Brummifahrer führen ein Leben „on the road“, haben aber nichts gegen ein Stück Gemütlichkeit. Aus diesem Grund fahren viele von ihnen nicht irgendwelche Raststätten an, sondern sie wählen sich in regelmäßigen Abständen besonders attraktive Haltestellen aus. Aber was macht einen guten Rastplatz überhaupt aus?
Natürlich lässt sich der Lastwagen auch irgendwo in einer einsamen Straße parken, der Wald wird dann zur Toilette und die nächste Mahlzeit liegt in der Tupperdose bereit. Das ist jedoch alles andere als komfortabel – und auf Dauer schleicht sich das Gefühl ein, ein einsamer Nomade zu sein, der kaum noch über eine Anbindung an die Zivilisation verfügt. Was ist mit der warmen Dusche am Morgen, dem genüsslichen Einseifen, dem angenehmen Sauberkeitsgefühl? Woher sollen die frisch gebrutzelten Frühstückseier kommen, und wer schenkt dir das erste freundliche Lächeln am Tag?
Parkplatz und Toilette: die einfachen Dinge im Brummifahrerleben
Unterwegs zu sein, das bedeutet eben nicht, auf die Erfüllung der meisten menschlichen Bedürfnisse verzichten zu wollen. Leider müssen wir sagen, dass an den begehrten Rastplätzen, wo die Brummifahrer sich richtig wohlfühlen, meistens ein großer Andrang herrscht, sodass nicht immer ein freier Parkplatz zur Verfügung steht. Manchmal hilft es, seine Fahrten und damit auch die Pausen antizyklisch zu strukturieren, um doch noch dort halten zu können, wo es dir am besten gefällt.
Eine saubere Toilette allein kann für einen Brummifahrer schon eine Wohltat sein, doch wenn jeder WC-Gang eine Gebühr kostet, wird dies zum teuren Spaß. Die großen Raststätten mit ihre vielfältigen Shopping- und Speiseangeboten lassen sich jedoch ihre gut geputzten WCs entsprechend bezahlen. Wenn es also einfach nur darum geht, die Blase oder den Darm zu leeren, gilt es, auf die Geheimtipps der Kollegen zu hören. Gratis pinkeln ohne Ekel? Das kann zum Beispiel an ganz normalen Tankstellen abseits der Autobahn möglich sein, vielleicht direkt nach dem Tanken oder im Zuge eines kleinen Einkaufs.
Auch ein bisschen Spannung und Vergnügen müssen sein
Vollführen wir doch einfach mal einen Sprung von den einfachen Dingen des Lebens hin zum prallen Luxus: An vielen Raststätten gibt es mittlerweile auch Spielotheken oder einzelne Spielautomaten zur Unterhaltung. Einarmige Banditen sucht man hier jedoch vergeblich, elektronische Maschinen gehören hingegen längst zum Standard. Diese bieten eine große Vielfalt hinsichtlich der Spiele und der Komplexität. So kannst du eine eigentlich langweilige Zwangspause mit einer spannenden Beschäftigung füllen, doch teile dein Geld dafür gut ein, damit du dein Budget nicht überstrapazierst.
An den bewirtschafteten Raststätten sind WLAN-Hotspots mittlerweile normal. Bei Serways kannst Du eine Stunde gratis surfen, aber auch andere Unternehmen unterbreiten ihren Gästen ähnliche Angebote. Wenn du magst, kannst du dich also auch nach Belieben mit deinem Smartphone vergnügen, Filme anschauen, Musik streamen oder Games zocken. Inzwischen gibt es auch erste Bemühungen, unbewirtschaftete Autobahnparkplätze mit WLAN zu versorgen, sodass es bald schon nicht mehr nötig sein wird, eine richtige Raststätte anzufahren, um möglichst bequem ins Netz zu gelangen. Das Problem ist nur, dass an diesen Orten selten gute Toiletten vorhanden sind. Womöglich musst du dich in diesem Fall mit einem schlicht gestrickten Dixie-Klo und all seinen Nebenwirkungen zufriedengeben.
Entspannte Körperpflege in Dusche und Badewanne
Die Körperpflege ist den meisten Brummifahrern absolut wichtig. Sie haben nichts gemeinsam mit den harten, stinkenden Kerlen, die dem breiten Publikum gern in Filmen präsentiert werden. Ob man Sanifair nun mag oder nicht: Das Unternehmen hat es immerhin möglich gemacht, dass Autobahnduschen eine gewisse Attraktivitätsschwelle überschreiten konnten. Freundlich und hygienisch wirken die kleinen Wellnessoasen für Reisende heutzutage, wenn es gelingt, die Richtige zu erwischen. Einmal zu duschen kostet etwa 3 bis 4 Euro, ein Preis, der durchaus vernünftig erscheint. Und wer sich nicht aller Welt nackt präsentieren möchte, der erhält an vielen Raststätten sogar eine private, abschließbare Kabine inklusive Waschbecken und Toilette. Es lohnt sich, auf solche Angebote zu achten.
Doch es geht noch besser: Einige Autohöfe bieten jetzt auch die Möglichkeit, in aller Ruhe zu baden, und das ohne Zeitdruck und mit entspannender musikalischer Begleitung. Das Vergnügen kostet ungefähr 6 Euro, also etwas mehr als eine einfache Dusche, aber dieser Luxus muss schließlich nicht täglich sein. In Kassel an der A7 befindet sich der SVG Autohof Lohfeldener Rüssel: Einfach mal reinschauen und nach der Badewanne fragen! Im Anschluss geht es ganz entspannt wieder auf die Straße, beinahe wie nach einem kurzen Wellness-Urlaub.
Futtern wie bei Muttern: die besten Essgelegenheiten an der Piste
Gutes Essen hebt die Stimmung deutlich an, ein prall gefüllter Magen macht zufrieden. Darum ist es von großer Wichtigkeit, ab und an mal dort zu halten, wo die leckersten Speisen zu günstigen Preisen serviert werden. Auch in diesem Fall helfen die Tipps der Kollegen ganz sicher weiter, denn viele von ihnen sind schon weit herumgekommen und haben dabei so einiges ausprobiert. Aber auch einschlägige Bewertungen im Internet helfen weiter, die beste Futteroasen entlang der Autobahnen und Bundesstraßen zu finden. Manchmal handelt es sich nur um ein ganz kleines Lokal mit privatem Flair irgendwo an der B XYZ, das dir ganz schnell dein Herz raubt.
Natürlich sind deine Zeitpläne als Brummifahrer eng geschnitten, doch häufig lohnt es sich trotzdem, einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen, um wieder ein Portion Leben zu tanken.