- Daimler Truck bringt erstmals den batterieelektrischen Antrieb und das autonome Fahren in einem Technologieträger zusammen: dem autonomen Freightliner eCascadia.
- Der Lkw basiert auf dem nordamerikanischen Serienmodell des Freightliner eCascadia und ist mit der autonomen Fahrsoftware von Torc Robotics sowie modernster Sensorik und Computertechnologie ausgestattet.
- Daimler Truck zeigt damit, dass autonomes Fahren grundsätzlich modular, skalierbar und unabhängig von der Antriebstechnologie in verschiedenen Lkw-Anwendungen einsetzbar ist.
- Ziel ist es, Kunden beim autonomen Fahren in Zukunft über eine breitere Fahrzeugauswahl das passende Angebot für ihre spezifischen Transportanforderungen und Einsatzzwecke zu bieten.
Portland, Oregon, USA/Leinfelden-Echterdingen, Deutschland — Daimler Truck hat das klare Ziel, die Transformation zum nachhaltigen Transport voranzutreiben und die Herausforderungen von morgen anzugehen. Das Unternehmen verfolgt die Vision des emissionsfreien Fahrens und der erhöhten Verkehrssicherheit. Jetzt bringt Daimler Truck zwei zukunftsweisende und vielversprechende Technologien zur Umsetzung dieser Vision – den batterieelektrischen Antrieb und das autonome Fahren – erstmalig in einem Technologieträger zusammen: dem autonomen Freightliner eCascadia.
Der Lkw basiert auf dem nordamerikanischen Serienmodell des batterieelektrischen Freightliner eCascadia und ist mit der autonomen Fahrsoftware von Torc Robotics sowie modernster Sensorik und Computertechnologie ausgestattet. Diese Komponenten ermöglichen, dass der Technologieträger zu einem späteren Zeitpunkt gemäß SAE-Level 4 autonom fahren kann. Torc Robotics ist die unabhängige Tochtergesellschaft von Daimler Truck für autonome Fahrtechnologie. Obwohl es sich noch um ein Forschungs- und Vorentwicklungsprojekt handelt, zeigt Daimler Truck damit das Potenzial auf, autonome Technologie zu einer modularen, skalierbaren Plattform zu entwickeln, die unabhängig von der Antriebstechnologie ist und flexibel in verschiedenen Lkw-Anwendungen einsetzbar ist. Ziel ist es, Kunden beim autonomen Fahren in Zukunft über eine breitere Fahrzeugauswahl das passende Angebot für ihre spezifischen Transportanforderungen und Einsatzzwecke zu bieten.
„Indem wir emissionsfreie und autonome Technologien in einem Produkt kombinieren, testen wir Lösungen für mögliche zukünftige Herausforderungen unserer Kunden“, sagte John O’Leary, Präsident und CEO von Daimler Truck North America. „Wir möchten ihnen Optionen bieten, die es ihnen ermöglichen, das zu tun, was sie am besten können: die Welt heute und auch in Zukunft in Bewegung zu halten. Das erfordert viele Jahre Vorausschau, Hinterfragen, Testen, Lernen, Verbessern und Co-Creation mit unseren Kunden, um letztendlich die richtige Lösung zu finden. Dieser Lkw ist ein großartiges Beispiel für den Beginn dieses Prozesses.“
Joanna Buttler, Leiterin Global Autonomous Technology Group, Daimler Truck: „Gemeinsam mit Torc Robotics machen wir erhebliche Fortschritte bei der geplanten Einführung autonomer Lkw in den USA im Jahr 2027. Während wir für diese erste Markteinführung auf autonome Lkw mit konventioneller Antriebstechnik setzen, blicken wir immer auch weiter in die Zukunft. Wir werden einen iterativen Ansatz bei der Entwicklung, Erprobung und Optimierung der Technologien zu autonomem und emissionsfreiem Fahren verfolgen und dabei gemeinsam mit unseren Flottenkunden die vielversprechendsten Anwendungsfälle untersuchen.“
Technisches Konzept verbindet das Beste aus beiden Welten
Der branchenführende batterieelektrische Freightliner eCascadia bildet die Basis für den autonomen Technologieträger. Das Modell eCascadia kam im Jahr 2022 auf den Markt und hat bis heute mehr als 6 Millionen Meilen bei Kunden in mehr als 55 Flotten in den USA zurückgelegt. Der emissionsfreie Lkw wurde für optimale Produktivität für Flotten entwickelt, die auf effiziente, emissionsfreie Sattelzugmaschinen umsteigen möchten. Die Batterie kann in nur 90 Minuten von Null auf 80 Prozent Kapazität aufgeladen werden. Verschiedene Batterie- und Antriebsachsenoptionen sind erhältlich, die je nach Konfiguration eine typische Reichweite von 155, 220 oder 230 Meilen bieten. Der Freightliner eCascadia ist mit dem proprietären Detroit ePowertrain ausgestattet, welcher für Leistung, Effizienz und Zuverlässigkeit steht. Für zusätzliche Sicherheit auf der Straße ist der eCascadia auch serienmäßig mit dem Sicherheitspaket Detroit Assurance ausgestattet, einschließlich Active Brake Assist 5.
