Die Verkehrsunfall-Opferhilfe Deutschland (VOD) fordert aus Anlass der Legalisierung des Cannabiskonsums: Das Führen von Kraftfahrzeugen nach dem Konsum von Cannabis muss verboten bleiben.
„Die steigenden Unfallzahlen infolge des Einflusses von berauschenden Mitteln muss ein Weckruf sein“ so die Vorsitzende der VOD, Silke von Beesten. „Eine Liberalisierung auch am Steuer gefährdet die Verkehrssicherheit und trifft oft Unbeteiligte.“
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Verletzten unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln (ohne Alkohol) ist seit 1990 um mehr als 700 % gestiegen (Quelle: Destatis), allerdings wird dabei nicht zwischen Cannabis und anderen Drogen unterschieden.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing will von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe einen Grenzwert festlegen lassen. Dazu hat der Deutsche Verkehrsgerichtstag 2022 festgestellt: Es wird schwierig bis unmöglich sein, wie beim Alkohol einen Wert festzulegen, der auf nachweisbaren Beeinträchtigungen der Fahrtüchtigkeit fußt. Jeder Grenzwert ist politisch zu entscheiden. Aus Sicht der VOD kann es nur konsequent sein, die bisherige Nachweisgrenze von THC von 1 Nanogramm pro Milliliter Blut als Grenzwert beizubehalten. Im Sinne der Verkehrssicherheit und der Gleichbehandlung sollte auch das Fahren unter Alkoholeinfluss generell verboten werden. Was erfolgreich bei Personen unter 21 Jahren und in der Führerschein-Probezeit praktiziert wird – das Verbot des Führens von Kraftfahrzeugen nach dem Konsum von Alkohol -, sollte für alle gelten.
„Die Cannabis Gesetzgebung stellt uns vor die Entscheidung, die Verkehrssicherheit effektiv zu erhöhen – oder unsere Straßen unsicherer zu machen“, so von Beesten weiter. „Wer trinkt, kokst oder kifft, fährt nicht! Dieser Grundsatz muss verbindlich im Gesetz festgeschrieben werden.“
Die VOD fordert Bundesregierung und Bundestag auf, den Cannabiskonsum nur im Verbund mit klaren Regeln für die Verkehrssicherheit zu legalisieren. Die Lösung kann nur lauten: Null Toleranz bei Alkohol und Drogen am Steuer.
Brummionline