Spiel von Borussia Dortmund gegen RB Leipzig im Signal Iduna Park stattfindet, bleiben am Freitag (3.3.) die Busse und Bahnen stehen.

Mit weiteren Streiks soll am Ende dieser Woche der Druck in den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst erhöht werden. Die Gewerkschaft Verdi will bundesweit massive Warnstreiks organisieren und in mehreren deutschen Städten den Nahverkehr lahm legen. Auch in Dortmund.

Bewusste Wirkung auf BVB-Spiel

„Wir haben die Beschäftigten bei DSW21 für Freitag zum Streik aufgerufen“, sagt David Staercke, Gewerkschaftssekretär bei Verdi Westfalen am Königswall. Es werde ganztägig gestreikt, kündigt er an.

DSW 21 bestätigt am Nachmittag: sämtliche Bus- und Bahnlinien fallen von von Betriebsbeginn (cica 3.30 Uhr) bis Betriebsende (circa 1.30 Uhr am Folgetag) aus.

Bewusst trifft Verdi damit auch die vielen Fußball-Fans, die am Freitagabend das Heimspiel des BVB gegen RB Leipzig besuchen wollen. Die Partie beginnt um 20.30 Uhr, der Anreiseverkehr ab circa zwei Stunden vorher.

DB-Züge fahren

„Das ist natürlich kompliziert und tut uns im Sinne der Fahrgäste leid“, sagt DSW 21-Sprecher Frank Fligge. Er verweist auf das Streikrecht, das selbstverständlich akzeptiert werde. Zu lösen seien die durch den Streik entstehenden Probleme nicht.

Eins will DSW21 aber tun: „Wir stellen die Buchten unserer Bushaltestellten rund ums Stadion am Freitag als Parkraum zur Verfügung, denn die brauchen wir ja nicht“, sagt Frank Fligge.

S-Bahnen und Nahverkehrszüge

Was den Bahnverkehr angeht, gibt es unterschiedliche Linien der DB, die in Richtung Stadion führen, etwa zum Haltepunkt „Signal Iduna Park“ oder zur S-Bahn-Haltestelle Möllerbrücke. Durch den Wegfall etlicher Verbindungen dürfte es aber auf den verbleibenden Strecken außergewöhnlich voll werden.

Gleiches gilt für den Autoverkehr zum Stadion. Dieser ist durch Baustellen, etwa an der Strobelallee oder an der B1, beeinträchtigt.

Eine besondere Situation könnte sich zudem durch das relativ späte Spielende gegen 22.30 Uhr ergeben.

Späte Abreise wird kompliziert

Betroffen sind vom Streik nach Angaben von DSW21 auch die Nachtexpress-Linien, die um 0.15 Uhr oder 0.45 Uhr vom zentralen Ausgangspunkt „Reinoldikirche“ in alle Stadtteile starten.

„In gleicher Weise werden die von DSW21 in den Nachbarstädten Castrop-Rauxel (480, 481, 482 und NE 11) und Schwerte (430, 435 und NE 25) betriebenen Buslinien betroffen sein“, teilt DSW21 mit.

Das Unternehmen weist außerdem darauf hin, dass die H-Bahn und die Flughafen-Sonderlinien AirportExpress, AirportShuttle und 490 nicht von dem Streik betroffen waren.

Dazu sagt DSW21-Sprecher Frank Fligge: „Diese drei Linien werden grundsätzlich über den Dortmunder Airport koordiniert und fahren eigenständig und autark zum übrigen DSW21-Linienbetrieb.“ Es werde Fahrpersonal eines privaten Fremdunternehmers eingesetzt, der nicht bestreikt wird.

Kein Streik in Kitas

Bewusst nicht bestreikt, so erklärt Gewerkschafter David Staercke, würden diesmal die städtischen Kindertageseinrichtungen.

„Wir machen einen Branchen-Streiktag, bei dem am Freitag vorrangig der Öffentliche Personen-Nahverkehr im Ausstand ist. An Kitas wird in dieser Woche nicht gestreikt. Da wurde im vorigen Jahr viel gestreikt und wir wollen es nicht übertreiben“, sagt David Staercke.

Das fordert Verdi

Verdi fordert unter anderem für Busfahrer und Busfahrerinnen, Erzieherinnen und Erzieher oder auch Müllwerker, die bei der Stadt beschäftigt sind, 10,5 Prozent mehr Einkommen. Mindestens sollen es aber 500 Euro mehr im Monat sein. Die Arbeitgeberseite von Bund und Kommunen lehnt das als „nicht leistbar“ ab.

Zusammen mit der Klimabewegung „Fridays for future“ findet in Dortmund ab 12 Uhr eine gemeinsame Kundgebung auf dem Friedensplatz statt.

Daran werden sich, so Gewerkschafter Staercke, die Streikenden von DSW21 beteiligen, die vorher (ab 11 Uhr) in einem Demonstrationszug von der DSW21-Verwaltung an der Deggingstraße zum Friedensplatz laufen werden.

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