Mit überspannten Aussagen wetterte kürzlich der Obmann des Transitforums Austria-Tirol Fritz Gurgiser gegen den Lkw-Verkehr auf der Brennerstrecke. Zum Unmut von Südtirols Warentransporteuren.
„Am liebsten würde er uns wohl eliminieren“, kommentiert Elmar Morandell, Obmann der Warentransporteure im lvh die jüngsten Aussagen von Fritz Gurgiser, „aus den Augen aus dem Sinn ist aber auch keine Lösung.“
Morandell ist es bald leid, stets die Rolle der Lkws verteidigen zu müssen, da diese als größte Umweltverschmutzer hingestellt werden. „Weniger Verkehr und eine geringere Umweltbelastung könnte man durch die Aufhebung des Nachtfahrtverbots in Tirol eher erzielen, als mit teils unwahren Parolen über unsere Arbeit zu schimpfen. Wir haben uns bereits mehrmals für eine verstärkte Verlagerung der Lkws von der Straße auf die Schiene ausgesprochen. Wenn das Schienennetz aber so ausgelastet ist, dass keine zusätzlichen Züge darauf fahren können, wird eine Verlagerung schwierig“, betont Morandell.
Klartext reden die Warentransporteure auch, was die Lkw-Kolonnen betrifft: Kein Lkw-Fahrer genieße es, stundenlang im Stau zu stehen, sondern bevorzuge es, die geladenen Waren pünktlich und zuverlässig dem Kunden zu liefern. „Und sind wir ehrlich: solange jeder Einzelne von uns, Produkte in weltweiten Online-Shops kauft oder exotische Lebensmittel auf dem Speiseplan hat, wird sich ein gewisser Gütertransportverkehr nicht vermeiden lassen. Ich finde es auch nicht angebracht, über den Lkw-Verkehr zu schimpfen, solange Nordtirol gute Einnahmen mit der Lkw-Maut erzielt“, unterstreicht der Frächterobmann. Zielführender sei es, sich konstruktive Gedanken über eine Verkehrsentlastung zu machen und weniger Schimpftiraden zu betreiben.
Quelle dieses Artikels klick hier : Tageszeitung