Lkw-Fahrer verdienen unterdurchschnittlich

In Großbritannien zeigt sich gerade, wie wichtig Lkw-Fahrer für die Wirtschaft sind. Bezahlt werden sie in Deutschland jedoch unterdurchschnittlich. In den kommenden Jahren dürfte sich der Mangel an Fahrern noch verstärken.

Lastwagenfahrer sind gesucht, sie verdienen im Vergleich zu Beschäftigten in der deutschen Wirtschaft insgesamt allerdings unterdurchschnittlich. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, erhielten Fachkräfte im Gütertransport im vergangenen Jahr in Vollzeit im Schnitt 14,21 Euro brutto die Stunde, Angelernte ohne entsprechenden Ausbildungsabschluss bekamen 12,91 Euro. In der Wirtschaft insgesamt lag der durchschnittliche Stundenverdienst für Fachkräfte bei 19,97 Euro brutto, für Angelernte bei 16,02 Euro.

Monatlich kamen Fachkräfte wie ausgebildete Berufskraftfahrerinnen und -fahrer im vergangenen Jahr in Deutschland den Angaben zufolge auf 2623 Euro brutto. Das waren gut 660 Euro weniger als Beschäftigte mit einer vergleichbaren Ausbildung und Berufserfahrung in der Wirtschaft insgesamt (3286 Euro). Angelernte Kräfte erhielten im Schnitt 2313 Euro brutto. In der Wirtschaft insgesamt lag der Durchschnittsverdienst für diese Leistungsgruppe fast 300 Euro höher (2611 Euro monatlich).

Viele Berufskraftfahrer gehen bald in Rente

In der Statistik der Bundesagentur für Arbeit waren 2020 in Deutschland 937.000 Fachkräfte im Bereich Fahrzeugführung im Straßenverkehr erfasst, etwa ein Prozent weniger als im Vorjahr. 94 Prozent der Berufskraftfahrer – dazu gehören auch Bus- und Kurierfahrer – sind Männer. Ein größerer Teil dürfte in den kommenden Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden, warnten die Statistiker: Ein Drittel von ihnen war 2020 mindestens 55 Jahre alt. Die Zahl der Einsteigerinnen und Einsteiger unter 25 Jahren ist sehr gering: 2020 waren es 33.400.

Die Branche klagt seit Jahren über den Fachkräftemangel. Versorgungsengpässe in Großbritannien und die coronabedingten Probleme mit globalen Lieferketten sorgten jüngst für Schlagzeilen. Allerdings hat der Brexit mit den Einwanderungsregeln die Lage in Großbritannien noch zugespitzt.

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