Die Göttinger Fachhochschule HAWK hat eine besonders leichte Lkw-Achse entwickelt.
Ein Team von rund 15 Wissenschaftlern, Ingenieuren und Studenten der Göttinger „Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst“ (HAWK) hat in vierjähriger Arbeit eine besonders leichte Lkw-Achse aus Stahl konstruiert. Sie hat ein Gewicht von knapp 350 Kilo – die bisher gebauten leichtesten Achsen wiegen rund 40 Kilo mehr, die meisten herkömmliche Achsen sogar mindestens 60 Kilo mehr. Die Göttinger haben ihre Achse in Deutschland, weiteren europäischen Ländern, den USA und China zum Patent angemeldet. Leiter des Entwicklungs-Projekts war Prof. Dr. Christopher Frey, der vor seiner Karriere als Wissenschaftler zwei Jahrzehnte lang in der Konstruktion von Daimler tätig war.
Die Gewichtsreduzierung bringt zwei Vorteile mit sich. Erstens, die Materialeinsparung, von der die Hersteller profitieren würden. Man befinde sich bereits in ernsthaften Gesprächen mit Unternehmen, habe allerdings eine Geheimhaltungsvereinbarung geschlossen, so Frey im Gespräch mit den Deutschen Wirtschafts Nachrichten: „Deshalb dürfen wir noch keine Namen nennen.“ Der zweite Vorteil ist die Kraftstoff-Einsparung. Die ist wichtig für Speditionen – die HAWK hat bereits Kontakte geknüpft – und für die Umwelt. Frey: „Weniger Gewicht ist gleich weniger Kraftstoff, und das ist gleich weniger Co2-Ausstoß.“
Frey sagt, beim Versuch, umweltschonendere Mobilitätskonzepte zu entwickeln, werde der Aspekt Fahrzeug-Gewicht vernachlässigt: „Die Rede ist immer von Elektro-Mobilität – dass man auch mit Gewichtsreduzierung den Verbrauch senken kann, wird dabei vergessen.“ Für alle Antriebsarten gilt, dass das Fahrzeug umso weniger Energie verbraucht, je leichter es ist. Es gibt vier Arten von Widerstand, die ein Fahrzeug beim Fortkommen behindern: Beschleunigungs-, Steigungs-, Roll- und Luftwiderstand. Nur auf letzteren hat das Fahrzeuggewicht keinen Einfluss. Auf die ersten drei schon, weswegen sich das geringere Gewicht der von der HAWK neu entwickelten Achse verbrauchssparend auswirkt.
Quelle dieses Artikels klick hier : Deutsche Wirtschafts Nachrichten