Ende Oktober wurden 20 fabrikneue Militär-LKWs in München an die deutschen Streitkräfte übergeben. Im Bereich der Logistik-Fahrzeuge wird von nun an der Fuhrpark der Bundeswehr sukzessive um insgesamt bis zu 2.271 neue LKWs von Rheinmetall ergänzt, die dort die Nachfolge der betagten sog. “KAT I mil gl”-Fahrzeuge antreten.
Zu einer feierlichen symbolischen Schlüsselübergabe kamen in München im MAN-Forum auf Einladung Rheinmetalls nun Vertreter des Auftraggebers (Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr – BAAINBw) und des Nutzers Bundeswehr zusammen. Die Joint Venture-Gesellschaft Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) in München ist einer der weltweit führenden Hersteller im Bereich militärischer Radfahrzeuge.
Für den Auftraggeber übernahm Rainer Krug, Abteilungsleiter Land-Unterstützung im BAAINBw, die symbolischen Fahrzeugschlüssel, um sie sogleich an die Bundeswehr als Nutzer zu übergeben, vertreten durch Generalmajor Stefan Linus Fix vom Kommando der Streitkräftebasis (SKB) und Oberst i.G. Ralf Albert Nau vom Kommando Heer.
Im Sommer 2017 war Rheinmetall MAN Military Vehicles im Zuge eines Rahmenvertrags vom BAAINBw damit beauftragt worden, LKWs der HX2-Familie im Wert von rund 900 Millionen Euro an die Bundeswehr zu liefern. In einem ersten Schritt wurde ein Los von 558 LKWs inklusive Sonderwerkzeugen und Ausbildungsleistungen unter Vertrag genommen.
“UTF (Ungeschützte Transportfahrzeuge) mil gl in den Zuladungsklassen 5t und 15t” ist der Projektname der Beschaffungsmaßnahme bei der Bundeswehr und im BAAINBw. Zwar verfügen die 6×6 und 8×8 LKWs derzeit über keine gepanzerten Fahrerkabinen. Jedoch sind fahrwerksseitig alle Vorkehrungen dafür getroffen worden, dass die Kabinen zu einem späteren Zeitpunkt gegen hochgeschützte gepanzerte Fahrerhäuser – ebenfalls aus dem Hause Rheinmetall – ausgetauscht werden können. Aus den “Ungeschützten Transportfahrzeugen” können somit jederzeit höchstmöglich geschützte Fahrzeuge werden, die trotz der zusätzlichen Gewichtslast mobil und flexibel nutzbar sind und ihrer Besatzung gleichzeitig Sicherheit im Einsatz geben.
Rheinmetall-Konzernchef Armin Papperger begrüßte es bei der Übergabe, dass die Bundeswehr nun ebenfalls zum HX2-Nutzerkreis gehört. In den vorangegangenen Jahren hatten sich unter anderem Großbritannien, Australien, Neuseeland sowie Norwegen und Schweden für die Beschaffung vergleichbarer Fahrzeuge entschieden.
Armin Papperger: “Wir sind sehr froh, dass die Bundeswehr nun ein Teil dieser großen Familie ist. In einer gemeinsamen User Nations Group arbeiten wir eng mit den Streitkräften dieser Nationen zusammen, um die Fahrzeuge kontinuierlich weiter zu verbessern, von Erfahrungen gegenseitig zu profitieren und eine neue gemeinsame Logistik aufzubauen – zum Vorteil aller.”
Der Konzernchef weiter: “Wir bei Rheinmetall sehen es als Verpflichtung an, unsere Soldatinnen und Soldaten mit der bestmöglichen Ausrüstung auszustatten, die sie benötigen, um ihre fordernden Aufgaben zu erfüllen. Das Vorhaben ‘Ungeschützte Transportfahrzeuge’ gehört daher auch für uns bei Rheinmetall zu den Projekten, auf die wir besonders stolz sind.”