Neues Projekt soll Lkw-Güterverkehr revolutionieren – Projekt STAFFEL startet mit Kick-off

Am 08.12.2021 fällt der Startschuss für STAFFEL. Das Forschungsprojekt soll im Lkw-Güterverkehr Transportzeiten halbieren und Lenkzeitverschwendung reduzieren. Die Projektpartner FIR an der RWTH Aachen, MANSIO GmbH, PEM Motion GmbH sowie das Deutsche Institut für Normung e. V. (DIN) entwickeln dazu gemeinsam eine KI-gestützte Internetplattform für den speditionsübergreifenden Staffelverkehr.

Aachen im Dezember 2021. Am 08.12.2021 fällt der Startschuss für STAFFEL. Das Forschungsprojekt soll im Lkw-Güterverkehr Transportzeiten halbieren und Lenkzeitverschwendung reduzieren. Die Projektpartner FIR an der RWTH Aachen, MANSIO GmbH, PEM Motion GmbH sowie das Deutsche Institut für Normung e. V. (DIN) entwickeln dazu gemeinsam eine KI-gestützte Internetplattform für den speditionsübergreifenden Staffelverkehr. Sie soll wesentlich zur effizienten Gestaltung von Lkw-Transport-, Lenk- und Ruhezeiten beitragen. Das Projekt STAFFEL wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit insgesamt 1,5 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert und soll bis Mai 2024 abgeschlossen sein.
Mithilfe von KI-Algorithmen sollen Langstrecken in Teilstrecken zerlegt und anschließend über einen Lenkzeiten-Marktplatz zwischen Speditionen und Frachtführern anhand von Echtzeitdaten (z. B. Verkehr, Infrastruktur) vermittelt und damit optimiert werden. Smarte Technologien zur Diebstahlsicherung gewährleisten die sichere Übergabe der Trailer.
Die Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten führen im Straßenverkehr zu Transportunterbrechungen. Gerade auf Langstrecken kommt es dadurch zu einer erheblichen Verlängerung der Transportzeit und einem erhöhten Parkplatzbedarf. Die neue Plattform hilft KI-gestützt, solche Unterbrechungen zu vermeiden und Trailer am Ende der Lenkzeit an ausgeruhte Fahrer zu übergeben. Gleichzeitig wird Lkw-Fahrern ermöglicht, vermehrt Teilstrecken zu fahren und häufiger am Heimatort zu bleiben. Lenkzeitüberschreitungen, Parksuchverkehr und Anwohnerärger durch wildes Parken werden erheblich reduziert.
Ebenso hat die KI-gestützte Synchronisierung der Fahrstrecken positive Effekte auf die CO2-Emissionen. Auf deutschen Autobahnen fehlen laut Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer ca. 30.000 Lkw-Parkplätze. Wildparkende Lkw verursachen Unfälle, belästigen Anwohner und begünstigen Ladungsüberfälle mit jährlichen Schäden in Höhe von 300 Millionen Euro, so der GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft).
„Die Logistikbranche unterliegt einem stetigen Wandel und steht vor komplexen Herausforderungen. Wir freuen uns, im Rahmen des Projekts STAFFEL einen Beitrag zur effektiveren Gestaltung des Straßengüterverkehrs leisten zu können,“ kommentiert Tobias Schröer, Projektleiter seitens des FIR und Bereichsleiter Produktionsmanagement am FIR an der RWTH Aachen.
Nach dem Kick-off am 08.12.2021 starten die Projektpartner mit einer detaillierten Anforderungsanalyse. Anschließend werden die Plattform und das Diebstahlsicherungssystem prototypisch entwickelt und in zwei Feldversuchen validiert: Im ersten Feldversuch werden regionale Transportunternehmen über einen Lenkzeitenmarktplatz miteinander vernetzt, im zweiten Wechselstationen entlang einer Hauptverkehrsroute etabliert und der Staffelverkehr praktisch erprobt. Ziel ist es, Effekte, Potenziale und Herausforderungen für den Lkw-Güterverkehr zu identifizieren und eine europaweite Umsetzung, auch unter Berücksichtigung der Standardisierung, vorzubereiten.

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