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Fahrermangel: Fehlender Nachwuchs bei Lkw-Fahrern bleibt bestehen

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  • #61
    Zitat von Mr.TGX Beitrag anzeigen
    Ich seh ganz gern schonmal in die Seiten wo Fahrer gesucht werden.....
    Die Härte war vor kurzem eine Firma die SAGENHAFTE 2025,- per Monat Brutto für Fernverkehr geben wollte....
    Prämien und Spesen zählen für mich nicht. Ist es da verwunderlich das da keiner mehr für fahren möchte. Firma ist im Bereich Neuss

    Gibt genügend junge Leute, denen trotz besserer Bezahlung
    nicht einfallen würde, den Job zu machen,
    weil die Arbeitsbedingungen einfach nicht stimmen.
    BKF ist für die breite Masse der jüngeren Leute einfach nicht mehr zeitgemäß.
    Gut ein paar "versprengte" Individualisten wird es geben,
    aber die werden in der Menge nicht für unsere Versorgung reichen,
    schon gar nicht für Wirtschaft und Industrie.

    Warum wohl, arbeitet man mit Hochdruck an der autonomen Fahrerei?
    Mist bloß, dass auch der individuelle Personenverkehr miteinbegriffen werden müsste, damit das System funktioniert und das würde teuer.
    Oder es passiert mal "ganz was Neues" und es wird
    durch Verbote geregelt.


    Gruß!
    M.P.U
    "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

    chinesisches Sprichwort

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    • #62
      Nachdem was ich so sehe auf der Bahn bezüglich Termine, Parkplatznot, Sanitäre Anlagen etc..........Wäre ich im Fernverkehr oder müsste "Draußen" übernachten...........ich hätte schon lange hingeworfen. So viel Geld könnte man gar nicht bezahlen das ich mir das an tun würde.
      Wird der Bürger unbequem, ist er plötzlich rechtsextrem.

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      • #63
        Hier, was man so verdient und Zeiten



        Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

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        • #64
          Zitat von Paleraider Beitrag anzeigen
          Nachdem was ich so sehe auf der Bahn bezüglich Termine, Parkplatznot, Sanitäre Anlagen etc..........Wäre ich im Fernverkehr oder müsste "Draußen" übernachten...........ich hätte schon lange hingeworfen. So viel Geld könnte man gar nicht bezahlen das ich mir das an tun würde.
          Jeder wie er es so will ...

          Ich habe es schon immer so gehalten ( auch heude noch )

          Autohof ( kalte / warme Küche großzügige sanitäre Anlagen, reichlich beleuchtete Parkplätze )
          immer gut besucht( in der Mehrzahl von Niederländer, Schweizer und Österreicher )

          richtich .... hier und da auch ein deutscher dabei, gepflegt und frisch geduscht mit gutem Hunger und .Durst

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          • #65
            MAN und BGL schicken Lkw-Fahrer als Eskorte zum TSV 1860

            ​Um auf den Lkw-Fahrermangel aufmerksam zu machen, luden der BGL und MAN Berufskraftfahrer ein, als Einlauf-Eskorte bei einem Spiel des TSV 1860 teilzunehmen

            Normalerweise begleiten Kinder die Fußballspieler des TSV 1860 ins Stadion, vergangenen Samstag, 21. Januar, beim Spiel gegen den FSV Zwickau bot sich den Zuschauern im Grünwalder Stadion jedoch ein anderes Bild: Anstelle von Kindern begleiteten Lkw- Fahrer die Spieler auf den Rasen.

            Das hatten der Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus und der Bundesverband für Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) organisiert: Hintergrund dieser Maßnahme ist der sich verstärkende Mangel an Lkw-Fahrern. Alexander Vlaskamp, Vorsitzender des Vorstands der MAN Truck & Bus, erklärt: "Den Fahrermangel nehmen auch wir als Nutzfahrzeughersteller sehr ernst. Wir sehen, dass der Transport- und Logistikmarkt nicht zuletzt wegen der fehlenden Nachwuchskräfte immer mehr unter Druck gerät. Aus diesem Grund möchten wir mit dieser Aktion ein Zeichen setzen."

