Die zunehmende Digitalisierung verändert den Beruf. Lkw-Fahrer werden aber auch in Zukunft dringend benötigt.
Von Prof. Dr. Dirk Engelhardt
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Ein Kollege sagte neulich treffend: „Logistik 4.0 ist, wenn man 4 Lkw hat, aber 0 Fahrer.“ Wird dieser Scherz demnächst Realität?
Wenn ein Bundesminister die Schirmherrschaft für eine Kampagne übernimmt, identifiziert er sich nicht nur mit deren Inhalten, sondern misst diesen auch eine übergeordnete, für die Allgemeinheit relevante Bedeutung bei. So geschehen vor Kurzem auf der 8. Nationalen Konferenz Güterverkehr und Logistik in Frankfurt: Verkehrsminister Andreas Scheuer bekannte sich erneut zu seiner Schirmherrschaft für die vom Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. und der emsländischen Krone Nutzfahrzeug Gruppe initiierte Imagekampagne gegen den grassierenden Lkw-Fahrermangel.
Dieser droht die Versorgungssicherheit von Bevölkerung und Wirtschaft mit allen Dingen des täglichen Bedarfs in Frage zu stellen. Der Versorgungskollaps ist schon längst keine Fiktion mehr: Ende Mai letzten Jahres passierte es zum ersten Mal, dass ein Supermarkt in Berlin ein Plakat in sein Schaufenster stellen musste mit dem Hinweis, dass aufgrund von Logistikproblemen nicht alle Waren wie gewohnt vorrätig seien. Im Laufe des extrem heißen und trockenen Sommers 2018 gab es Lieferschwierigkeiten bei Mineralwasser, weil zwar Wasser und Lkw, aber keine Fahrer da waren. Die Personalsituation ist so angespannt, dass die Reaktivierung von Fahrern, die eigentlich schon im Ruhestand sind, in vielen Firmen zum beruflichen Alltag gehört.
Aufgrund der einseitig geführten Diskussion über Platooning und irgendwann „autonom“ fahrende Lkw entsteht bei vielen jungen Leuten der unzutreffende Eindruck, Lkw-Fahrer sei ein Beruf ohne ausreichende Zukunftsperspektive. Dabei wird sich durch die zunehmende Digitalisierung lediglich das Tätigkeitsbild verändern.
Denn der Lkw-Fahrer fährt ja nicht nur, er ist Begleiter der ihm anvertrauten Güter, er ist verantwortlich für die Übergabe an den Empfänger sowie für Transport- und Ladungssicherung und last but not least ist nur ein Mensch in Lage, bei von der Technik nicht vorhergesehenen Ereignissen einzugreifen. Deshalb wird der Lkw-Fahrer – auch wenn er in Zukunft vielleicht Transport-Manager heißen wird – auf lange Sicht hin nicht zu ersetzen sein.
Von Prof. Dr. Dirk Engelhardt
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Ein Kollege sagte neulich treffend: „Logistik 4.0 ist, wenn man 4 Lkw hat, aber 0 Fahrer.“ Wird dieser Scherz demnächst Realität?
Wenn ein Bundesminister die Schirmherrschaft für eine Kampagne übernimmt, identifiziert er sich nicht nur mit deren Inhalten, sondern misst diesen auch eine übergeordnete, für die Allgemeinheit relevante Bedeutung bei. So geschehen vor Kurzem auf der 8. Nationalen Konferenz Güterverkehr und Logistik in Frankfurt: Verkehrsminister Andreas Scheuer bekannte sich erneut zu seiner Schirmherrschaft für die vom Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. und der emsländischen Krone Nutzfahrzeug Gruppe initiierte Imagekampagne gegen den grassierenden Lkw-Fahrermangel.
Dieser droht die Versorgungssicherheit von Bevölkerung und Wirtschaft mit allen Dingen des täglichen Bedarfs in Frage zu stellen. Der Versorgungskollaps ist schon längst keine Fiktion mehr: Ende Mai letzten Jahres passierte es zum ersten Mal, dass ein Supermarkt in Berlin ein Plakat in sein Schaufenster stellen musste mit dem Hinweis, dass aufgrund von Logistikproblemen nicht alle Waren wie gewohnt vorrätig seien. Im Laufe des extrem heißen und trockenen Sommers 2018 gab es Lieferschwierigkeiten bei Mineralwasser, weil zwar Wasser und Lkw, aber keine Fahrer da waren. Die Personalsituation ist so angespannt, dass die Reaktivierung von Fahrern, die eigentlich schon im Ruhestand sind, in vielen Firmen zum beruflichen Alltag gehört.
Aufgrund der einseitig geführten Diskussion über Platooning und irgendwann „autonom“ fahrende Lkw entsteht bei vielen jungen Leuten der unzutreffende Eindruck, Lkw-Fahrer sei ein Beruf ohne ausreichende Zukunftsperspektive. Dabei wird sich durch die zunehmende Digitalisierung lediglich das Tätigkeitsbild verändern.
Denn der Lkw-Fahrer fährt ja nicht nur, er ist Begleiter der ihm anvertrauten Güter, er ist verantwortlich für die Übergabe an den Empfänger sowie für Transport- und Ladungssicherung und last but not least ist nur ein Mensch in Lage, bei von der Technik nicht vorhergesehenen Ereignissen einzugreifen. Deshalb wird der Lkw-Fahrer – auch wenn er in Zukunft vielleicht Transport-Manager heißen wird – auf lange Sicht hin nicht zu ersetzen sein.
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