Land fördert Ladesäulen für E-Lastwagen

Baden-Württembergs Landesregierung will Spediteure und Logistik-Unternehmer zum Umstellen ihrer Lkw-Flotte auf E-Antrieb zu bewegen. Dazu gibt es ein neues Förderprogramm.

Ab November können Unternehmen den Bau von Schnellladesäulen für elektrisch betriebene Lastwagen in ihren Betrieben vom Land fördern lassen. Bei kleinen und mittleren Unternehmen würden 40 Prozent der Kosten erstattet, heißt es in einem Schreiben von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) an Unternehmen und Branchenverbände. Große Unternehmen können sich demnach 20 Prozent der Kosten erstatten lassen. Das Förderprogramm unter dem Namen TruckCharge@BW „schließt bruchlos an die Bundesförderung an und setzt diese fort“, schreibt Hermann weiter. Nach Informationen der „Schwäbischen Zeitung“ stehen für das Programm im laufenden Jahr 7,5 Millionen Euro bereit.

„Das Ministerium für Verkehr ist sich der Herausforderung bewusst, die das Erreichen der EU-Klimaschutzziele für das Speditionsgewerbe in Baden-Württemberg mit sich bringt“, schreibt Hermann den Branchenvertretern. „Daher hat es sich zum Ziel gesetzt, diesen Wandel mit gezielten Fördermaß-nahmen zu unterstützen, um sowohl die Umstellung der Fahrzeugflotte als auch den Aufbau der notwendigen Ladeinfrastruktur zu beschleunigen.“

Laut einer Studie des Verkehrsministeriums vom Frühjahr 2024 werden im Jahr 2030 voraussichtlich etwa zwei Drittel der Ladevorgänge batterieelektrischer Lkw in Depots von Speditionen stattfinden. „Ladestationen sowohl auf eigenen als auch fremden Betriebsgeländen, an Umschlagplätzen oder in Lade-Hubs bilden daher einen wichtigen Schritt hin zu einer flächendeckenden und bedarfsgerechten Ladeinfrastruktur in Baden-Württemberg“, so Hermann.

Fortgesetzt werde die Landesunterstützung auch bei der Umrüstung der Lkw-Flotte selbst. Für das neue Förderprogramm BW-e-trucks können ab dem 15. November Anträge gestellt werden. Je nach Größe des Unternehmens werden 30 bis 60 Prozent der Kosten übernommen.

Ladeinfrastruktur bislang mit Lücken

Die bislang lückenhafte Ladeinfrastruktur ist neben den deutlich höheren Fahrzeugpreisen ein Grund, warum nicht mehr Unternehmen von Diesel-Lkw auf E-Antrieb umstellen. Allerdings erwarten Branchenexperten, dass die Gesamtkosten bei E-Antrieb bis 2030 um 30 Prozent unter den Kosten vergleichbarer Diesel-Lastwagen liegen. Die Unternehmensberatung PwC prognostiziert deswegen bis 2035 einen Anteil von 70 Prozent E-Antrieb bei neu zugelassenen Lastwagen.

Neben den zusätzlichen Ladesäulen braucht es deswegen auch mehr Platz, wie aus der Studie des Landes vom Frühjahr hervorgeht: Um Stellplätze für Ladevorgänge zu schaffen, brauche es „in erheblichem Umfang“ weitere Flächen in Industriegebieten und entlang Autobahnen und Bundesstraßen. Neben dem E-Antrieb testen Unternehmen auch Wasserstoff als mögliche Antriebsform für Lastwagen.

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