            Nach Schätzungen des BGL fehlen bundesweit etwa 100.000 Berufskraftfahrer. Jedes Jahr gehen zudem rund 30.000 in Rente, demgegenüber stehen nur etwa 15.000 neue Berufseinsteiger. "Da über 70 Prozent der Güter des täglichen Bedarfs mit dem Lkw transportiert werden gefährdet diese Entwicklung massiv die Versorgungssicherheit in Deutschland. Wenn wir englische Verhältnisse mit leeren Supermarktregalen verhindern wollen, muss hier auf allen Ebenen - in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft - ein konsequentes Umdenken stattfinden", betont BGL- Vorstandssprecher Dirk Engelhard.​

            Mit dieser Aktion möchte der Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus und der Bundesverband für Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung auf den sich massiv verstärkenden Mangel an Berufskraftfahrer aufmerksam machen.



            Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

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            • #66
              Tja und heute hat mir der Baustoffhändler abgesagt,. Die Chefetage stellt lieber einen ein wo der FS nicht verlängert werden muß. ZU teuer.
              Dabei sollten die den nicht mal bezahlen, sondern mir die Zeit geben den zu verlängern. Währenddessen hätte ich im Lagedr arbeiten können.
              Naja, was solls, weiter suchen.
              Gruß Kai
              Werder Bremen-Lebenslang grün-weiß

              Lieber stehend sterben als knieend Leben (Böhse Onkelz)

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              • Martin 70
                Martin 70 kommentierte
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                Also wen die schon bei den Kosten für die FS-Verlängerung so auf das Geld schauen, da wird später noch mehr dazu kommen. Vermutlich wird man dann dort nicht lange glücklich sein.

            • #67
              Das war mal wieder gemein...ich drück Dir weiterhin die Daumen.


              Gruß!
              M.P.U
              "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

              chinesisches Sprichwort

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              • #68
                Verkehrsausschuss: BGL warnt vor englischen Verhältnissen

                Vorstandssprecher Prof. Dr. Dirk Engelhardt fordert eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Fahrer. Dafür müssten „Fahrer-Nomadentum“ und Sozialdumping entschieden bekämpft werden. Zusammen mit anderen Branchenvertretern wendet er sich außerdem gegen die CO2-Maut. Ein Polizeivertreter fordert höhere Bußgelder und mehr Kontrollen.

                Fahrermangel, fehlende Lkw-Parkplätze und steigende Mautkosten – die Transport- und Logistikbranche hat aktuell mit so einigen Herausforderungen zu kämpfen. Das wurde in einer öffentlichen Anhörung des Verkehrsausschusses des Bundestages mit verschiedenen Branchenvertretern deutlich.​

                Prof. Dr. Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher vom Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), nutzte die Gelegenheit und warnte angesichts des sich verschärfenden Lkw-Fahrermangels vor einem Versorgungskollaps in Deutschland. „In ein, zwei Jahren haben wir englische Verhältnisse aufgrund des demographischen Wandels“, prophezeite der Branchenvertreter.

                Die Bundestagsfraktion von CDU/CSU hatte die Anhörung mit ihrem Antrag „Güterverkehrs- und Logistikbranche aus der Krise führen“ auf die Tagesordnung des Verkehrsausschusses gehoben. Neben der schlechten Infrastruktur wollten die Parlamentarier die gestiegenen Preise, insbesondere die Energiepreise, und den Personalmangel thematisieren.

                Zum Fahrermangel sagte Engelhardt, dass dieser inzwischen nicht mehr durch Osteuropa zu kompensieren sei, weil es ihn auch dort gebe. Der BGL-Vorstandsprecher forderte, Sozialdumping und Fahrer-Nomadentum entschieden zu bekämpfen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Ein großes Problem für die Branche sei auch die Doppelbelastung durch die CO2-Maut und das Brennstoffemissionshandelsgesetz, die nicht hinnehmbar sei. Die CO2-Maut, so sagte er, werde keine Lenkungswirkung hin zu batteriebetriebenen Lkw haben, „weil die Unternehmer keine solchen Fahrzeuge anschaffen können“.

