Spanienreise 2017

„Hisco“ ein pensionierter Berufskraftfahrer und seine Reisen

Seit über sechs Jahren ist Hisco ein aktives Mitglied im Brummionline Forum und postet dort seine Reisen die er mit wunderschönen Bildern versieht.

Hier ist seine Spanienreise….aber geben wir ihm das Wort. Viel Spass.

Den Winter über begnügen wir uns mit „gemütlicheren“ Projekten:
tageweise Thermenaufenthalte im bayerischen Bad Griesbach zählen zu unseren Favoriten, aber auch kurze Hotelurlaube, meist bei Hofer-Reisen gebucht, z.B. in Tirol, der Steiermark, Ungarn oder sogar im nordöstlichsten Teil Kroatiens mit Hallenbad- oder Thermennutzung machen uns das allzu häufige Grau-in-Grau um diese Jahreszeit erträglich.

Und genau bei der Rückkehr von einer solchen Reise aus der Steiermark schlägt das Schicksal oder die Vorherbestimmung, wie immer man es nennen mag, unbarmherzig zu:
Am Valentinstag 2017 steigt meine Frau nach der glücklichen Ankunft zu Hause aus dem Wagen, rutscht auf unebenen dicken Eiskrusten aus und bricht sich bei einem heftigen Sturz nach hinten sowohl die Speiche des rechten Armes als auch den rechten Oberschenkelknochen (nicht den O.schenkelhals, sondern eine Handbreit darunter den stärksten und längsten Knochen des menschlichen Skeletts), indem sie mit voller Wucht auf einen der Eisbuckel knallt…
Rettung… OP noch am selben Nachmittag… Nagel im Knochen, Arm in Gips. Es scheint, als wären unsere Pläne samt bereits gebuchter Unterkünfte für die geplante Spanienreise im März/April desselben Frühjahres zum Scheitern verurteilt… die Stimmung ist getrübt.
Doch Brigitte ist fest entschlossen nicht klein beizugeben. Eisern trainiert sie nicht nur in der Physiotherapie des Krankenhauses, sondern auch daheim ihre Gehfähigkeit, schleppt sich an der einen Krücke (die zweite kann wegen des Armbruchs nicht verwendet werden…) zum Training das Stiegenhaus hinab und wieder herauf. Schon bald müssen die Sanitäter des Roten Kreuzes Brigitte nicht mehr im Tragesessels runter und rauf schleppen, wenn sie KH-Termine hat, sie geht selbstständig die Treppen runter und wieder hinauf, was einen großen Fortschritt bedeutet in dieser Situation.

Als die Reise kurz bevorsteht, bin ich noch immer davon überzeugt, dass sie ins Wasser fallen muss. Zwei Tage davor, als ich stumm, aber mit eindeutigen Blicken nach den Reisekoffern schiele, sagt sie laut und entschieden: „Weißt du was? Du stellst jetzt unsere Koffer hier hin und dann fangen wir an zu packen. Wir machen unsere Spanien-Tour… irgendwie wird das schon gehen.“

Und obwohl ich allergrößte Zweifel hege, ob das wohl gutgehen kann, erweist sich diese Reise trotz vieler Hindernisse, Einschränkungen und auch Schwierigkeiten letztlich doch als eine Reise der ganz besonderen Art.
Als wäre die Tatsache, dass meine Frau überhaupt mitfährt mit ihren Schmerzen beim Gehen, Stehen und den Problemen beim Aufstehen aus niedrigen Sitzgelegenheiten, ihren Einschränkungen durch den rechten Arm in Gips nicht schon erstaunlich genug – hält sie es grade mal bis zur Staatsgrenze D/Ö auf dem Beifahrersitz! Sie MUSS fahren, verflixt und zugenäht! Denn ohne selber zu fahren wäre eine Reise für sie eben einfach keine Reise…

Und so starten wir die wohl ungewöhnlichste gemeinsame Urlaubsfahrt, seit wir uns kennen… von der wir übrigens auch wohlbehalten wieder zu Hause ankommen!

21. März 2017 Zeitig am Morgen um 04:00 brechen wir zur ersten Etappe auf, die Route führt über München, Ulm durch den Schwarzwald bis nach Freiburg zum IBIS-Hotel zu unserer ersten Unterkunft.
Für die 2.300 km bis A Coruña sind fünf Übernachtungen eingeplant.

Das Wetter lässt anfangs alles andere als Hoffnung aufkeimen, es ist kalt und nieselig, teilweise auch richtig verregnet, und damit müssen wir auch bis Freiburg leben…

22. März 2017 Abfahrt bei Regen, noch immer grau in grau. Tagsüber stark bewölkt, erst gegen Nachmittag lockert es dann auf.
Heute haben wir die zweite Etappe von Freiburg bis Montlucon in Angriff genommen, das macht 516 km …wie so oft es geht auf mautfreien nationalen Straßen.



Kurze Kaffeepausen an Raststätten sind eine willkommene Abwechslung.

516 km, das ist eigentlich keine große Sache, normalerweise. Jedoch das lange Sitzen in immer gleicher Haltung erweist sich für meine Frau als extrem anstrengend, deshalb versuchen wir schon immer etwas früher am Nachmittag im Hotel sein.

Fortsetzung folgt

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