LKW-Fahrer auf A40 trotz Hilferuf ignoriert

Ein LKW-Fahrer liegt am Donnerstagnachmittag an der A40 in Essen auf dem Standstreifen – offensichtlich in Not. Die meisten Autofahrer fahren vorbei, ohne zu helfen.

112 – das steht auf einem Zettel, den der LKW-Fahrer hochhält, so die Polizei. Es ist ein Hilferuf. Der Mann hängt – halb liegend – neben der Kabine seines Fahrzeugs, in brüllender Hitze. Als Einsatzkräfte der Polizei am Autobahndreieck Essen-Ost eintreffen, deutet er immer wieder auf seinen Brustkorb.

Die Polizei schildert den Vorfall so: Ein Streifenwagen aus Mülheim war nur zufällig vorbeigekommen. Die Polizisten hatten sich über stark abbremsende Autos gewundert. Dann haben sie den Mann entdeckt und sofort Notarzt und Rettungswagen verständigt.

Niemand hält

Der LKW hielt auf dem Standstreifen, der Mann kann für die vorbeifahrenden Verkehrsteilnehmer nicht zu übersehen gewesen sein, so die Polizei. Auf die Idee, Erste Hilfe zu leisten, war offensichtlich niemand gekommen. Erst nach Eintreffen der Polizei half ein Mann bei der Erstversorgung.

Auch den Notruf hat fast niemand verständigt, lediglich eine Frau wählte die 112. Für den Pressesprecher der Polizei Düsseldorf, Kim Freigang, ein Unding: „Da war offensichtlich ein Mensch in Not. Die Situation hätte man gar nicht anders einschätzen können.“

Zur Not ein Notruf

Er appelliert an das Empathievermögen der Menschen. Jeder solle sich mal in die Lage hineinversetzen selber auf Hilfe angewiesen zu sein. Selbst wenn man aus Angst nicht auf der Autobahn halten wolle, einen Notruf absetzen gehe immer.

Das sei auch Pflicht, wenn man einen Menschen in Not entdeckt. Man könne in so einer Situation mit einem Notruf nichts falsch machen.

Der LKW-Fahrer wurde von einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht, aufgrund seines kritischen Zustands konnte er sich zum Hergang nicht äußern.

Quelle