                Die Kostensteigerung werde schlussendlich beim Verbraucher landen.

                Gegen die CO2-Maut wandte sich auch der Speditionsunternehmer Josef Dischner aus Weiding im Landkreis Cham (Bayern). Die Branche leide noch immer unter der Corona-Krise, der Unterbrechung der Lieferketten, steigender Energiepreise und der hohen Inflation. „Zum aktuellen Zeitpunkt darf es keine weiteren Kostenerhöhungen geben“, betonte er. Die Situation sei in jeder Hinsicht sehr angespannt.

                Auch Dischner sah keine Lenkungswirkung der CO2-Maut. Elektro-Lkw etwa seien schlichtweg nicht in der Lage, die von seinem Unternehmen durchgeführten Transporte auszuführen. E-Lkw hätten zehn bis 15 Prozent der Reichweiten eines Diesel-Lkw. „Wir brauchen also deutlich mehr Reichweiten und eine funktionierende Infrastruktur“, sagte der Speditionsunternehmer.

                Thomas Fiala, Polizeihauptkommissar im Polizeipräsidium Köln bei der Direktion Verkehr, sprach von einer suboptimalen Kontrolldichte des Lkw-Verkehrs. Immer öfter höre er, dass einzelne Fahrer zehn Jahre und länger nicht kontrolliert worden seien. Der fehlende flächige Kontrolldruck führe zu Wettbewerbsverzerrungen „zu Lasten deutscher Unternehmen“.

                Zudem seien die deutschen Bußgelder im europäischen Vergleich „geradezu lächerlich und nicht abschreckend“, befand Fiala. Verstöße gegen die Abstandsregelung bei Lkw etwa seien europaweit nicht vollstreckbar, „im Gegensatz zur Parkknolle, die von Finnland bis Zypern ahndbar ist“. Unerträglich, so der Polizeibeamte, sei die Parkplatzsituation für Lkw. Der Parkplatzausbau müsse forciert werden, verlangte Fiala.

                Aus Sicht von Ingo Hodea vom Bundesverband Spedition und Logistik hat sich die Branche in den verschiedenen Krisen als resilient erwiesen. Ein Kollaps sei nicht in Sicht, befand er. Gleichzeitig dürfe es aber auch kein „Weiter so“ geben.

                Hodea machte deutlich, dass schon jetzt viele Spediteure verstärkt die Schiene nutzen würden, wenn es ausreichende Kapazitäten gäbe. Nach wie vor werde aber „in unserer arbeitsteiligen Wirtschaft“ auch die Straße benötigt. „Wir brauchen den Lkw in der Fläche und zur Versorgung urbaner Zentren“, sagte er. Dort dürften ihm nicht Steine in den Weg gelegt werden - etwa in Form von Fahrverboten.

                Christian Hoffmann, Präsident des Bundesamtes für Logistik und Mobilität, hält die in Deutschland möglichen Bußgeldhöhen nicht für zu klein. 1.250 Euro würden bei einem fahrlässigen Kabotageverstoß fällig - 2.500 Euro bei Vorsatz.
                Auch Hoffmann ging auf den Fahrermangel und die zu verbessernden Arbeitsbedingungen ein. Insbesondere im Fernverkehr sei es misslich, wenn aufgrund fehlender Verabredungen zwischen Spediteur und ent- oder beladendem Unternehmen die Fahrer für Hilfstätigkeiten an der Verladerampe hinzugezogen würden.

                Nach Einschätzung von Ronny Keller von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ist der Fahrermangel nur durch gute Arbeitsbedingungen und einen attraktiven „Arbeitsplatz Lkw“ zu beseitigen. Es brauche eine auskömmliche Bezahlung und Arbeitsbedingungen, die durch Tarifverträge verbindlich gelten.

