Ukraine-Update: Nato beruft Sondergipfel zu Russlands Krieg gegen die Ukraine ein

Russland wütet in der Ukraine. Alle aktuellen Branchen-Meldungen zum Thema aus Spedition, Transport und Logistik finden Sie hier, mehrmals am Tag aktualisiert.

München. Wir fassen in diesem Blog für Sie die wichtigsten Meldungen rund um die Situation in der Ukraine zusammen, die das Transport- und Logistikgewerbe betreffen:

Mittwoch, 16. März, 09.58

Außenhandel mit Russland im Januar 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen

Wiesbaden. Der deutsche Außenhandel mit der Russischen Föderation ist im Januar 2022 gegenüber Januar 2021 gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stiegen die deutschen Exporte nach Russland gegenüber dem Vorjahresmonat um 30,7 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Die Importe nahmen um 57,8 Prozent auf 4,0 Milliarden Euro zu. Diese Entwicklung ging mit einem deutlichen Anstieg der Außenhandelspreise einher. Die gestiegenen Preise für Rohöl- und Erdgasimporte führten auch dazu, dass Deutschland im Januar 2022 im Außenhandel mit Russland einen Importüberschuss von 1,8 Milliarden Euro auswies. Im Januar 2021 lag der Importüberschuss bei 0,9 Milliarden Euro.

Wichtigste Handelswaren im Außenhandel mit Russland

Die wichtigsten Importgüter aus Russland waren im Januar 2022 Erdöl und Erdgas im Wert von 2,6 Milliarden Euro (+54,2 Prozent gegenüber Januar 2021), gefolgt von Metallimporten in Höhe von 452 Millionen Euro (+80,2 Prozent) und Kohle im Wert von 330 Millionen Euro (+181,9 Prozent).

Die Importe aus der Russischen Föderation hatten damit einen wertmäßigen Anteil an den Importen von Erdöl und Erdgas von 24,1 Prozent. Bei den Metallimporten lag der Anteil bei 6,7 Prozent und nahezu die Hälfte der wertmäßigen Kohleimporte (49,1 Prozent) kam aus Russland. Insgesamt machten die Importe aus der Russischen Föderation im Januar 2022 einen Anteil von 3,7 Prozent an den deutschen Gesamtimporten aus.

Exportiert wurden im Januar 2022 von Deutschland nach Russland hauptsächlich Maschinen für 413 Millionen Euro (+22,3 Prozent), Kraftwagen und Kraftwagenteile im Wert von 349 Millionen Euro (+21,0 Prozent) und chemische Erzeugnisse für 281 Millionen Euro (+32,1 Prozent). Damit lag der Anteil der Exporte nach Russland im Januar 2022 bei 2,0 Prozent der deutschen Gesamtexporte.

Sanktionen gegen Russland aus Sicht des deutschen Außenhandels

Im Rahmen der von der Europäischen Union (EU) gegen die Russische Föderation verhängten Sanktionen wurden im Februar 2022 Ausfuhrverbote für Güter und Technologien eingeführt, die für die Verwendung in der Luft- und Raumfahrt geeignet sind. Im von den direkten Sanktionen betroffenen Bereich der Luftfahrzeuge wurden im Jahr 2021 Waren im Wert von 895 Millionen Euro von Deutschland nach Russland exportiert. Der Anteil der Luftfahrzeuge an den gesamten deutschen Exporten in die Russische Föderation betrug im vergangenen Jahr 3,4 Prozent. Hierbei handelte es sich hauptsächlich um Exporte von Starrflügelflugzeugen mit einem Leergewicht von über 15 Tonnen, also um größere Passagier- und Frachtflugzeuge. Im Jahr 2021 wurden 12 Flugzeuge dieser Kategorie im Wert von 809 Millionen Euro nach Russland ausgeführt. Es handelte sich bei diesen Warenverkehren ausschließlich um Flugzeuge in russischem Eigentum, die in Deutschland sicherheitstechnisch nachgerüstet wurden, zum Beispiel durch den Einbau von neuen Löschsystemen.

