Sächsische und tschechische Polizei wollen bei der Überwachung des grenzüberschreitenden Schwerlastverkehrs enger zusammenarbeiten.
Görlitz. Die sächsische und die tschechische Polizei wollen bei der Kontrolle des grenzüberschreitenden Schwerlastverkehrs enger zusammenarbeiten. Am Dienstag wurde dafür ein gemeinsames Projekt auf den Weg gebracht. Die Leiter der Polizeidirektion Görlitz sowie der Bezirkspolizeidirektionen Liberec und Usti nad Labem eine entsprechende Kooperationsvereinbarung. Unter anderem geht es dabei um die gemeinsame Beschaffung von modernster Computer- und Auswertetechnik, mit welcher Verstöße beim gewerblichen Schwerlastverkehr aufgedeckt werden können.
Dazu der Görlitz Polizeipräsident Torsten Schultze: „Gemeinsame Schulungen und Verkehrskontrollen gibt es schon jetzt, aber wir wollen diese zusammen mit unseren tschechischen Nachbarn weiter intensivieren, um so für mehr Sicherheit auf unseren Straßen zu sorgen.“
Mit der modernen Technik und aktuellem Know-how will die hiesige Polizeidirektion zum Beispiel einem gegenwärtigen Trend im Schwerlastverkehr begegnen. Immer häufiger stellen die Beamten bei Lkw und Reisebussen manipulierte Fahrtenschreiber fest. Nicht nur, dass mithilfe technischer Eingriffe in die Geräte die vorgeschriebenen Lenkzeiten der Fahrer umgangen werden, was deren Verkehrstüchtigkeit und damit auch die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer beeinträchtigt. Manipulationen an den Geschwindigkeitssensoren der Geräte lohnen sich für die Spediteure auch durchaus wirtschaftlich, wenn statt der vorgeschriebenen und dokumentierten Höchstgeschwindigkeit das Gespann tatsächlich zehn bis zwanzig Kilometer mehr in einer Stunde zurücklegt.
Außerdem soll ein Transporter mit moderner Videotechnik ausgestattet werden. So wird es den Polizisten möglich sein, aus dem vorbeifahrenden Transporter heraus das Verhalten von Lkw- und Busfahrern in deren Führerhäusern zu kontrollieren. Das Fahrzeug wird zudem über eine Wärmebildkamera und ein Gerät zur Überprüfung von Dokumenten verfügen.
Neue Verkehrsüberwachungstechnik will auch die tschechische Polizei im Rahmen des Projektes anschaffen.
Der vollständige Projektantrag wird in den nächsten Tagen bei der Sächsischen Aufbaubank eingereicht. Einen positiven Bescheid des Bewilligungsausschusses vorausgesetzt, könnten die Partner im kommenden Jahr mit der Umsetzung des mit Fördermitteln der Europäischen Union unterstützten Projektes beginnen.