Der Lkw-Hersteller Traton hat im ersten Quartal seinen Umsatz auf 8,5 Milliarden Euro steigern können, doch das lag in erster Linie an der Übernahme eines US-Herstellers. Das sogenannte bereinigte operative Ergebnis sank auf 402 Millionen Euro.
Bei Traton selbst spricht man von einem soliden Ergebnis unter erschwerten Bedingungen. Das wirtschaftliche Umfeld könnte kaum herausfordernder sein, fasst der Vorstandschef Christian Levin die aktuelle Lage zusammen. Die Versorgungsengpässe mit Halbleitern seien noch nicht behoben. Durch den Konflikt in der Ukraine fehlen dem Lkw-Hersteller zudem Kabelbäume.
Lieferprobleme auch bei Traton-Tochter MAN
Darunter leidet unter anderem die Traton-Tochter MAN. Beim Münchner Lkw-Bauer konnte deshalb wochenlang nicht gearbeitet werden, Tausende Beschäftigte mussten wieder in die Kurzarbeit. Nun liefen die Werke langsam wieder an, auf deutlich vermindertem Niveau, teilte das Unternehmen nun mit.
Dafür entwickele sich das Servicegeschäft gut, es trage etwa ein Viertel zum Gesamtumsatz bei. Es sei weniger konjunkturabhängig und wirke stabilisierend, heißt es.
Deutliches Plus wegen US-Hersteller Navistar erwartet
Aufgrund der schwierigen Lage vor allem in Europa sieht sich der Vorstand in seiner Strategie bestätigt, in den USA den Hersteller Navistar übernommen zu haben. Damit sei man besser gegen Schwankungen in einzelnen Märkten gewappnet.
Trotz der widrigen Umständen erwartet Traton wegen Navistar in diesem Jahr ein deutliches Plus bei Absatz und Umsatz. So sind die Auftragsbücher des Herstellers gut gefüllt. Im ersten Quartal gab es bei den Auftragseingängen ein Plus von 17 Prozent, auf knapp 96.000 Fahrzeuge.