Die ebenfalls von den direkten Sanktionen betroffenen Güter, die zur Ölraffination verwendet werden können, hatten im Jahr 2021 mit Exporten in Höhe von 672,6 Millionen Euro einen Anteil von 2,5 Prozent an den deutschen Exporten nach Russland.

Inwieweit sich die Sanktionen, andere Maßnahmen zur Exportbeschränkung und nicht sanktioniertes Verhalten der Marktteilnehmer auf den deutschen Außenhandel mit der Russischen Föderation auswirken, werden die Zahlen der Außenhandelsstatistik in den nächsten Monaten zeigen. Erste Ergebnisse zu den Exporten Deutschlands in die Russische Föderation und in weitere Nicht-EU-Staaten im Februar 2022 veröffentlicht das Statistische Bundesamt am 21. März 2022. (ste/dpa)

Mittwoch, 16. März, 09.46

Alpensped fährt 15 Tonnen Hilfsgüter in die Ukraine

Humanitäre Kooperation mit Verein „Mannheim hilft ohne Grenzen“ und Stadt Mannheim als Ausdruck sozialer Nachhaltigkeit

Mannheim. Das Speditionsunternehmen Alpensped hat den Transport von 15 Tonnen dringend benötigter Hilfsgüter organisiert und realisiert, die der Verein „Mannheim hilft ohne Grenzen e.V.“ in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Mannheim aus dem Erlös einer großen Spendenaktion erworben hatte. Die Güter sind für die westukrainische Stadt Czernowitz bestimmt, mit der Mannheim eine langjährige Projekt-Partnerschaft verbindet.

Der Hilfstransport ist am Freitag, den 11. März von Mannheim gestartet. Zielpunkt war der rumänisch-ukrainische Grenzübergang Siret, den der Lkw bereits am Montag, den 14. März. erreichte. Dort werden die Güter von der Stadtverwaltung Czernowitz übernommen. Der Transport umfasste 14 Paletten an medizinischem Material und 17 Paletten an lange haltbaren Lebensmitteln im Gesamtwert von 50.000 Euro. Der Lkw führte außerdem eine Spende von Schläuchen, Elektrotauchpumpen, einen Stromerzeuger und Beleuchtungsmittel des Mannheimer Amtes für Feuerwehr und Katastrophenschutz mit. (jl)

Mittwoch, 16. März, 08.17

Nato beruft Sondergipfel zu Russlands Krieg gegen die Ukraine ein

Brüssel. Die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten werden in der kommenden Woche zu einem Sondergipfel zu Russlands Krieg gegen die Ukraine zusammenkommen. Das Treffen soll am 24. März in der Bündniszentrale in Brüssel organisiert werden, wie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg mitteilte. (ste/dpa)

Mittwoch, 16. März, 08.06

Reiche Russen im Visier: EU setzt neue Sanktionen in Kraft

Derzeit vergeht kaum ein Tag, an dem nicht neue Sanktionen gegen Russland in Kraft treten. Nun trifft es unter anderem einen der wohl bekanntesten Milliardäre des Landes und die Stahlbranche. In der EU wird manch einer zunehmend nervös.

Brüssel. Die Europäische Union hat am Dienstagabend ihr viertes großes Paket mit Russland-Sanktionen in Kraft gesetzt. Es umfasst unter anderem eine Ausfuhrsperre für Luxusgüter nach Russland, von der beispielsweise neben Kunstwerken und teuren Uhren auch Autos im Wert von mehr als 50.000 Euro betroffen sind. Zudem wurden Einfuhrbeschränkungen für bestimmte Produkte der russischen Eisen- und Stahlindustrie sowie ein umfassendes Verbot neuer Investitionen in den russischen Energiesektor erlassen.

