Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen eine polnische Bande, die es auf die Fracht von Lastern abgesehen hat. Ein 38-Jähriger wurde nun verurteilt.
Viel kürzer hätte der Prozess gegen Marcin G. nicht sein können. Anklage, Rechtsgespräch, Verteidiger-Erklärung, Plädoyers und Urteil – in einer knappen Stunde.
Ein solches Ergebnis hatte die ausführliche Anklage nicht nahegelegt. Danach gehört G. zu einer professionellen polnischen Diebesbande aus der Gegend um Gorzów Wielkopolski. Die Täter spähten europaweit gezielt die Fracht von Lastern aus und schlitzten nachts, wenn die Brummi-Fahrer schlafen, die Planen auf, um die Ladung zu löschen und in eigenen Lkw nach Polen zu transportieren. G. soll im Oktober 2017 an einem solchen Diebstahl in Frankreich beteiligt gewesen sein.
Er wurde gestellt, als die Polizei auf der Autobahn 4 G.s Laster kontrollierte, hatte er keine Frachtpapiere dabei – aber Hunderte Epiliergeräte der Marke Braun im Wert von rund 70 000 Euro. Nach drei Wochen in Untersuchungshaft wurde G. gegen eine Kaution von 2 500 Euro entlassen.
Seine Verteidigerin aus Frankfurt/Oder überzeugte das Gericht am Montag, dass ihrem nicht vorbestraften Mandanten nicht mehr nachzuweisen sei, als, ab Erfurt den Lkw gefahren zu haben. Das hat G. dann auch gestanden. Er wurde wegen „Begünstigung“ zu 14 Monaten auf Bewährung verurteilt.