                Ebenso brauche es aber auch menschenwürdige Rahmenbedingungen unterwegs auf der Straße und an den Raststätten. Keller forderte zugleich eine Tourenplanung, die einer Vereinbarkeit von Familie und Beruf förderlich ist und Abwesenheitszeiten vom Wohnort durch kombinierten Verkehr sowie Begegnungsverkehr reduziert. Der Verdi-Vertreter plädierte zudem für den Ausbau von kombinierten Verkehren und eine nachhaltige Verlagerung von Transporten auf die Schiene und auf Wasserverkehrsstraßen.
                Peter Westenberger, Geschäftsführer beim Netzwerk Europäischer Eisenbahnen, forderte eine Abkehr von der „Schwarz-Weiß-Diskussion“ Straße oder Schiene. Er warb für die Attraktivitätssteigerung intermodaler Logistikketten. Dazu brauche es einen entschlossenen intermodal ausgerichteten Infrastrukturausbau sowie eine Anlastung der externen Kosten für die Treibhausgasemissionen über die Lkw-Maut.

                Somit käme man zu einer diskriminierungsfreien Erfassung ausländischer Fahrzeuge, könne einen Anreiz zur Verbesserung der Auslastung setzen und schaffe Verwendungsmöglichkeiten für intermodal angelegte Verbesserungen des Transportangebots für die verladene Wirtschaft.

                Vorstandssprecher Prof. Dr. Dirk Engelhardt fordert eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Fahrer. Dafür müssten „Fahrer-Nomadentum“ und Sozialdumping entschieden bekämpft werden. Zusammen mit anderen Branchenvertretern wendet er sich außerdem gegen die CO2-Maut. Ein Polizeivertreter fordert höhere Bußgelder und mehr Kontrollen.







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                • #69
                  Lkw-Fahrermangel - Deutsche Speditionen ausgebremst

                  Etwa 100.000 Lkw-Fahrer fehlen in Deutschland. Viele Speditionen würden gerne Fahrer aus sogenannten Drittstaaten wie der Ukraine einstellen. Doch anders als in anderen EU-Ländern stehen Vorschriften dem im Weg.

                  Transportunternehmer Horst Kottmeyer hat ein Problem: Auf seinem Betriebsgelände in Bad Oeynhausen stehen täglich bis zu zehn Lkw, die eigentlich unterwegs sein sollten. Es mangelt ihm nicht an Aufträgen, sondern an Lkw-Fahrern für seine Transportaufträge. "Es ist schwer, neue Fahrer zu finden", beklagt sich Kottmeyer.

                  Der Job des Kraftfahrers oder der Kraftfahrerin ist vor allem bei jüngeren Menschen nicht mehr attraktiv. Das habe mehrere Gründe: Termindruck, Zeitdruck, Parkplatzsuche auf Raststätten. Aber vor allem "muss man ganz klar sagen, dass die Fahrer nicht so entlohnt werden, wie es sein müsste", räumt der Unternehmer ein. "Wir stehen eben unter Druck, werden mit Osteuropäern verglichen, die vielleicht ein Drittel der Lohnkosten haben wie wir. Und die uns als Westeuropäern natürlich auf dem Markt auch noch die Preise kaputt machen."

                  Preisdruck auf dem Rücken von Truckern

                  Ein Preisdruck, der auch auf dem Rücken von Truckern aus Nicht-EU-Ländern ausgetragen wird. Wochenlang haben usbekische und georgische Fahrer auf der Raststätte Gräfenhausen an der A5 bei Darmstadt gestreikt. Sie arbeiten für eine polnische Spedition, warten aber teilweise seit Monaten auf ihr Geld, so der Vorwurf der Fahrer.

