Wie bereits andere Reedereien zuvor stoppt der Containerriese Maersk wegen des Ukraine-Kriegs alle Lieferungen von und nach Russland. Ausgenommen sind humanitäre Güter. Der Hamburger Hafen rechnet mit Beeinträchtigungen.
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs hat die dänische Containerreederei Maersk den Großteil der Transporte von und nach Russland auf Eis gelegt. „Da die Stabilität und Sicherheit unseres Betriebs direkt und indirekt schon durch die Sanktionen beeinflusst wird, werden neue Maersk-Buchungen über See und Land nach und von Russland vorübergehend ausgesetzt“, teilte der Konzern mit Sitz in Kopenhagen mit. Russische Häfen würden „bis auf Weiteres“ nicht mehr angelaufen.
Weltgrößte Containerreederei Maersk stoppt russische Transporte
Stand: 01.03.2022 13:01 Uhr
Wie bereits andere Reedereien zuvor stoppt der Containerriese Maersk wegen des Ukraine-Kriegs alle Lieferungen von und nach Russland. Ausgenommen sind humanitäre Güter. Der Hamburger Hafen rechnet mit Beeinträchtigungen.
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs hat die dänische Containerreederei Maersk den Großteil der Transporte von und nach Russland auf Eis gelegt. „Da die Stabilität und Sicherheit unseres Betriebs direkt und indirekt schon durch die Sanktionen beeinflusst wird, werden neue Maersk-Buchungen über See und Land nach und von Russland vorübergehend ausgesetzt“, teilte der Konzern mit Sitz in Kopenhagen mit. Russische Häfen würden „bis auf Weiteres“ nicht mehr angelaufen. 09.02.2022 Container-Schifffahrt Maersk fährt Rekordgewinn ein Die knappen Transportkapazitäten durch angespannte Lieferketten haben Maersk einen Gewinn von 18 Milliarden US-Dollar eingebracht.
Humanitäre Güter werden weiter geliefert
Ausgenommen seien demnach Lieferungen von Nahrungsmitteln, Medikamenten und weiteren humanitären Gütern. Damit wolle Maersk seine „soziale Verantwortung“ unterstreichen sowie seine Bemühungen, die Bevölkerung „trotz aller Komplikationen und Unsicherheiten“ zu unterstützen. Die Reederei werde die Lage weiter beobachten und das Geschäft mit Russland wieder aufnehmen, „sobald wir Stabilität und Sicherheit“ wieder gewährleisten können, erklärte der dänische Konzern.
Aufträge, die vor Inkrafttreten der Sanktionen gegen Russland erteilt wurden, wolle die Reederei aber unter Berücksichtigung der Strafmaßnahmen versuchen zu erledigen. Maersk betreibt Containerschifffahrtsrouten nach St. Petersburg und Kaliningrad in der Ostsee, Novorossiysk im Schwarzen Meer und nach Wladiwostok und Wostochny an der russischen Ostküste. Etwa 500 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen in Russland.
Darüber hinaus gehören Maersk 31 Prozent des russischen Hafenbetreibers Global Ports, der sechs Terminals in Russland und zwei in Finnland betreibt. „Mit Global Ports prüfen wir, wie wir die sich ständig weiterentwickelnden Sanktionen und Beschränkungen einhalten können, und bereiten mögliche nächste Schritte vor“, hieß es von der weltgrößten Containerrederei. Einen Buchungsstopp für die Ukraine hatte der Konzern bereits am Donnerstag bekanntgegeben. Dort hat Maersk 60 Angestellte.
Hamburger Hafen rechnet mit Beeinträchtigungen
Ähnliche Entscheidungen wie Maersk trafen das in Singapur ansässige Logistikunternehmen Ocean Network Express (ONE) sowie die Schweizer Reedereigruppe MSC. Auch Hapag-Llloyd hatte in der vergangenen Woche eine vorübergehende Buchungssperre für Russland und die Ukraine beschlossen. Die Hamburger Traditionsreederei Hapag-Lloyd hatte am Freitag erklärt, ihren wöchentlichen Liniendienst von Hamburg nach Kaliningrad vorerst auszusetzen.
Zwischen der Hamburger Anlegestelle und Russland gibt es nach Angaben des Hafens aktuell zehn Liniendienste: sieben mit St. Petersburg und drei mit Kaliningrad. Der Hamburger Hafen rechnet mit Auswirkungen auf die Lieferketten und den Güterumschlag. Konkret beziffern lasse sich dies noch nicht, sagte Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann gestern. Es sei aber absehbar, dass es Beeinträchtigungen geben werde. Der Chef der Hafenbehörde (HPA), Jens Meier, erklärte, der Handelsverkehr mit Russland sei zum Erliegen gekommen. „Im Moment sind alle ein wenig ratlos.“
In der Hansestadt gebe es viele Firmen, die seit Jahren mit Russland Handel trieben. Für den Umgang mit Schiffen unter russischer Flagge gebe es noch keine feste Regelung. Frankreich und Großbritannien hätten bereits erste Schiffe von russischen Eignern abgewiesen, sagte Meier weiter. „Ich rechne in Kürze mit einer klaren Ansage, was nicht mehr erlaubt ist.“
Die britische Regierung gab ein Gesetz bekannt, das allen Schiffen die Einfahrt in seine Häfen verbietet, die in irgendeiner Weise mit Russland in Verbindung stehen. Auch die Europäische Union (EU) droht mit einem Einlaufverbot.