Dresden – In Sachsen gibt es einen dramatischen Anstieg von tödlichen Fahrrad-Unfällen. In den ersten neun Monaten des Jahres wurden 28 Menschen aus dem Leben gerissen.
Sechs davon gerieten in den toten Winkel von Lastwagen. Lebensrettende Warnsysteme gibt es bereits – doch nicht mal der Freistaat rüstet seine Lkw-Flotte damit aus.
In Sachsens Städten sind sie viel zu oft an Straßenrändern zu sehen – die weißen Fahrräder mit Blumen, die an getötete Radler erinnern. Im letzten Jahr starben im Freistaat 19 Männer und Frauen bei Radunfällen. Eine Zahl, die in diesem Jahr schon im Juni erreicht war.
Laut Statistischem Landesamt verunglückten bis September 3 447 Radfahrer, 28 starben, 754 wurden schwer, 2 665 leicht verletzt.
Vor allem Lkw-Fahrer übersehen immer wieder die Pedalisten am Fahrbahnrand. Hersteller wie Mercedes und MAN bieten schon länger Assistenzsysteme an, die Lkw-Fahrer vor Radlern und Fußgängern im toten Winkel warnen.
Während Edeka, Netto, Aldi und der Logistiker DB Schenker ihre Flotten bereits damit ausstatten, ignorieren Sachsens Landesbehörden das Thema fast vollends.
Wie Verkehrsminister Martin Dulig (44, SPD) jetzt auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Katja Meier (39) bekennen musste, ist kein einziger der 391 im Besitz des Freistaats befindlichen Laster mit dem Abbiege-Assistenten ausgerüstet. Bis Ende 2019 sollen demnach gerade einmal 13 Landeskutschen über diese Technik verfügen.
Auch bei den Neubestellungen gehören die Assistenzsysteme größtenteils nicht zu den Ausschreibungskriterien. Ausnahme: Zehn Polizei-Laster, die 2019 angeschafft werden, sollen werksseitig damit ausgerüstet sein.
Meier forderte die Landesregierung zum Umdenken auf: „Gerade weil es noch keine Nachrüstpflicht gibt, ist es umso wichtiger, dass die Staatsregierung ihrer Vorbildrolle nachkommt.“
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