Erstmals ist die Sensorik und die Computer-Hardware des sich gegenwärtig in der Erprobung befindlichen autonomen Cascadia mit Dieselantrieb nun in einer kompakten Einheit auf dem batterieelektrischen eCascadia mit kurzem Fahrerhaus für den Verteilerverkehr oder Kurzstrecken integriert. Um eine ausreichende Kühlung zu gewährleisten, entwickelte das Vorentwicklungsteam ein fortschrittliches Konzept für die Kühlung der Recheneinheit, die platzsparend zwischen Fahrer- und Fahrgastsitz positioniert ist. Maßgeschneiderte Software bietet dem autonomen System Steuerungsschnittstellen und Rückmeldung zu wichtigen Daten zum Fahrzeugstatus. Die eigenentwickelte Abdeckung der Sensorleiste, die Kameras, Lidarsensoren und Radarsensoren enthält, verbessert die Aerodynamik und bietet einen besseren Schutz vor Beschädigung und Verschmutzung. Vier zusätzliche 12-Volt-Batterien sorgen für einen integrierten Energiespeicher, so dass die virtuelle Fahrereinheit auch bei inaktiven Hochvolt-Batterien mit elektrischer Spannung versorgt und betrieben werden kann. Dies sorgt für einen unterbrechungsfreien autonomen Fahrbetrieb und erhöhte Effizienz und Sicherheit.
Blick in die Zukunft
Mit großem Engagement arbeitet Daimler Truck daran, das Potenzial neuer Technologien zum Vorteil seiner Kunden zu untersuchen und zu nutzen. Ziel des Unternehmens ist es, ihnen durch den Einsatz verschiedener Antriebstechnologien die optimalen Fahrzeuglösungen zu bieten, um den passendsten und effizientesten Transport ihrer Güter zu ermöglichen. Mit der Entwicklung einer antriebsartunabhängigen autonomen Lkw-Plattform nutzt Daimler Truck seine gebündelte Stärke, um positiven Einfluss auf die Zukunft des Transports zu nehmen.
Der autonome eCascadia Technologieträger gibt dabei einen Einblick in zukünftige autonome Anwendungsfälle, einschließlich kürzerer, dedizierter Routen und der Nutzung einer emissionsfreien Infrastruktur. Je nach Anwendungsfall könnten zukünftige autonome Lkw auch mit Wasserstoff angetrieben werden.
In der aktuell priorisierten Hub-to-Hub-Anwendung fährt der Lkw autonom zwischen Frachtzentren entlang von US-Autobahnkorridoren. In einem möglichen Zukunftsszenario könnten die Ladeinfrastruktur und autonome Logistikzentren zusammengeführt werden. Der elektrische Ladevorgang könnte gleichzeitig mit der Ladungsaufnahme erfolgen, was die Effizienz für die Transportunternehmen weiter steigern würde.
Der autonome eCascadia Technologieträger hat viele Gemeinsamkeiten mit dem Serienmodell des Freightliner eCascadia. Dabei werden Synergien im Entwicklungsprozess genutzt und Engineering-Prozesse optimiert. Zudem wird der Nutzen durch eine vereinfachte Wartungsmöglichkeit erhöht, wenn beim Kunden bereits Vorerfahrungen mit dem batterieelektrischen eCascadia existieren.
Kontinuierlicher Fortschritt
Daimler Truck stellte 2015 den Freightliner Inspiration Truck vor. Dieser Lkw war das erste lizenziertes autonomes Nutzfahrzeug der SAE-Stufe 2 für den öffentlichen Straßeneinsatz in den USA. Bis 2027 will das Unternehmen serienreife autonome Lkw gemäß SAE-Level 4 in den USA auf den Markt bringen. Gemeinsam mit Torc hat Daimler Truck deutliche Fortschritte gemacht und bewiesen, dass Software für autonomes Fahren komplexe Aufgaben auf öffentlichen Straßen sicher bewältigen kann. Seit einem Jahr erprobt Torc mit ausgewählten Logistikunternehmen wie Schneider und C.R. England den autonomen Freightliner Cascadia Lkw in realen Anwendungen. Die Fracht der Kunden wird dabei erfolgreich autonom auf der Test-Route zwischen Phoenix, Arizona, und Oklahoma City, Oklahoma, befördert.
Daimler Truck möchte die hoch skalierbaren und hoch profitablen Marktchancen des autonomen Fahrens nutzen und plant, im Jahr 2030 mit autonomem Fahren einen Umsatz von mehr als 3 Mrd. Euro und ein EBIT von über 1 Mrd. Euro zu erzielen.
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