Multimilliardär Roman Abramowitsch’s Vermögenswerte werden eingefroren

Darüber hinaus gehört ab sofort auch der russische Multimilliardär Roman Abramowitsch zu denjenigen Personen, gegen die wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine EU-Strafmaßnahmen gelten. Konkret bedeutet dies unter anderem, dass die in der EU vorhandenen Vermögenswerte des bisherigen Eigentümers des britischen Fußballclubs FC Chelsea eingefroren werden müssen. Zur Begründung heißt es im EU-Amtsblatt, Abramowitsch sei ein russischer Oligarch „mit langjährigen und engen Verbindungen zu Kremlchef Wladimir Putin. Er habe einen privilegierten Zugang zum Präsidenten und unterhalte sehr gute Beziehungen zu ihm. Die Verbindungen hätten dem Großaktionär des Stahlkonzerns Evraz Group auch geholfen, «sein beträchtliches Vermögen zu sichern“. Die Evraz Group sei einer der größten Steuerzahler Russlands. Das Gesamtvermögen von Abramowitsch wurde vom US-Magazin «Forbes» auf zuletzt 7,2 Milliarden US-Dollar (etwa 6,6 Mrd. Euro) geschätzt. Neben dem Champions-League-Sieger FC Chelsea besitzt der 55-Jährige demnach auch eine der größten Luxus-Jachten der Welt. Die rund 163 Meter lange «Eclipse» wurde von der Hamburger Werft Blohm + Voss gebaut und 2010 in Dienst gestellt. (ste/dpa)

Dienstag, 15. März, 17:22

BSI warnt vor Kaspersky-Virenschutzsoftware

Bonn. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt vor dem Einsatz der Virenschutzsoftware von Kaspersky. So empfiehlt die Behörde, Anwendungen aus dem Portfolio des russischen Herstellers durch alternative Produkte zu ersetzen und begründet dies mit dem „erheblichen Risiko eines erfolgreichen IT-Angriffs“ aus Russland. Ein russischer IT-Hersteller könne selbst offensive Operationen durchführen, gegen seinen Willen gezwungen werden, Zielsysteme anzugreifen, oder selbst als Opfer einer Cyber-Operation ohne seine Kenntnis ausspioniert oder als Werkzeug für Angriffe gegen seine eigenen Kunden missbraucht werden, so das BSI. Alle Nutzer der Virenschutzsoftware könnten von solchen Operationen betroffen sein, besonders gefährdet seien Unternehmen und Behörden mit besonderen Sicherheitsinteressen und Betreiber Kritischer Infrastrukturen.  

Der Softwarehersteller kritisierte die Entscheidung, die „nicht auf der technischen Bewertung der Kaspersky-Produkte beruhe, sondern vielmehr aus politischen Gründen getroffen wurde“, wie es in einem ersten Statement heißt. „Wir werden unsere Partner und Kunden weiterhin von der Qualität und Integrität unserer Produkte überzeugen und mit dem BSI zusammenarbeiten, um die Entscheidung zu klären und die Bedenken des BSI und anderer Regulierungsbehörden auszuräumen.“ Man sei ein privat geführtes globales Cybersicherheitsunternehmen, das keine Verbindungen zur russischen oder einer anderen Regierung habe, betont Kaspersky. Darüber hinaus habe das Unternehmen seine Datenverarbeitungsinfrastruktur in die Schweiz verlagert. „Diese Rechenzentren erfüllen erstklassige Branchenstandards und gewährleisten ein Höchstmaß an Sicherheit“, so Kaspersky. (mh)

Dienstag, 15. März, 14.03 Uhr

Alte Verbandskästen spenden

Seit Februar gilt eine neue DIN-Vorschrift für Verbandskästen im Auto – also auch im Firmenwagen und Poolfahrzeug. Dabei wird der Verbandskasten unter anderem um zwei Mund-Nasen-Masken ergänzt.

Ehrenkrichen. Wirksam wird die Neureglung jedoch erst mit der nächsten Überarbeitung in der StVZO wird – es ist also eine Frage der Zeit, beschlossen ist es hingegen. Die alten Verbandskästen können jedoch bereits jetzt gut gebraucht werden. Wer also einen Schwung austauscht oder gerade ausgetauscht hat, hat vielleicht noch die Möglichkeit, das alte Material einem sehr guten Zweck zuzuführen. 

