Mannheim/Ludwigshafen. Bei der jüngsten Überprüfung der beiden Brücken zwischen Mannheim und Ludwigshafen ist festgestellt worden, dass insbesondere die Belastung durch Lkw den Beton-und Stahlkonstruktionen zusetzen. Daher wird der Lkw-Verkehr ab Montag auf der Kurt-Schumacher-Brücke und der Konrad-Adenauer-Brücke auf eine Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometer begrenzt. Zudem gilt ein Überholverbot für Lkw sowie ein Mindestabstand von 50 Metern. Diese Vorgabe gilt für beide Fahrtrichtungen. Somit sollen Lasten aus dem Schwerverkehr sowie Bauwerksschwingungen reduziert werden und die Brücken schützen. Eine entsprechende Beschilderung wird nach Stadtangaben aktuell vorbereitet.
Wie die Stadt Mannheim weiter mitteilt, belegen aktuelle Forschungsergebnisse der Universität Hamburg, dass ein Lkw mit zehn Tonnen Achslast eine Brücke rund 160 000 mal stärker belastet als ein Pkw. Besonders starke Auswirkungen haben die von schweren LKW ausgehenden Schwingungen. Ältere Bauwerke aus den 1960er und 1970er Jahren waren nur mit einer Fahrspur und den damals üblichen LKW-Lasten konzipiert. Der Schwerverkehr hat jedoch kontinuierlich zugenommen und sich auf alle Fahrspuren ausgeweitet. Ältere Bauwerke werden somit stärker belastet als geplant, was zu Verschleiß- und Ermüdungserscheinungen in den Konstruktionen führt. Auch bei der Kurt-Schumacher-Brücke und der Konrad-Adenauer-Brücke ist zu beobachten, dass in statisch relevanten Bereichen durch die Überlastungssituation Rissbildungen und Korrosionsschäden in der Konstruktion entstehen.
Um diesem Effekt entgegenzuwirken wird jetzt die zulässige Geschwindigkeit für Lkw auf der Kurt-Schumacher-Brücke und der Konrad-Adenauer-Brücke begrenzt.
Da das Hochstraßensystem in Ludwigshafen die gleichen Belastungen aufweise, führt die Stadt Ludwigshafen zur Gewährleistung der Sicherheit häufige Sonderprüfungen an den Bauwerken durch. Hinzu kommen ein Monitoring-System und die Überwachung der Verkehrszahlen. Diese Systeme registrieren eine deutliche Zunahme der Schwerverkehrszahlen durch die gesperrte Hochstraße Süd und dem sich nach der Corona-Pandemie wieder erholenden Wirtschaftsverkehr.
Um die Verkehrsinfrastruktur zu schonen, sollen die vorbeugenden Maßnahmen für die Rheinbrücken auch für das Ludwigshafener Hochstraßensystem übernommen werden. Das sei ein weiterer Baustein zur sicheren Erhaltung des Hochstraßensystems bis zum Abbruch der Hochstraße Nord.