Bei einer Lkw-Kontrolle am Montag fiel auf der A17 ein Fahrer auf, der mit einem Tiertransporter viel zu schnell unterwegs war. Die Beamten stoppten den Fahrer und riefen den Amtstierarzt und die Feuerwehr. Die Kameraden rückten mit kühlendem Trinkwasser und Ventilatoren an. Eine Weiterfahrt bei sengender Hitze wurde untersagt.
Die Polizei hat bei einer Lkw-Kontrolle einen Tiertransporter auf der A17 Richtung Tschechien gestoppt und weiteres Leid für Ferkel verhindert. Am Montagnachmittag war der Kontrollgruppe Lkw ein Fahrer aufgefallen, der 18 Stundenkilometer zu schnell fuhr. Am Autobahnrastplatz „Am Nöthnitzgrund“ kontrollieren die Beamten den Sattelzug und stellten fest, dass laut Polizei 800 Ferkel im Anhänger unversorgt in der Hitze litten.
Keine Kühlung, kein Trinkwasser
Die Wasserkühlanlage war leer, Trinkwasser stand den Tieren nicht zur Verfügung. „Bei Außentemperaturen von 29,5 Grad Celsius herrschten bei den Ferkeln innen 38 Grad“, sagte ein Sprecher der Polizei Dresden MDR SACHSEN. Laut EU-Verordnung dürfen die Innentemperaturen 30 Grad nicht übersteigen. Der Tiertransport war von Coswig in Sachsen-Anhalt aus unterwegs nach Rumänien.
Es ist traurig, dass Tiere so in Not geraten. Muss man bei diesen Temperaturen überhaupt lebendes Vieh transportieren? Polizei Dresden
Amtstierarzt zieht Notbremse
Der herbeigerufene Veterinärmediziner untersagte jedoch die Weiterfahrt Richtung Osteuropa. Die Feuerwehr kühlte die Tiere im Transporter mit Wasser und Ventiloren herunter, füllte die Wasserberieselung im Anhänger und die Wassertanks wieder auf. Gegen den Lkw-Fahrer und seine Spedition wurden Anzeigen erstattet.
Wer wird belangt bei Tierwohlverstößen? – Laut EU-Verordnung tragen die Verantwortung für das Wohlergehen der Tiere sämtlichen Menschen, die am Transportgeschehen beteiligt sind: Das schließt alle Be- und Entladevorgänge ein, gilt für die Fuhrunternehmer, für die Organisatoren der Transporte und die Fahrer sowie für das Personal an Sammelstellen, auf Märkten und in Schlachthöfen sowie für die Erzeuger.
– All diese Personen müssen während der Vorgänge, für die sie zuständig sind, auf die Einhaltung der Rechtsvorschriften achten.
Quelle: Bundeslandwirtschaftsministerium Berlin
Der Amtstierarzt verbot die Weiterfahrt nach Rumänien, teilte die Polizei mit. Stattdessen musste der Lkw-Fahrer am Montagabend nach Sachsen-Anhalt zu in einer Umladestation nach Lübbenau fahren. Dort sollten die Tiere in einen funktionsfähigen Transporter verladen werden, in dem Tränke, Berieselung und Belüftung funktionieren.
Augen und Ohren auf bei Tiertransporten in der Hitze
Die im Tiertransporter gefährdeten Ferkel waren den Polizeibeamten bei einer Verkehrskontrolle aufgefallen. Sollten Autofahrer und Passanten an Rastplätzen, Tankstellen oder auf Straßen bemerken, dass in Transportern das Tierwohl in Gefahr ist, rät Polizeisprecher Uwe Hofmann zum Handeln: „Ruhig Augen und Ohren aufmachen und wenn man etwas bemerkt, die 110 rufen“, sagte er MDR SACHSEN. Besonders stutzig sollten Tiertransporte „in der allergrößten Nachmittagshitze“ machen.
Mehr Informationen zum Transport lebender Tiere und die EU-Verordnung über den Schutz von Tieren beim Transport finden Sie hier. Mit Wasser und Ventilatorluft kühlten Feuerwehrleute am Montagnachmittag die leidenden Tiere ab. Kameraden berichteten, dass die 800 Ferkel dicht an dicht an den Lüftungsschlitzen standen und nach Luft schappten.