- Mercedes-Benz Special Trucks hat das weltweit erste Betankungsfahrzeug auf Basis eines elektrischen Serien-Lkw von Daimler Truck übergeben
- Die Beschaffung ist für den Betankungsdienstleister Skytanking am Flughafen Stuttgart ein wichtiger Schritt bei der Elektrifizierung der Abfertigungsflotte
- Gemeinsam mit dem Tankaufbauspezialisten Dr.-Ing. Ulrich Esterer GmbH & Co. KG und wurde der E-Lkw mit einem 40.000 Liter Tank ausgestattet, der die elektrische Energie direkt aus den Fahrzeugbatterien bezieht
- Franziska Cusumano, Leiterin Mercedes-Benz Special Trucks: „Wir freuen uns sehr, dass unser lokal CO2-neutraler eEconic für immer mehr Anwendungen nachgefragt wird und jetzt erstmals mit einem Tankaufbau eingesetzt wird. Als vollelektrischer Lkw wird er dazu beitragen, die Emissionen bei der Bodenabfertigung am Flughafen Stuttgart zu reduzieren.“
- Julia Esterer, Geschäftsführerin Dr.-Ing. Ulrich Esterer GmbH & Co. KG: „Auch für Esterer ist dieses Fahrzeug der erste vollelektrische Tankwagen. Die Entwicklung eines leistungsfähigen Nutzfahrzeugs mit über 50 Tonnen Gesamtgewicht ist für uns eine ganz besondere Herausforderung. Heute können wir eine Gesamtlösung präsentieren, die ökonomisch und ökologisch zukunftsweisend ist.“
- Oscar Sanabria, Regional Manager CNE Operations & IT, Skytanking: „Unsere Tests mit dem neuen Betankungsfahrzeug sind reibungslos verlaufen. Die Handhabung beim Laden der Batterien, beim Befüllen mit Kerosin und beim Betanken der Flugzeuge ist einfach und sicher.“
Leinfelden-Echterdingen / Stuttgart – Mercedes-Benz Special Trucks hat heute ein vollelektrisches Betankungsfahrzeug auf Basis des Mercedes-Benz eEconic am Flughafen Stuttgart übergeben. Das Fahrzeug wird dort für den Betankungsdienstleister Skytanking im Einsatz sein. Die Firma Esterer hat ihn mit elektrisch betriebener 40.000-Liter-Tanktechnik ausgerüstet, die die Energie zum Antreiben der Pumpe direkt aus den Fahrzeugbatterien bezieht. Es ist das erste Betankungsfahrzeug auf Basis eines elektrischen Serienfahrzeugs von Daimler Truck und auch das erste vollelektrische Betankungsfahrzeug dieser Klasse am Stuttgarter Flughafen. Der vollelektrische Antrieb verringert die Lärm- und Wärmeentwicklung und stößt weder CO2 noch Feinstaub aus. Das kommt den Mitarbeitern im direkten Fahrzeugumfeld zugute und ist für Skytanking ein wichtiger Schritt zur Elektrifizierung der Abfertigungsflotte.
Franziska Cusumano, Leiterin Mercedes-Benz Special Trucks: „Wir freuen uns sehr, dass unser lokal CO2-neutraler eEconic für immer mehr Anwendungen nachgefragt wird und jetzt erstmals mit einem Tankaufbau eingesetzt wird. Als vollelektrischer Lkw wird er dazu beitragen, die Emissionen bei der Bodenabfertigung am Flughafen Stuttgart zu reduzieren. Die Firma Esterer ist mit ihrer Erfahrung in puncto Steuerungstechnik, Batterie- und Hochvolttechnik ein hervorragender Partner.“
Julia Esterer, Geschäftsführerin Esterer GmbH: „Auch für Esterer ist dieses Fahrzeug der erste vollelektrische Tankwagen. Die Entwicklung eines leistungsfähigen Nutzfahrzeugs mit über 50 Tonnen Gesamtgewicht ist für uns eine ganz besondere Herausforderung. Entscheidend ist die Auswahl der richtigen Komponenten, um an der Schnittstelle zur Hochvolttechnik optimale Leistung zu bringen. Heute können wir eine Gesamtlösung präsentieren, die ökonomisch und ökologisch zukunftsweisend ist. Der eEconic mit seiner großen Bauraumverfügbarkeit und unsere Sicherheits- und Regeltechnik harmonieren sehr gut.“
Oscar Sanabria, Regional Manager CNE Operations & IT, Skytanking: „Unsere Tests mit dem neuen Betankungsfahrzeug sind reibungslos verlaufen. Die Handhabung beim Laden der Batterien, beim Befüllen mit Kerosin und beim Betanken der Flugzeuge ist einfach und sicher. Mit der installierten Batteriekapazität beabsichtigen wir, den eEconic für die Flugzeugbetankung mindestens einen Tag ohne Zwischenladen zu nutzen. Ziel des Projekts ist es, Daten zu sammeln, die dies unterstützen und als Ausgangspunkt für zukünftige Planungen in der Industrie dienen können.“
Erstes Betankungsfahrzeug auf Basis eines Serien-E-Lkw von Daimler Truck
Der vollelektrische Mercedes-Benz eEconic kann als sogenannter Niederflur-Lkw mit einer Gesamthöhe von weniger als 2,80 Meter problemlos unter den Tragflächen der Flugzeuge hindurchfahren. Die Besatzung kann dadurch direkt unter dem Flugzeugtank, der sich in den Tragflächen befindet, zur Unterflügelbetankung halten.
