Obwohl er eigentlich dazu gehört, kommt er doch jedes Jahr wieder überraschend: der Wintereinbruch. So auch am Mittwochmorgen in Teilen Bayerns. Von 4 bis ca. 6.15 Uhr zählte das Polizeipräsidium Niederbayern bereits circa 25 Verkehrsunfälle, teilt ein Sprecher auf PNP-Nachfrage mit. Kurz vor 8 Uhr waren es bereits 70. Bis zum Mittag schon 140, elf Personen wurden leicht verletzt. Auch in der Oberpfalz herrschte erhöhtes Unfallaufkommen. Verschont blieb dagegen Oberbayern.
Die Leidtragenden und teils auch der Grund für die Verkehrsbehinderungen waren die Lkw, die vielerorts festhingen oder quer standen. Am Autobahnzubringer von Aicha vorm Wald zur A3, zur Auffahrt zur A3 und an den Steigungsstrecken, insbesondere im Bayerischen Wald, blieben laut Polizeipräsidium Niederbayern mehrere Lkw hängen. Lediglich drei Personen seien leicht verletzt worden. Erfahrungsgemäß rechnet der Sprecher am Morgen damit, dass sich das Chaos relativieren werde – wenn die Streudienste greifen und der Berufsverkehr abklingt: „So schnell wie‘s kommt, hört‘s meistens wieder auf.“
In der Oberpfalz ist ein Chaos zwar ausgeblieben, es kam jedoch ebenfalls zu 35 witterungsbedingten Verkehrsunfällen. Am häufigsten waren dabei Stadt und Landkreis Regensburg und der Bereich Weiden betroffen. Fünf Personen wurden nach derzeitigem Stand (8 Uhr) leicht verletzt. Ein größerer Unfall ereignete sich gegen 5.15 Uhr auf der B8 bei Pfatter (Landkreis Regensburg): Laut Polizei ist eine Frau mit ihrem Auto ins Schleudern und in den Gegenverkehr geraten. Dort prallte sie gegen einen Sattelzug, der wiederum gegen einen Baum geschoben wurde. Die Bergung läuft und wird voraussichtlich noch mehrere Stunden andauern. Die Frau wurde leicht verletzt.
Verschont vom Schneechaos war dagegen Oberbayern. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd zeigte sich gegenüber der PNP vom niederbayerischen Schneetreiben überrascht: „Wir haben gar nix, 3,5 Grad Plus!“
Besonders zäh ging es auch noch gegen 8 Uhr auf der A3 voran. Auch hier seien festgefahrene Lkw vorwiegend ursächlich gewesen, sagte ein Sprecher der Verkehrspolizei Passau auf Nachfrage. Für Niederbayern warnt das Polizeipräsidium – auch auf Twitter – weiter vor Gefahr durch Schneeglätte und schneebedeckte Fahrbahnen und schreibt: „Fahrt bitte langsam und vorausschauend. Denkt dran: Sommerreifen sind bei dieser Witterung ein ’No-Go’. „
Am Nachmittag teilte das Polizeipräsidium Niederbayern auf seiner Internetseite mit: Das Verkehrsgeschehen habe sich weitestgehend „beruhigt“.
So geht es heute mit dem Wetter weiter:
Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) kann es am Mittwoch in den Morgenstunden in ganz Bayern Glatteis geben. Bei kräftigen Schneeschauern gebe es im Flachland auch tagsüber vorübergehend Glätte durch Schneematsch. In Teilen der Oberpfalz und Niederbayerns erwarteten die Meteorologen vormittags fünf bis zehn Zentimeter Neuschnee in kurzer Zeit. Oberhalb von 800 Metern und an den Alpen gebe es Schneeverwehungen.
Ab dem Nachmittag wird es im Freistaat dem DWD zufolge regnerisch, örtlich gibt es Gewitter. Verbreitet seien dabei Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 Kilometern pro Stunde zu erwarten, in Teilen Schwabens und Oberbayerns auch stürmische Böen mit rund 70 Kilometern pro Stunde. Im Bergland erwarteten die Meteorologen Sturm und Sturmböen.
Überwiegend trocken wird es dem DWD zufolge am Donnerstag, zeitweise zeigt sich im Süden Bayerns sogar die Sonne. Erst gegen Abend erwarteten die Meteorologen im westlichen Franken und in Schwaben wieder Regen. Die Temperaturen steigen auf vier bis zwölf Grad.
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