Weil nun auch Güterverkehrs-Beschäfigte einen negativen Corona-Test brauchen, fürchtet der Zentralverband Spedition und Logistik eine Versorgungskrise und ruft nach europaweit verbindlichen Regelungen.
Wien. Österreichs Spediteure warnen vor einer Versorgungskrise aufgrund der von der deutschen Bundesregierung am 14. Januar 2021 beschlossenen, verschärften Corona-Einreise-Verordnung. Aktuell sei nicht auszuschließen, dass Lieferketten ins Stocken geraten oder gar zusammenbrechen, warnte der Zentralverband Spedition und Logistik. Im Gegensatz zur bisherigen Ausnahmeregelung dürfen Beschäftigte, die per Lkw, Bahn, Schiff oder Flugzeug Güter aus Hochinzidenz- und Virusmutations-Gebieten transportieren, inzwischen nur noch mit negativem Test die Grenze nach Deutschland passieren.
„Bei aller notwendigen Vorsicht vor dem Coronavirus müssen wir auch alles tun, um neben der Gesundheitskrise eine Versorgungskrise zu vermeiden“, sagte Alexander Friesz, Präsident des Verbands. Die kilometerlangen Lkw-Staus im englischen Dover hätten im Dezember gezeigt, welche Auswirkungen nationale Einschränkungen des grenzüberschreitenden Güterverkehrs hätten. Der Zentralverband Spedition und Logistik setz sich deshalb mit Nachdruck bei der österreichischen Bundesregierung dafür ein, gemeinsam mit der deutschen Regierung und der EU schnellstmöglich praktikable Lösungen zu finden.
Europaweit verbindliche Regelungen gefordert
Der Warenfluss zwischen den Ländern müsse aufrechterhalten werden, ausreichende Testkapazitäten seien zur Verfügung zu stellen, verlangt Friesz. Zudem brauche es europaweit verbindliche Regelungen nach den Vorgaben der Green-Lanes-Leitlinie der EU-Kommission. Denn vor dem Hintergrund des ständig wechselnden Pandemiegeschehens würden nationale Alleingänge die Planung von Routen und entsprechendem Personal extrem erschweren sowie zu endlosen Grenzwartezeiten und in der Folge zu Engpässen bei teils lebensnotwendigen Gütern führen.