Im Gazastreifen sind seit Kriegsbeginn vor gut drei Wochen nach UN-Angaben 117 Lastwagen mit Hilfsgütern eingetroffen. Trotz der geringen Menge würden die Güter eine „entscheidende Rolle“ dabei spielen, unter anderem die wesentliche Gesundheitsversorgung in Gaza zu stärken, teilte das UN-Nothilfebüro (OCHA) in Genf mit.
Nach UN-Angaben werden täglich eigentlich 100 Lastwagenladungen benötigt, um die 2,2 Millionen Menschen dort mit dem Nötigsten zu versorgen. Am Sonntag waren 33 Lastwagen in dem abgeriegelten Küstenstreifen angekommen. Das war die größte Lieferung an einem Tag seit Kriegsbeginn.
Das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) befürchtet, dass die Ordnung wegen der Knappheit an humanitären Gütern zusammenbricht. Tausende von Menschen waren am Sonntag in Lager- und Verteilpunkte für Hilfsgüter eingebrochen und hatten Waren mitgenommen.
US-Präsident dringt auf Aufstockung der humanitären Hilfe in Gaza
US-Präsident Biden hat angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen mit Israels Regierungschef Netanjahu und mit Ägyptens Präsident Al-Sisi telefoniert.
Gegenüber Netanjahu machte Biden deutlich, dass „unverzüglich“ deutlich mehr humanitäre Hilfe nach Gaza gelangen müsse, um der Zivilbevölkerung zu helfen. Im Gespräch mit Al-Sisi hätten sich die beiden Staatsoberhäupter dazu verpflichtet, die Hilfslieferungen nach Gaza „erheblich zu beschleunigen und kontinuierlich zu erhöhen“, teilte das Weiße Haus mit.
Ankläger des Strafgerichtshofs warnt Hamas und Israel
Der Chefankläger am Internationalen Strafgerichtshof, Karim Khan, hat im Gaza-Krieg Israel wie auch die islamistische Hamas vor Verstößen gegen das Völkerrecht gewarnt.
Gegenüber Israel betonte er, dass es ohne weitere Verzögerung erkennbare Anstrengungen unternehmen muss, um die Versorgung der Zivilbevölkerung sicherzustellen. An die Adresse der in Gaza herrschenden Hamas sagte er, die Hilfe müsse die Zivilbevölkerung erreichen und dürfte nicht missbraucht werden.