Versuch soll illegal parkende Lastwagen von Gehweg vertreiben. Anwohner beklagen Müll und Schäden im Löffinger Gewerbegebiet.
Seit vier Jahren beschäftigt sich die Stadt mit der unbefriedigenden Situation im interkommunalen Gewerbegebiet: Dort parken immer wieder Lastwagenfahrer, die von der vielbefahrenen B 31 kommen, verbotenerweise ihre großen Sattelzüge und schweren Hängergespanne. Die zunehmende Vermüllung, dazu Straßen-, und Gehwegbeschädigungen, sind für Anwohner und Stadt nicht mehr tragbar. Nun suchte man bei einem Vororttermin mit Behördenvertretern nach einer Lösung. Versuchsweise sollen Barken vor einem Gehweg die Kapitäne der Landstraße vom Parken abhalten.
- Situation: Die Situation im interkommunalen Gewerbegebiet ist vor allem für die dortigen Firmeninhaber und Anwohner unzumutbar. Das Parkverbot wird von den Lastwagenfahrern einfach ignoriert. Sie nutzen das Gebiet nicht nur für ihre Ruhezeiten, sondern hinterlassen in den Vorgärten ihre Notdurft und den gesamten Müll. „Löffingen ist für viele die letzte Haltestellte vor der Grenze nach Frankreich und vor der Autobahn Richtung Norden, aber auch eine gute Möglichkeit für die Fahrer aus den Ostländern hier günstig einzukaufen“, unterstrich Bürgermeister Tobias Link. Gleichzeitig werde das Gewerbegebiet von den Fahrern als Ruhezone genutzt.
- Vorortermin: Bei einem Vororttermin am Mittwoch mit dem Leiter der Verkehrsbehörde des Regierungspräsidiums Freiburg, Michael Wunderlich, Bürgermeister Tobias Link, Hauptamtsleiter Martin Netz, Stadtbaumamt, Bauhof, Polizei und Gemeinderäten wurde die Problematik von den Anwohner vor Augen geführt. Gemeinsam sucht man nach einer Lösung. Lastwagen um Lastwagen kam prompt angefahren um genau diese Situation zu bestätigten. Allerdings nur anfangs, denn schnell hatte sich per Funk unter den Brummifahrer der Vororttermin herumgesprochen und so konnte man verfolgen, wie die Lastwagen nach Löffingen einfuhren, allerdings durch den Kreisverkehr wieder zurück auf die B 31. Dieser Situation sehen sich die Polizeibeamten bei Kontrollen immer wieder ausgesetzt.
- Verständnislose Fahrer: Die Anwohner, wie Peter Dufner, suchen immer wieder das Gespräch mit Lastwagenfahrern, um auf die unbefriedigende Situation aufmerksam zu machen. „Die Fahrer sind manchmal so aggressiv, dass man Angst haben muss, einen Faustschlag zu bekommen“, erklärte Dufner. Dies musste auch Manfred Mayer erfahren, dessen Firmenumzäunung regelmäßig kaputt gefahren wird. „Von Einsicht keine Spur, ganz im Gegenteil“, bestätigt der Unternehmer.
- Lösungsvorschläge: Bürgermeister Link könnte sich ein Zugangssystem mit Schranken vorstellen, sodass nur der unmittelbare Lieferverkehr über ein Chipsystem Zufahrt hätte. Stadtbaumeister Udo Brugger schlug vor, Findlinge aufzustellen. Doch diese, so Bauhofchef Christian Heizmann, würden immer wieder einfach weggefahren, sodass die Lastwagenfahrer im Bereich der Shelltankstelle über die Felder und Weisen fahren und dort umdrehen. Martin Wunderlich denkt an einen Gemeindevollzungsbeamten, der im gesamten Stadtgebiet die Parksünder notieren und an die Behörden weitermelden sollte. „Wir kontrollieren immer wieder und sprechen die Fahrer an“, sagte der Leiter des Löffinger Polizeipostens, Jürgen Willmann. Die Strafen (70 Euro) würden vor allem die Fahrer aus den Ostländern überhaupt nicht ernst nehmen. Die Polizisten dürfen die Strafen nicht selbst einkassieren. Ob die geplante Tank- und Rastanlage in Rötenbach für Löffingen die Lösung bringt, wird bezweifelt, da diese nur von Freiburg aus kommend angefahren werden kann.
Kompromiss
Eine echte Lösung für die Vermülllung und das illegale Parken der Laster im interkommunalen Gewerbegebiet derzeit wohl nicht möglich. Nun hat man sich für einen Kompromiss entschieden. Auf einer Länge von 150 Meter sollen Barken vor dem Gehweg aufgestellt werden, ebenso sollen Pylonen die Situation entschärfen. Dies wird eine verkehrsrechtliche Anordnung festlegen. Sollte sich diese Lösung bewähren, werden die Barken befestigt, was allerdings für das Schneeräumen nicht von Vorteil sein wird.