Die Polizei betont, sie kontrolliere den B10-Lkw-Verkehr regelmäßig. Das zeigten Zahlen. Doch Statistik schafft noch lang keine Sicherheit.
Viele, die regelmäßig auf der B10 zwischen Landau und Pirmasens unterwegs sind, kennen das Gefühl: Ein Lkw hängt schon fast im Heck des eigenen Wagens, dabei dürfte der doch gar nicht so schnell unterwegs sein. Woher kommt diese Wild-West-Manier? Na ja: Offenbar haben viele Brummifahrer keine Angst vor Polizeikontrollen. Nicht nur sie haben den Eindruck, dass der Schwerlastverkehr selten überwacht wird.
Die Polizeidirektion Landau widerspricht. Der Lkw-Verkehr auf der B10 werde regelmäßig unter die Lupe genommen, das zeigten Statistiken. Zwar gingen auf den Wachen immer wieder Beschwerden von Bürgern über Lkw-Fahrer ein, vor allem wenn die Tunnel bei Annweiler gesperrt seien, aber die subjektiven Eindrücke deckten sich nicht mit den Kontrollergebnissen vor Ort, so die Polizei.
Die Polizei versteht die Leute nicht
Die Behörde macht zwei Denkfehler: Erstens verweist sie auf Statistiken ohne Aussagekraft. Sie zeigen die reine Zahl der Kontrollen. Es gibt weder Vergleichsgrößen mit Kontrollen auf anderen Bundesstraßen noch eine Kontrollquote, die Orientierung bieten könnte. Es sind Zahlen fürs gute Gewissen, die keinem helfen. Zweitens verkennt die Polizei mal wieder den Unterschied zwischen statistischer Sicherheit und dem Sicherheitsgefühl der Leute.
Will die Polizei das Sicherheitsgefühl verbessern, sollte sie sich an so zentralen Stellen wie der B10 öfter blicken lassen. Da reichen keine fünf Lkw-Großkontrollen bei Rinnthal zwischen 2022 und 2024. Ohne mehr B10-Präsenz bleiben Polizistinnen und Polizisten seltene Gäste in Uniform.