Round Table Deutschland sammelt diese und bringt sie in die Ukraine, wo der Inhalt sehr vielen Menschen helfen kann. (ste)

Dienstag, 15. März, 12.04 Uhr

#WIRfürEUCH: Krüger fährt Hilfstransport in die Ukraine 

Göttingen. Gemeinsam mit einem weiteren Göttinger Unternehmen hat die Spedition Krügerkurzfristig einen Hilfstransport in die Ukraine organisiert und durchgeführt. Knapp 12 Tonnen Hilfsgüter wurden aus Südniedersachsen in das Krisengebiet gebracht. Begleitet von dem pro-film.com-Team erfolgte der Transport, bei dem Krüger sowohl Fahrer als auch Fahrzeug und Dieselkraftstoff stellte, am vergangenen Wochenende. Dabei hatte das Team mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. So war der geplante Warentausch auf einen ukrainischen Lkw an der Grenze nicht mehr möglich, wurden Absprachen vor Ort von ukrainischer Seite nicht eingehalten und der Erfolg des Hilfstransports stand mehrfach auf der Kippe. Bereits vor zwei Wochen hatte die Spedition 10.000 Euro für den dringend notwendigen Kauf von Notstromaggregaten für ein Krankenhaus im ukrainischen Lemberg gespendet. Weitere Transporte sind bereits geplant. (ste)

Dienstag, 15. März, 11.59 Uhr

Dachser Schweiz unterstützt Hilfsorganisation

Birsfelden. Um einen kleinen Betrag zur Linderung der Not zu leisten, organisierte die Dachser Niederlassung Birsfelden spontan einen Transport von Hilfsgütern von Allschwil nach Dällikon. Insgesamt kamen 31 Paletten zusammen. Als Dachser-Mitarbeitende davon hörten, stellten sie engagiert den notwendigen Lkw-Frachtraum zur Verfügung und transportierten die Spenden zur Annahmestelle der Hilfsorganisation in Dällikon. Von dort wurden sie anschliessend weiter nach Polen und Rumänien befördert. Dachser unterstützt anerkannte Hilfsorganisationen in ganz Europa mit kostenfreien Transport- und Lagerdienstleistungen, um Menschen in der Ukraine und Geflüchteten in den Nachbarstaaten zu helfen. (ste)

Dienstag, 15. März, 10.36 Uhr

Neue EU-Sanktionen gegen Russland umfassen auch Rating-Verbot

Brüssel. Der russische Staat und russische Unternehmen werden künftig nicht mehr von Ratingagenturen aus der EU bewertet werden dürfen. Diese Strafmaßnahme ist nach Angaben der EU-Kommission ein weiterer Teil des neuen Sanktionspakets, das an diesem Dienstag in Kraft treten soll. Ziel der Maßnahme ist es, Russlands Zugang zum EU-Finanzmarkt noch weiter einzuschränken. Von dem Verbot sind den Angaben zufolge alle Ratingdienstleistungen betroffen.

Große Teile des vierten Sanktionspakets waren bereits in den vergangenen Tagen angekündigt worden. Es umfasst demnach eine Ausfuhrsperre für Luxusgüter nach Russland, Einfuhrbeschränkungen für bestimmte Produkte der russischen Eisen- und Stahlindustrie sowie ein umfassendes Verbot neuer Investitionen in den russischen Energiesektor. Zudem sollen Russland in Reaktion auf die Invasion in die Ukraine unter anderem handelspolitische Vergünstigungen gestrichen werden, die es eigentlich als Mitglied der Welthandelsorganisation WTO hat. Konkret geht es dabei darum, Russland den sogenannten Meistbegünstigtenstatus zu entziehen.

