Angesichts der unsicheren Lage im Roten Meer und den daraus resultierenden Lieferproblemen sah sich der US-Autobauer zuletzt dazu gezwungen, die Fertigung in Grünheide für zwei Wochen auszusetzen, so die dpa.
Der US-Elektroautobauer Tesla hat die Fertigung in seinem Werk in Grünheide bei Berlin nach einer Zwangspause wegen der Lage im Roten Meer wieder vollständig hochgefahren. Die Produktion sei mit der Nachtschicht in vollem Umfang aufgenommen worden, teilte Tesla dazu am 12. Februar der Deutschen Presse-Agentur mit. Seit 11. Februar um 22.00 Uhr laufen damit wieder alle Bänder. Tesla hatte darauf hingewiesen, dass alle notwendigen Produktionsteile wieder in ausreichender Menge vorhanden seien.
Das Unternehmen von Elon Musk hatte die Fertigung am 29. Januar wegen der Angriffe der jemenitischen Huthi-Miliz auf Schiffe im Roten Meer bis zum 11. Februar ruhen lassen. Weil sich die Transportwege verlängerten, fehlten Bauteile. Tesla produzierte aber nach eigenen Angaben dort weiter wo möglich und überbrückte die Zeit mit Reparaturen und Schulungen.
Tesla will in Grünheide ausbauen
In der Fabrik in Grünheide arbeiten dem Unternehmen zufolge derzeit rund 12.500 Menschen. Das Werk öffnete im März 2022. Das Unternehmen will die Produktion in Grünheide ausbauen und von angepeilten 500.000 Autos im Jahr auf eine Million im Jahr verdoppeln – das sind umgerechnet 10.000 Autos pro Woche. Derzeit baut das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 6000 Fahrzeuge pro Woche.
Zugleich laufen Pläne für eine Erweiterung des Geländes unter anderem für einen Güterbahnhof. Dazu läuft bis 16. Februar eine Bürgerbefragung der Gemeinde Grünheide. Der Bebauungsplan für die Erweiterung ist bisher nicht beschlossen. Der Teil-Produktionsstopp führte zu einem Streit über den Termin der Betriebsratswahl, die für März geplant ist. Die IG Metall versucht, die Wahl zunächst zu stoppen. Die Gewerkschaft sieht Zeitdruck für die Erstellung von Wahlvorschlägen und hatte beim Arbeitsgericht Frankfurt (Oder) einen Antrag auf einstweilige Verfügung eingereicht. Der Wahlvorstand für die Betriebsratswahl wies die Vorwürfe in einem Schreiben an die Belegschaft zurück. Am 13. Februar steht vor dem Arbeitsgericht eine mündliche Verhandlung an. Eine Entscheidung wird noch für 13. Februar erwartet.