Mehr Angriffe auf Busfahrer in Wiesbaden

In Wiesbaden werden immer häufiger Busfahrer von Fahrgästen beleidigt oder angegriffen. Die ESWE Verkehr bittet ihre Fahrgäste um einen respektvolleren Umgang.

Von Januar bis Ende September 2022 gab es laut ESWE Verkehr 25 dokumentierte Angriffe auf das Buspersonal. Das seien schon jetzt mehr als im kompletten vergangenen Jahr. Es habe Beleidigungen und Pöbeleien gegeben, der Großteil allerdings seien körperliche Angriffe gewesen, berichtet Pressesprecher Micha Spannaus.

Einem Busfahrer sei ins Gesicht gespuckt worden. In einem anderen Fall habe ein Fahrgast den Busfahrer am Hemdkragen gepackt, obwohl die Busfahrer seit der Corona-Pandemie sogar hinter einer Trennscheibe sitzen, so Spannaus. Zweimal seien sogar Waffen im Spiel gewesen. Ob und wann die Polizei informiert werde, hänge immer vom Einzelfall ab.

SWR-Reporterin Damaris Diener zu Angriffen auf ESWE-Buspersonal

Stimmung in Wiesbadener Bussen angespannt

Zusätzlich zu den dokumentierten Fällen kämen auch „kleinere“ Beleidigungen durch Fahrgäste, die oft gar nicht offiziell von den Busfahrern gemeldet würden, erklärt Spannaus. Als Gründe für die ansteigenden Übergriffe vermutet ESWE unter anderem die andauernde Maskenpflicht in Bussen. Hinzu komme das eingeschränkte Fahrplanangebot wegen des Personalmangels. Generell sei die Stimmung unter den Fahrgästen seit einiger Zeit angespannt.

Deeskalationstraining gehört zur Ausbildung

Zur Ausbildung des Bus- und Kontrollpersonals gehöre schon seit Jahren ein Deeskalationstraining, ergänzt Martin Pächer, Bereichsleiter für den Busbetrieb. In Rollenspielen lernen die Auszubildenden zum Beispiel, wie sie am besten reagieren, wenn ein Fahrgast sie beleidigt. Ruhig bleiben sei die Devise.

„Busfahrer und Busfahrerinnen sind für viele Menschen ein Ventil. Die Fahrgäste lassen an ih

nen ihre Gereiztheit aus.“

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