 Darüber wird verhindert, dass der russische Staat und seine Eliten Kryptowerte nutzen können, um die Sanktionen zu umgehen. Zu diesen Eliten wird dabei ab sofort auch der russische Multimilliardär Roman Abramowitsch gezählt. Er kommt im Zuge dieser Sanktionsrunde auf die Liste derjenigen Personen, gegen die wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine EU-Strafmaßnahmen gelten. Konkret bedeutet dies, dass die in der EU vorhandenen Vermögenswerte des bisherigen Eigentümers des britischen Fußballclubs FC Chelsea eingefroren werden müssen und er nicht mehr in die EU einreisen darf.Das Vermögen von Abramowitsch wurde vom US-Magazin «Forbes» auf zuletzt 7,2 Milliarden US-Dollar (etwa 6,5 Mrd. Euro) geschätzt.

Die Sanktionen sollen im Laufe des Tages in Kraft treten. Sie wurden förmlich am Dienstagmorgen beschlossen, nachdem sich die ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten zuvor auf die konkreten Rechtstexte geeinigt hatten. (ste/dpa)

Dienstag, 15. März, 08.25 Uhr

Logistikgruppe Arnold bietet Lagerflächen in Osteuropa

Rimpar. Stellen Sie sich vor, Sie sind LKW-Fahrer und sind mit voller Ladung auf dem Weg in die Ukraine oder müssen das Land auf Ihrer Tour nach Asien passieren. Oder versetzen Sie sich in die Lage der entsprechenden Unternehmen, die nun Entscheidungen zu treffen haben. Was ist in dieser vertrackten Situation am besten zu tun?

Die eskalierte Lage versetzt nicht nur die Bevölkerung in Angst und Schrecken, sondern sorgt unter anderem für blockierte Handelswege von West- und Mitteleuropa in den Osten. Damit die dringend für die Abwicklung weiterer Aufträge benötigten LKW-Frachträume samt Fahrer so schnell wie möglich wieder verfügbar sind, suchen alle Wirtschaftsbeteiligten dringend strategisch günstige Lagerflächen für das blockierte Transportgut. Auch Arnold Schwerlast will helfen: Mit seinen guten Kontakten in die osteuropäischen Länder möchte Geschäftsführer Oliver Arnold der deutschen Industrie aushelfen und vermittelt gerne Lagermöglichkeiten in verschiedenen osteuropäischen Ländern, etwa in Polen und der Slowakei.

Verfügbare Lagerkapazitäten in mehreren osteuropäischen Ländern

In der Nähe der polnischen Städte Włocławek und Płock an der Weichsel stehen zum Beispiel Außenlagerflächen von zusammen 13.000 qm zur Verfügung. Ausgestattet mit einem eigenen Fuhrpark, Gabelstaplern und einem Laufkran bieten die Lagerplätze ausgezeichnete Möglichkeiten zur temporären oder dauernden Lagerung.

Großflächige Möglichkeiten gibt es auch in der Slowakei. Ein bestens an das Straßen- und Schienennetz angebundenes Areal nahe der Hauptstadt Bratislava verfügt über freie Lagerkapazitäten von insgesamt 12.000 qm in überdachten und teilweise beheizten Lagerhallen sowie eine Außenlagerfläche von 55.000 qm. Interessierte Unternehmen können hier Kontakt aufnehmen. (ste)

Dienstag, 15. März, 08.21 Uhr

Ukraine-Krieg verstärkt Risiken für Fahrzeuglogistik enorm

Die Engpässe bei der Versorgung mit Halbleitern und weiteren Pkw-Komponenten, die wachsende Inflation und nun auch die rasant steigenden Kraftstoffpreise strapazieren Produktionsprozesse, bringen sie zum Teil sogar zum Erliegen.

Brüssel. Eine Krise jagt die nächste. – Die ECG und die von ihr vertretene Branche der europäischen Fertigfahrzeuglogistik steht uneingeschränkt an der Seite der Ukraine und den von diesem Krieg betroffenen Menschen. In der Fertigfahrzeuglogistik sind sehr wahrscheinlich mehr ukrainische Bürger und Bürgerinnen beschäftigt als in den meisten anderen Industriezweigen des Kontinents. Die ECG sammelt aus diesem Grund Spenden, um jene Mitglieder ihres Verbunds zu unterstützen, die sich sehr aktiv bei der Bekämpfung einer sich dramatisch verschärfenden humanitären Krise engagieren.

