Schnell auf Unwägbarkeiten durch geopolitische Verwerfungen, unvorhergesehene Ereignisse oder wirtschaftliche Schieflagen reagieren zu können, gehört zu den Hauptaufgaben in Logistik und SCM. Wie Verantwortliche Herausforderungen für die Lieferkette in 2024 begegnen können, fasst der Technologieanbieter Zebra in drei Trends zusammen. Andre Luecht, Global Strategy Lead, Warehouse, Transportation and Logistics, Zebra Technologies, erläutert:
„In den vergangenen Jahren gab es immer wieder unerwartete Ereignisse wie Inflation, Kriege oder Naturkatastrophen. Es ist schwer alle Eventualitäten vorherzusagen, aber es gibt einige Makrotrends, die Technologieinvestitionen vorantreiben. Im Folgenden finden Sie drei Trends, die wir meiner Meinung nach im Jahr 2024 sehen werden.“
Trend 1: Neue, langfristige Lieferkettenstrategien
Transport und Logistik (T&L) konzentrieren sich zunehmend auf B2B2C oder B2C, da Hersteller, Distributoren und Einzelhändler daran arbeiten, Waren in Rekordgeschwindigkeit zu den Kunden zu bringen. Dabei wirkt sich der Arbeitskräftemangel aus. Selbst wenn es genügend qualifizierte Fahrer, Piloten und Verlader gäbe, so gibt es doch nur eine begrenzte Anzahl von Flugzeugen, Zügen und Containern. Die aktuellen Probleme sind also vielschichtig. 2024 wird man sich daher auf Folgendes konzentrieren müssen: o Verbesserte Produktivität für alle Funktionen o Bessere Nutzung des verfügbaren Laderaums, Optimierung des Nachhaltigkeitsfußabdrucks o Aufspüren und Beseitigen selbst kleinster Ineffizienzen o Einsatz von Lösungen zur vorausschauenden Planung o Aggressive Anreize und Schulungsprogramme, um Mitarbeiter für T&L zu gewinnen o Suche nach sekundären Optionen für Häfen, Luftfrachtdrehkreuze und Transportrouten o Neuausrichtung des Personalbestands und des „Dienstplans“ der gesamten Lieferkette
Trend 2: Echtzeitdaten steuern jede Entscheidung und Handlung
Supply-Chain-Führungskräfte müssen intelligente Technologien so schnell in Betrieb nehmen, wie die Lösungsanbieter es unterstützen können – einschließlich KI/Maschinellem Lernen, RFID und elektronischen Datenloggern. Viele Transport- und Logistikunternehmen haben bereits Technologien erprobt, die ihnen zeigen, wie sie die Auslastung von Anhängern und Containern verbessern können. Und Plattformen, die eine Art „Luftraumüberwachung“ über die Bewegungen in der Lieferkette ermöglichen, werden von entscheidender Bedeutung werden. Diejenigen, die diese Technologie nutzen, werden ihre Anwendung wahrscheinlich auf andere Unternehmensfunktionen oder geografische Standorte ausweiten.
Trend 3: Noch mehr neue Zustellungsmodelle auf der letzten Meile
Auf der letzten Meile werden immer mehr Unternehmen mehrere Beschäftigungsmodelle für die Zustellung nutzen. Der am schnellsten wachsende Trend ist das Outsourcing an flexible, stundenweise, Uber-ähnliche Lieferunternehmen. Einige Einzelhändler könnten versuchen, die Dienstleistungen der Gig Economy wieder ins Haus zu holen. Sie sind es leid, Gebühren für Dienstleistungen Dritter zu zahlen, außerdem birgt die Auslagerung von Lieferungen ein größeres Risiko für das Kundenerlebnis. Ship-from-store, Versand aus der Produktion oder dem Vertrieb (Dropshipping) und neue Transportmittel für die Lieferung an den Verbraucher (Lastenfahrräder, Elektrofahrzeuge) werden die traditionelle Lieferwagen-basierte Lieferlandschaft ergänzen.