Die tief gezogene Panoramascheibe des „DirectVision“-Fahrerhauses und die niedrige Sitzposition ermöglichen dem Fahrer bei der Anfahrt einen weiten Blickwinkel und eine sehr gute Übersicht zwischen den geflügelten Verkehrsteilnehmern auf dem Vorfeld. Mit der beheizten Thermocontrol-Windschutzscheibe bleibt die Sicht auch bei schlechtem Wetter verhältnismäßig gut. Auf der Beifahrerseite sorgt die bodentief verglaste Falttür für freie Sicht.
Mit diesem Fahrerhausdesign und den zahlreichen Sicherheitsfeatures, die bereits aus dem eEconic im Straßeneinsatz bekannt sind, kann das insgesamt 18,50 Meter lange Betankungsfahrzeug auch zwischen Menschen und Maschinen auf dem Vorfeld eingesetzt werden. Neben intelligenten Sicherheits-Assistenzsystemen wie dem Notbremsassistenten Active Brake Assist der fünften Generation ist außerdem ein Sensor im Seitenanfahrschutz auf Höhe der Batteriepakete verbaut.
Der E-Lkw verfügt über eine e-Achse mit integrierter Antriebseinheit sowie zwei Elektromotoren, die 330 kW Dauerleistung generieren. Beim Bremsen kann durch Rekuperation elektrische Energie zurückgewonnen werden, die wieder in die Batterien eingespeist wird. Gerade im Stop-and-Go-Betrieb beim Fahren und Betanken kann dadurch die Einsatzzeit des Betankungsfahrzeugs gesteigert werden. Die Batteriepakete des eEconic können mit bis zu 160 kW geladen werden. Da die Pumpe im Tankaufbau ihre elektrische Energie ebenfalls direkt aus den Fahrzeugbatterien bezieht, wird durch nur einen Ladevorgang die Energieversorgung von Fahrzeug und Aufbau sichergestellt. Das vereinfacht die Logistik deutlich im Vergleich zu älteren Fahrzeugkonzepten, die für den Fahrbetrieb mit Diesel getankt werden mussten, während der Aufbau separat elektrisch geladen wurde.
Daimler Truck und die Firma Esterer verwenden eine gemeinsame Benutzerschnittstelle, um alle relevanten Informationen, wie den Ladezustand der Batterien, die verbleibende Reichweite, den Füllstand im Tankaufbau oder den Energieverbrauch auf dem Display im Fahrerhaus anzuzeigen.
Innovativer Tankaufbau der Firma Esterer
Der Esterer Tankaufbau mit 40.000 Liter Fassungsvermögen kann ein breites Spektrum an Flugzeugen betanken. Dabei greift er direkt auf die elektrische Energie der Batterien zurück, die auch das Fahrzeug antreiben. Dieses Konzept der direkten Ansteuerung der Pumpe ist für die Anwendung bei der Flugzeugbetankung bisher einmalig. Für den Realbetrieb am Flughafen Stuttgart bedeutet das: Eine gute Stunde Ladezeit ist ausreichend, damit Fahrzeug und Tankaufbau mindestens einen Tag ohne Ladeunterbrechung zur Bodenabfertigung eingesetzt werden können. Mit einer Durchflussmenge von 1.500 Litern pro Minute kann ein gewöhnlicher Ferienflieger in unter 20 Minuten vollgetankt werden, auch wenn das eher selten notwendig ist, weil die Flugzeugtanks meistens weder ganz leer noch – aus Gewichtsgründen – ganz voll getankt werden.
Die Fahrzeug- und Sicherheitskonzeption haben die Experten von Mercedes-Benz Special Trucks und Esterer in enger Zusammenarbeit gemeinsam umgesetzt. Neben technischen Lösungen umfasst es auch Schulungen für das Bodenpersonal.
Flughafen Stuttgart mit Projekt finalize! Vorreiter bei der Elektrifizierung
Der Flughafen Stuttgart hat sich das Ziel gesetzt, die von ihm direkt verursachten Treibhausgas-Emissionen bis 2040 auf Netto-Null zu reduzieren. Bis 2030 soll bereits die komplette Flugzeugabfertigung am Flughafen Stuttgart klimaneutral erfolgen. Nachdem große Teile der Abfertigungsflotte sowie alle Passagierbusse und Gepäckschlepper bereits auf batterieelektrische Fahrzeuge umgestellt wurden, geht es im Projekt finalize! jetzt auch um die Elektrifizierung der Tankflotte.
Das Projekt finalize! ist Teil der Klimastrategie STRzero des Flughafens und wird gemeinsam mit Skytanking unter wissenschaftlicher Begleitung der Technischen Hochschule Aachen umgesetzt. Der Realbetrieb des Fahrzeugs soll dazu beitragen, die erforderlichen Ladeprozesse zu definieren, zu verstehen und zu optimieren. Der Flughafen Stuttgart soll darüber hinaus als Live-Demonstrator dienen, um die Übertragbarkeit der Maßnahmen auf andere Flughäfen und in andere Bereiche zu erörtern. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz finanziert das Projekt zu einem Teil.
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