Gleichzeitig ist der Sektor durch viele Entwicklungen mit äußerst schwerwiegenden Herausforderungen bei der Umsetzung seiner täglichen Arbeit konfrontiert, denen es zu begegnen, sie im Idealfall abzumildern gilt. Die aktuellen Ereignisse werden so für ein drittes Krisenjahr in Folge verantwortlich zeichnen, nachdem zunächst die COVID-Pandemie und dann der Halbleitermangel die Abläufe massiv beeinträchtigt haben.

Lieferketten in desolaten Zuständen

Erneut werden die globalen Lieferketten auf eine harte Probe gestellt, müssen ihre Resilienz unter schwierigen Umständen beweisen. Die Automobilindustrie ist bei der Beschaffung verschiedener Bauteile sowie auch Rohstoffe und Halbfertigmaterialen in hohem Maße von der Ukraine abhängig. Am deutlichsten betroffen und mit den größten Auswirkungen versehen ist die ausfallende Zulieferung sogenannter Kabelbäume. Diese wurden dort bisher für die Branche in großer Stückzahl von vielen Arbeitskräften hergestellt. Eine Produktionsverlagerung ist weder leicht noch kurzfristig umzusetzen. Infolge des Krieges mussten bereits ganze Fabriken schließen. Wann sie wieder öffnen können, ist in Anbetracht der andauernden Kampfhandlungen nicht vorhersehbar – eher wird in Monaten denn in Wochen gedacht, wenn überhaupt.

Unsichere Vertragslagen in unsicheren Zeiten

Bereits vor Beginn des Ukraine-Krieges hatte die Branche mit der steigenden Inflation zu kämpfen. Die aktuell stetig steigenden Energie- und Rohstoffpreise verschärfen das Problem. Nicht zuletzt die stark schwankenden und rekordverdächtig hohen Energiepreise belasten die Branche massiv. Die häufig angewendeten Treibstoff- und Bunkerklauseln können diese Entwicklungen nicht mehr abfangen und die Flottenbetreiber entlasten, wie es ihre Aufgabe wäre. Innerhalb von sechs Monaten hat sich der Preis für Schiffstreibstoff verdoppelt. Pro Tag wird mit Mehrkosten von 25.000 Dollar gerechnet. Folge: Vielerorts, zum Beispiel im fragmentierten Transportmarkt Italiens, wird die Arbeit eingestellt wird, weil sich der Mitteleinsatz nicht mehr rentiert und sich Vertragspartner auf „höhere Gewalt“ berufen. So blockieren sie Verhandlungen über denkbare Kompromisslösungen.

Die steigenden Treibstoffkosten sind dabei das vor allem in der Öffentlichkeit am stärksten diskutierte Problem. Doch auch der enorme Anstieg der Rohstoffkosten wirkt sich bereits auf die Preise von Verkehrsträgern, seien es Schiffe, Bahnwaggons oder Autotransporter sowie andere Assets aus. Die Inflation lässt zudem allgemein die Löhne steigen. So ergeben diese aus verschiedenen Richtungen kommenden Faktoren eine Gemengelage, in der Transportunternehmen ebenso wie ihre Auftraggeber mit Preisschüben in bislang nicht bekanntem Ausmaß konfrontiert sind. (ste)

Montag, 14. März, 10:45

Duisburger Hafen zieht sich aus Belarus zurück

Duisburg. Die Duisburger Hafen AG zieht sich mit sofortiger Wirkung aus sämtlichen geschäftlichen Aktivitäten in Belarus zurück. Diese Entscheidung sei vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine und der Unterstützung durch Belarus in enger Abstimmung zwischen Vorstand, Aufsichtsrat und Gesellschaftern getroffen worden, teilte das Unternehmen am Freitag mit.

duisport wird sich demnach sowohl von der Minderheitsbeteiligung (0,59 Prozent) an der internationalen Entwicklungsgesellschaft des Industrie- und Logistikparks Great Stone sowie von der Beteiligung an der Eurasian Rail Gateway CJCS (38,9 Prozent), die den Bau und Betrieb eines bimodalen Terminals geplant hat, trennen. Darüber hinaus wurde bereits das Repräsentations-Büro in Minsk endgültig geschlossen.

