Logistik- und Busbranche schlagen Alarm

Die stark ansteigenden Preise für Kraftstoffe machen den Unternehmen in der Logistikbranche zu schaffen. Mehrere Verbände der Logistik- und Busbranche fordern daher eine unverzügliche staatliche Intervention.

München. Angesichts der massiven Preissteigerungen beim Diesel, aber auch bei den klimafreundlicheren Gaskraftstoffen CNG und LNG schlagen Verbände der Logistikwirtschaft und der Busbranche Alarm. In einer gemeinsamen Pressemitteilung weisen die Verbände AMÖ (Bundesverband Möbelspedition und Logistik), BDO (Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer), BGL (Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung) und BWVL (Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik) auf die schwierige finanzielle Lage der Unternehmen hin.

Steigende Kraftstoffpreise werden zu einer „Existenzfrage“

Die Kraftstoffkosten für den Transport- und Logistiksektor aber auch für den Reisebusverkehr würden zu einem fundamentalen Belastungsfaktor für den deutschen Mittelstand und die deutsche Verkehrswirtschaft werden. Die Unternehmen der Transport-, Logistik- und Busbranche hätten mit massiven Preissteigerungen im Einkauf bei Diesel und Gas (LNG, CNG) in kürzester Zeit zu kämpfen. „Dies belastet nicht nur ihre Liquidität, sondern wird in vielen Fällen zur Existenzfrage“, schreiben die Verbände in dem gemeinsamen Statement.

In einem Hilferuf an die Politik fordern die Verbände eine unverzügliche staatliche Intervention. „Andernfalls könne die Logistikwirtschaft die Versorgungssicherheit nicht aufrechterhalten und die Busbrache insbesondere nicht den Reisebusverkehr“, heißt es in dem Schreiben. Der Bundeswirtschaftsminister müsse daher jetzt seine Verantwortung für den deutschen Mittelstand wahrnehmen und einen Gewerbediesel einführen sowie einen Rettungsschirm für existenzgefährdete CNG/LNG-Flottenbetreiber aufspannen. Unter einem Gewerbediesel versteht man einen Diesel, bei dem die Logistik- und Busbranche einen Nachlass in Form von Steuererleichterungen erhält.

Transfracht erhebt einen „Emergency Surcharge“ in Höhe von 15 Euro je Tour

Doch auch den Güterbahnen machen die gestiegenen Energiekosten zu schaffen. So teilt der Operateur Transfracht seinen Kunden mit, dass er mit Wirkung zum 15. März einen so genannten „Emergency Sucharge“ in Höhe von 15 Euro je Tour einführt. Als Grund gibt Transfracht den sprunghaften Anstieg der Dieselpreise an, die die Stabilität der Lieferkettenqualität gefährde. Um die Transportkapazitäten sicherzustellen, sei ein solcher Aufschlag notwendig. Der Zuschlag gelte auch für bereits bestätigte Buchungen und zunächst befristet bis zum 15 April 2022.

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