Auch wenn sich Preise und Löhne langsam annähern, ist die Transportbranche Polens immer noch klar günstiger und gilt damit als höchst wettbewerbsfähig.
Der polnische Logistiksektor hat gegenüber den teureren westlichen Märkten vor allem durch die deutlich niedrigeren Arbeitskosten im Lande nach wie vor ein As im Ärmel. Nach Berechnungen der skandinavisch-polnischen Handelskammer liegen die Kosten für Speditionen in Polen noch immer um fast 60 Prozent unter denjenigen in Deutschland.
Daher werde die skandinavische Transportwirtschaft auch weiterhin ganz klar auf eine Zusammenarbeit mit Polen setzen, sagte Agnieszka Zielińska, die Vorsitzende der Handelskammer, bei einem Gespräch aus Anlass des anstehenden Europäischen Wirtschaftskongresses (EEC) im polnischen Kattowitz.
Polens zentrale Bedeutung
Zielińska betonte, dass Polen auf der logistischen Landkarte Europas bereits eine bedeutende Rolle einnehme, was durch den Krieg in der Ukraine nur noch verstärkt worden sei. Wenn man alle Faktoren zusammennehme, seien die Logistikkosten in Polen merklich niedriger als in Westeuropa – und dass, obwohl Löhne und Gehälter jährlich Steigerungen um 10 Prozent und mehr aufweisen.
Polnischer TSL-Sektor schaut optimistisch auf 2023
Trotz sehr schwieriger Rahmenbedingungen wie dem russischen Angriff auf die Ukraine und den weltweiten Lieferketten-Problemen hat die polnische TSL-Branche das vergangene Jahr recht gut überstanden und unter dem Strich sogar mehr Güter transportiert als im Jahr zuvor. Für 2023 kündigt die Branche ein noch stärkeres Wachstum und neue Investitionen an. Nur der Fahrermangel stellt eine große Gefahr dar – Insider gehen davon aus, dass aktuell bis zu 150.000 Berufsfahrer fehlen.