In der Ukraine und Russland ist der Duisburger Hafen weder geschäftlich aktiv, noch hat er etwaige Beteiligungen. (mh)

Montag, 14. März, 10:40

Protest gegen Lkw-Verkehr an polnischer Grenze zu Belarus

Warschau/Koroszczyn. Eine Gruppe von Demonstranten hat am Samstag am polnischen Grenzübergang Koroszczyn die Weiterfahrt von Lastwagen mit russischen und belarussischen Nummernschildern nach Belarus blockiert. Wie der Nachrichtensender „TVN24“ berichtete, bildete sich ein Stau von etwa zehn Kilometern Länge. Die Teilnehmer des Protests trugen teilweise ukrainische Flaggen. „Der Krieg interessiert uns nicht, wir wollen einfach weiter“, sagte einer der betroffenen Fernfahrer.

Auch vor der Warschauer Regierungskanzlei forderte am Samstag eine Gruppe von Demonstranten die Schließung der Grenzen für Lastwagen aus Russland und Belarus.

Der polnische Regierugnssprecher Piotr Müller sagte am Samstag, es gebe auf EU-Ebene keine Einigkeit über eine Begrenzung des Warenverkehrs nach Russland mit Lastwagen. Polen suche nach rechtlichen Möglichkeiten, um diesen Warenfluss zu begrenzen, zitierte ihn die polnische Nachrichtenagentur PAP. Gleichzeitig betonte er, Lastwagen, die in der EU ankommen oder über Polen unterwegs nach Russland seien, würden kontrolliert, um zu verhindern, dass gegen die Sanktionen verstoßen werde. (dpa)

Montag, 14. März, 10:00

Irland und Frankreich beschließen Spritpreis-Entlastungen

Paris/Dublin. Die irische Regierung will Lastwagenfahrern vorübergehend 100 Euro pro Woche zahlen, um sie angesichts der stark gestiegenen Spritpreise zu unterstützen. Man erkenne damit die Rolle der Betriebe an, „das Land am Laufen zu halten“, sagte der irische Verkehrsminister Eamon Ryan am Freitag nach einem Bericht der „Irish Times“. Die Maßnahme soll zunächst für acht Wochen gelten und danach überprüft werden. Man wolle den rund 20 000 Fahrern der Branche angesichts der „außergewöhnlichen Umstände“ helfen, die der Krieg in der Ukraine ausgelöst habe, hieß es. Vor wenigen Tagen hatte die irische Regierung bereits angekündigt, Steuern auf Benzin und Diesel senken zu wollen. Die Steuer bei Benzin soll um 20 Cent sinken, bei Diesel um 15 Cent. Die Maßnahme soll bis 31. August gelten.

In Frankreich derweil will die Regierung angesichts enorm hoher Spritpreise einen Nachlass in Höhe von 15 Cent pro Liter gewähren. Die Vergünstigung solle ab April für vier Monate gelten, kündigte Premierminister Jean Castex am Samstagabend auf Twitter an. Im Interview der französischen Zeitung „Le Parisien“ sagte Castex, dass der Preisnachlass direkt an den Verkaufsstellen gegeben werden soll, auch wenn dort weiterhin der normale Preis zu sehen seien werde. Kundinnen und Kunden bekämen die Vergünstigung dann beim Zahlen, sie gelte für alle Kraftstoffe. Castex zufolge wird der Schritt den Staat etwa zwei Milliarden Euro kosten. Die Verkäufer würden für den Nachlass entschädigt. Castex forderte Ölkonzerne und Vertreiber auf, eine zusätzliche Geste zu tätigen und so eine weitere Reduktion der Preise für Verbraucher zu ermöglichen.

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