                  "Ich möchte doch gar kein Extrageld haben, sondern nur das, wofür ich gearbeitet habe", sagt der Georgier Koba Kvantaliani. Und sein usbekischer KollegeSakhibov Baron bemängelt zudem noch die geringe Wertschätzung. "Es geht uns darum, dass es mal eine Zeit gab, wo wir als Menschen wertgeschätzt wurden. Das scheint vorbei zu sein." Der Inhaber des Transportunternehmens mit Sitz in der Nähe von Krakau widerspricht allerdings den Vorwürfen der Fahrer. Man habe immer fristgemäß bezahlt. "Ich schulde ihnen gar nichts", so Lukasz Mazur.

                  Polnische Spedition arbeitet mit Dienstleistungsverträgen

                  Die usbekischen und georgischen Fahrer verdienen bei der polnischen Speditionsgruppe AZMAZ/LUKMAZ bis zu 80 Euro am Tag. Das ergibt 1600 Euro im Monat. Der Haken: Die Fahrer sind gar nicht angestellt bei der polnischen Spedition. Sie arbeiten auf der Grundlage von sogenannten Dienstleistungsverträgen als (schein)selbständige Lkw-Fahrer.

                  Der polnische Speditionsinhaber sieht darin kein Problem. "Bei der Beschäftigung gebe ich den Fahrern die Wahl: Möchtest du einen Dienstleistungsvertrag oder einen Arbeitsvertrag haben?", betont Mazur. Und er möchte klarstellen: "Ich als Unternehmer kann nach polnischem Recht so einen Dienstleistungsvertrag nutzen." Er spart dabei natürlich auch die Sozialabgaben. So kann er die westeuropäische Konkurrenz mit billigen Arbeitskräften aus östlichen Nicht-EU-Ländern ausstechen.

                  "Es existiert ein unbeschreiblicher Dumpingwettbewerb", kritisiert Stefan Körzell vom DGB-Bundesvorstand. "Der Billigste bekommt den Auftrag. Die Fahrer sind wochenlang in Deutschland und in Westeuropa unterwegs. Hier gibt es auch kriminelle Arbeitgeber, die die Not von Menschen, die wenig verdienen in ihren Heimatländern, gnadenlos ausnutzen."

                  Abzüge für Reparaturen am Lkw

                  Diese billigen Arbeitskräfte aus Georgien und Usbekistan müssen bei der polnischen Spedition noch eine weitere Kröte schlucken. Denn Reparaturen am Lkw werden ihnen mit bis zu 700 Euro pro Schaden in Rechnung gestellt. Der monatliche Verdienst von 1600 Euro brutto kann da schnell auf 900 Euro brutto zusammenschrumpfen.

                  Genau diese hohen Abzüge sind der Auslöser für den Streik auf der Raststätte Gräfenhausen in Hessen. "Die polnische Spedition lässt sich einiges einfallen, um uns zu drücken", beklagt sich Lkw-Fahrer Koba Kvantaliani. "Die Lkw sind versichert, aber sie graben alle möglichen Schäden aus. Ich hatte am Lkw einen kleinen Schaden an der Stoßstange unten. Die Spedition hat dafür 486 Euro abgezogen."

                  Führerscheine gelten nicht bei Anstellung in Deutschland

                  Bei deutschen Transportunternehmen verdienen Lkw-Fahrer zwischen 2800 und 3000 Euro brutto plus steuerfreier Spesen. Und sie sind festangestellt. Ein Konstrukt mit Dienstleistungsverträgen wie in Polen ist in Deutschland nicht erlaubt. Viele der auf der Raststätte Gräfenhausen streikenden Lkw-Fahrer würden deshalb sehr gerne für deutsche Speditionen arbeiten. Doch das ist so ohne weiteres gar nicht möglich, erklärt Dirk Engelhardt vom Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL e.V.).

                  "In Deutschland müssen diese Fahrer den kompletten Führerschein neu erwerben: Pkw-Führerschein, Lkw-Führerschein. Und nach dem Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz noch einmal eine zusätzliche Prüfung - theoretisch - ablegen. Diese Prüfung wird allerdings nur in deutscher Sprache angeboten. Und daran scheitert das Ganze."

