Tschechien stellt das Maut-System um – doch nur wenige Laster sind mit der neuen Technik ausgestattet. Experten rechnen daher mit Warteschlangen an den Grenzen.
Prag. Bei Fahrten über die Grenze nach Tschechien drohen
Anfang Dezember kilometerlange Staus. Davor warnt Czechtoll, der neue
Betreiber der Lkw-Maut in dem EU-Mitgliedstaat. Erst rund 196.000
Lastwagen seien mit neuen Bordgeräten ausgerüstet und registriert –
weniger als die Hälfte der erwarteten Zahl. Dabei soll das
satellitengestützte System für Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen
Zulassungsgewicht zum 1. Dezember an den Start gehen. Es ersetzt das
bisherige Mikrowellensystem der österreichischen Firma Kapsch.
Der Mautbetreiber rechnet mit langen Warteschlangen an den Grenzen, wenn Lkw-Fahrer das Bordgerät erst am ersten Verkaufspunkt hinter der Grenze kaufen, statt es im Voraus online zu bestellen. Es drohe, dass sich zurückstauende Lastwagen auch den Pkw-Verkehr zum Erliegen bringen. „Es ist angebracht, für Anfang Dezember geplante Fahrten über die Grenze zu überdenken“, teilte Czechtoll-Generaldirektor Matej Okali mit.
Am Grenzübergang Breitenau-Krasny Les auf der Autobahn E55 zwischen Dresden und Prag droht demnach ein Stau von neun Kilometern Länge. Auf der Europastraße 48 zwischen Schirnding und Karlsbad (Karlovy Vary) sei mit sechs Kilometern zu rechnen. Das habe ein Verkehrsmodell der Straßenbaudirektion ergeben.
Noch dramatischer sieht es im Osten des Landes aus. Auf der E65 in die Slowakei seien sogar 44 Kilometer und auf der Autobahn 1 Richtung Polen bei Bohumin 40 Kilometer Rückstau zu erwarten.
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