Ein Schwertransport fährt am Wochenende durch die Lausitz. Hunderte Tonnen Anlagenteile müssen ins BASF-Werk in Schwarzheide transportiert werden. Die Strecke beträgt nur 55 Kilometer – doch der Transport ist langsam und extrem aufwändig.
Autofahrer zwischen Mühlberg (Elbe-Elster) und Schwarzheide (Oberspreewald-Lausitz) müssen sich am Wochenende zeitweise auf Behinderungen einstellen. Am Freitagmorgen hat sich ein Schwertransport auf den Weg gemacht. An Bord hat er mehr als 600 Tonnen Anlagenteile für eine Großinvestition am Werk der BASF.
Der Transport ist eine logistische Meisterleistung. Für die gerade mal 55 Kilometer lange Strecke werden die Tieflader vermutlich drei Tage brauchen.
Das französische Unternehmen Air Liquide will in Schwarzheide eine Luftzerlegungsanlage aufbauen. Dort sollen beispielsweise Stickstoff und Sauerstoff für den Chemiekonzern hergestellt werden. Die Anlagenteile müssen deshalb vom Mühlberger Hafen nach Schwarzheide gebracht werden.
Bahnverkehr wird unterbrochen
Fünf Schwerlast-LKW sind bei dem Transport unterwegs, um die über 600 Tonnen nach Schwarzheide zu bringen. Der erste Teilabschnitt beläuft sich auf etwa 30 Kilometer – und ist zugleich der anspruchsvollste Abschnitt.
Die Transporter sind sechs Meter breit und bis zu 60 Meter lang, bei einer Höhe von ebenfalls sechs Metern. Eine normale Landstraße hat lediglich eine Breite von 6,50 Metern. Der Konvoi muss sich auf seiner Route zudem durch enge Brandenburger Alleen schlängeln, zwei Kreisverkehre, einen Bahnübergang und mehrere Brücken passieren.
Beim Bahnübergang in Neuburxdorf wird deshalb der Bahnverkehr zeitweise unterbrochen, weil die Oberleitung abgebaut werden muss. Die Brückenüberfahrten, beispielsweise auf der Umgehungsstraße von Bad Liebenwerda auf der Bundesstraße 183, müssen in Schleichfahrt, also langsamer als Schrittgeschwindigkeit, überquert werden.
Absolutes Halteverbot in Ortschaften
Zusätzlich gibt es zahlreiche kleinere Hindernisse. In Möglenz, das ebenfalls passiert werden muss, gibt es beispielsweise zwei Verkehrsinseln zur Verkehrsberuhigung – sowohl am Ortseingang als auch am Ortsausgang. Um beispielsweise Äste von Bäumen abzusägen, die dem Transport im Weg sein könnten, ist auch ein Begleitfahrzeug dabei.
In den Ortschaften, durch die der Schwertransport fährt, gilt auf den Straßen ein absolutes Halteverbot, um den Konvoi nicht zu behindern.
Die erste Etappe des Transports soll am Freitagabend in Elsterwerda enden. Die zweite Etappe soll am Samstag als Nachtfahrt bestritten werden und von Elsterwerda nach Lauchhammer führen. Auf diesem Abschnitt muss ebenfalls die Bahnstrecke von Elsterwerda nach Berlin kurzzeitig unterbrochen werden.
Der dritte und letzte Abschnitt führt den Planungen zufolge schließlich am Sonntagabend von Lauchhammer nach Schwarzheide. Am Montagmorgen gegen vier Uhr soll der Konvoi die BASF erreichen.