Markwald ist jetzt eine Wohlfühloase für Lkw-Fahrer

Nach rund einem Jahr Bauzeit ist der Rastplatz Markwald an der A 7 bei Guxhagen ab heute Mittag wieder für den Verkehr freigegeben.

Guxhagen – Seit dem 1. März vergangenen Jahres war der Rastplatz wegen eines Großumbaus gesperrt. Zehn Millionen Euro kostete der Umbau an der Autobahn 7 durch die Deges (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs und -bau GmbH). Neben Modernisierungen wurde vor allem das Parkplatzangebot fast verzehnfacht.

Wir waren mit dem Baubevollmächtigten Mutlu Tohum von der Deges vor Ort und haben uns den umgestalteten Rastplatz angesehen – und was noch fehlt:

„Alles ist wie geplant gelaufen“, bestätigt Mutlu Tohum im HNA-Gespräch. „Ab Freitagmittag kann der Rastplatz angefahren werden.“ Auch die Bauzeit von fast einem Jahr habe man einhalten können. Ursprünglich wollte man den Rastplatz für den Verkehr sogar schon früher freigeben. Aufgrund der Witterung habe sich dies aber bis zur Fertigstellung verzögert.

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Bei der Baustelle Markwald an der A7 bei Guxhagen laufen die Arbeiten auf Hochtouren: Elmar Ismailov, Ghaddanfar Najajra sowie Simone Döll von der Deges.
Vor rund zehn Monaten eine Großbaustelle: Elmar Ismailov von der Deges erklärte damals die Änderungen am Rastplatz. © Kerim Eskalen

Die Anzahl der Parkplätze wurden von den ursprünglichen fünf Lkw-Stellplätzen auf 49 erweitert. Zudem gibt es sechs neue Pkw-Parkplätze und Stellmöglichkeiten für Schwertransporter längs der Lärmschutzwand. Auch die Verkehrsfläche des Rastplatzes hat sich fast verdoppelt: von ehemals 5890 Quadratmetern auf 10.705 Quadratmeter. Die Gesamtfläche des Rastplatzes bleibt mit 15.000 Quadratmetern identisch, jetzt gibt es jedoch weniger Grünflächen.

Der Rastplatz Markwald an der A7 bei Guxhagen ist nach einem Jahr Bauzeit fertiggestellt worden. Mutlu Tohum, Baubevollmächtigter der Deges, stellt den neuen Rastplatz vor.
Erhöhte Bordsteine: Damit kein Lkw unerlaubterweise auf Verkehrswegen parkt, wurden die Bordsteine erhöht. © Kerim Eskale
Der Rastplatz Markwald an der A7 bei Guxhagen ist nach einem Jahr Bauzeit fertiggestellt worden. Mutlu Tohum, Baubevollmächtigter der Deges, stellt den neuen Rastplatz vor.
Lärmschutz für Lkw-Fahrer: Baubevollmächtigter Mutlu Tohum von der Deges steht neben der sechs Meter hohen Lärmschutzwand. © Kerim Eskalen

Neu am Rastplatz Markwald ist eine imposante sechs Meter hohe grüne Lärmschutzwand. Diese soll die Lkw-Fahrer nachts vor Autobahnlärm schützen. Für die Wand mussten vergangenes Jahr extra mit Bohrern mehrere Gesteinsschichten durchdrungen werden, um die Fundamente tief in der Erde zu verankern.

Der Rastplatz Markwald an der A7 ist nach einem Jahr Bauzeit fertig.
Parkplätze fast verzehnfacht: Die Anzahl der Lkw-Parkplätze am Rastplatz Markwald wurde von fünf auf 49 erhöht. © Privat

„Wir haben jetzt eine smarte Beleuchtung auf der Fläche“, erklärt Tohum. „Die Lichter reagieren auf Bewegung. Damit wollen wir die Sicherheit der Lkw-Fahrer erhöhen.“ Vor dem Umbau habe es auf dem gesamten Rastplatz keine einzige Lampe gegeben.

Der Rastplatz Markwald an der A7 ist nach einem Jahr Bauzeit fertig.
Auf mehreren Flächen wurden bereits Samen für die Pflanzen und Gras gesät. Im Frühling sollen diese Flächen dann begrünt sein. © Kerim Eskalen

Auch die Erholungsfläche auf dem Rastplatz hat sich mehr als verdoppelt. Für alle Nutzer gibt es nun sieben Plätze mit Sitzgelegenheiten, die mit Grünflächen ergänzt werden. „Das Gras und die Pflanzen sind bereits gesät“, sagt Tohum. „Im Frühling wird man bereits die grünen Flächen sehen.“ Im Laufe des Jahres sollen dann noch Bäume gepflanzt werden.

Bisher fehlt aber noch ein elementarer Bestandteil eines Rastplatzes: Das angekündigte WC-Haus, was behindertengerecht sein soll. Das alte Haus, das in den 80er-Jahren gebaut worden war, wurde beim Umbau abgerissen. „Das neue WC-Haus kommt aber erst Ende des Jahres“, kündigt Tohum an.

Deges gibt aber Entwarnung für alle, die Angst haben, dort keine Toilette zu finden. „Sobald wie möglich soll auf dem Rastplatz eine provisorische Toilette stehen“, sagt Simone Döll von der Deges. Keiner müsse für einen Toilettengang in den Wald. Grund für die Verzögerungen ist laut Deges ein jahrelanger Toilettenstreit zwischen dem Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) und dem Bundesrechnungshof um den Bau von Toiletten. Der Rechnungshof habe jahrelang den Neubau von Toiletten behindert, während das Verkehrsministerium für eine „wirtschaftliche“ Gestaltung plädierte. „Als es dann um die Realisierung des Rahmenvertrags ging, kam es zu einer vorläufigen Haushaltsführung, weil die Ampelregierung zerbrach“, teilt die Deges weiter mit. Erst mit einer neuen Regierung werde dieser fertiggestellt.

Wie und im welchem Umfang die provisorische Toilette aussehen wird, könne man noch nicht sagen. „Wir prüfen mehrere Varianten“, sagt Döll.

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