In Mitteldeutschland fehlen rund 2.500 Lkw-Stellplätze an Autobahnen

Die Zahl der Lkw-Parkplätze an Autobahnen ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, zeigt eine regelmäßige Erhebung des Bundesverkehrsministeriums. Trotzdem fehlen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen rund 2500 Stellplätze. Um künftig weitere Flächen bereitstellen zu können, will der Bund die digitale Lkw-Parkstanderfassung ausbauen und auch ungenutzte Pkw-Stellflächen in der Nacht freigeben.

Die Anzahl der Lkw-Stellplätze an deutschen Autobahnen ist in den vergangenen Jahren weiter gestiegen. Die Kapazitäten haben sich von 2018 auf 2023 um rund 16,5 Prozent erhöht, zeigt eine Erhebung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV), die aller fünf Jahre durchgeführt wird.

Im Jahr 2023 standen demzufolge deutschlandweit rund 82.500 Lkw-Abstellmöglichkeiten zur Verfügung. Rund 61.800 davon befinden sich an Rastanlagen, rund 20.700 weitere in der Nähe der Autobahnen, zum Beispiel auf Autohöfen.

Die Anzahl der nachts abgestellten Lkws habe sich ebenfalls weiter erhöht, allerdings falle der Anstieg vergleichsweise moderat aus, heißt es seitens des BMDV. Betrug der Zuwachs an Lkw auf den Stellplätzen von 2013 bis 2018 noch mehr als 30 Prozent, waren es von 2018 bis 2023 nur noch 8 Prozent.

Rund 2500 Lkw-Stellplätze fehlen in Mitteldeutschland

Rund 19.600 Parkplätze für Lkws haben der Studie nach 2023 in Deutschland gefehlt. Auf Sachsen entfallen davon 997, auf Sachsen-Anhalt 915 und in Thüringen werden künftig noch 633 weitere Stellplätze benötigt.

Das BMDV und die Autobahn GmbH des Bundes arbeiten seit Jahren intensiv daran, die Anzahl an Lkw-Parkständen auf Rastanlagen entlang der Autobahnen zu erhöhen, teilte das Bundesverkehrsministerium mit. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, wurde ein 5-Punkte-Plan entwickelt. Mit diesem sei bereits viel erreicht worden, um die Transportbranche zu unterstützen, sagte Susanne Henckel, Staatssekretärin im BMDV.

Diese Maßnahmen beinhaltet der 5-Punkte-Plan

Man werde den Ausbau konsequent weiterverfolgen, so Henckel weiter. Wichtig dabei sei auch, dass ausreichend freie Bauflächen für Lkw-Parkstände zur Verfügung stehe. „Dank der Bereitstellung von Lkw-Mautdaten werden wir künftig die digitale Lkw-Parkstandserfassung auf ein neues Level heben und damit die Nutzung vorhandener Lkw-Parkkapazitäten weiter optimieren.“

Handel und Gewerbe sollen für Parkmöglichkeiten sorgen

Das Bundesverkehrsministerium geht davon aus, dass der Bedarf an Lkw-Parkständen durch die Umsetzung geplanter Rastanlagen sinkt. Gleichzeitig seien die Flächen in Ballungsräumen begrenzt und Nutzungswünsche vielfältig, weshalb Planung und Bewilligung Zeit brauchen. Deshalb müssten auch Gewerbe und Handel bei Anlieferungen und Abholungen durch Lkw für ausreichende Parkmöglichkeiten sorgen.

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