                  "Warum darf er jetzt nicht bei uns anfangen?"

                  Seit 1968 gibt es das sogenannte Wiener Abkommen über den Straßenverkehr. Es regelt unter anderem die gegenseitige Anerkennung von Führerscheinen. 95 Länder sind inzwischen diesem Abkommen beigetreten, darunter neben Deutschland auch Usbekistan und Georgien. Allerdings gilt dieses Abkommen in Deutschland nur für jene Personen aus Nicht-EU-Ländern, die vorübergehend - zum Beispiel als Touristen oder im Transit - durch Deutschland fahren.

                  Es gilt nicht, wenn Personen wie die Lkw-Fahrer aus Usbekistan und Georgien hier dauerhaft wohnen oder arbeiten. Dann ist ein EU-Führerschein notwendig. Oder aber ein Führerschein aus einem Land, das auf der sogenannten Anlage 11 zur Verordnung über die Zulassung von Personen zum Straßenverkehr steht. Mit diesen Ländern hat Deutschland bilaterale Verträge geschlossen. Georgien und Usbekistan gehören nicht dazu. Fahrer aus diesen Ländern dürfen also durch Deutschland fahren, wenn sie für ausländische Speditionen tätig sind. Aber nicht, wenn sie hier arbeiten oder wohnen.

                  Weiter.....

                  Etwa 100.000 Lkw-Fahrer fehlen in Deutschland. Viele Speditionen würden gerne Fahrer aus sogenannten Drittstaaten wie der Ukraine einstellen. Doch anders als in anderen EU-Ländern stehen Vorschriften dem im Weg. Von A. Wolter.










                  Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

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                  • #70
                    Warum will keiner mehr Lkw-Fahrer werden?

                    Insgesamt betrachtet sind 47 Prozent aller Erwerbstätigen Frauen. „Schlechte Arbeitsbedingungen und das negative Image des Berufes sind die Hauptgründe für den Mangel an Lkw-Fahrerinnen und -Fahrern“, sagte Carsten Taucke vom Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen.







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                    • #71
                      Lkw-Fahrer fühlen sich ausgebeutet

                      ​Schlechte Bezahlung und wachsender Druck: Für viele Trucker ist das Lastwagenfahren ein Traumberuf, doch diese Liebe leidet immer mehr. Das sind die Gründe für die Branchenkrise in der Logistik.

                      Erding– Groß war die Resonanz auf unseren Artikel zum Thema Fahrermangel. Speditionen und Logistikfirmen aus dem Landkreis Erding hatten darin beklagt, dass sie kaum mehr Fahrer für ihre Transporte finden würden. Daraufhin meldeten sich via Facebook und per Mail an die Redaktion viele Lkw-Fahrer zu Wort. Die Unternehmen wären an der Misere zu einem guten Teil selbst Schuld, lautete der Tenor. Würden diese ihre Fahrer besser bezahlen und behandeln, hätten sie keine Personalprobleme. Das System kranke und ganz unten stünden die Fahrer selbst.

                      „Der Druck wird immer größer“, sagt Andreas Hoffmann. Er fährt seit elf Jahren Lkw – aus voller Leidenschaft. „In der Früh, wenn ich die Beleuchtung einschalte und ich mich hinters Steuer setze, geht mir das Herz auf“, sagt er. Der 42-Jährige liebt seinen Job. Und dennoch: „Wenn es so weitergeht, werde ich überlegen, ob ich damit komplett aufhören soll.“

                      Hoffmann spricht von einem „enormen Preiskampf“, dem die Speditionen ausgeliefert seien. Immer schneller, immer billiger laute die Forderung der Industrie. Diesen Druck gäben die Unternehmen nach unten weiter. „Wir Fahrer sind die letzten in der Kette“, schimpft er und fordert einen faireren Umgang – in Sachen Betriebsklima, Hierarchien, Familienfreundlichkeit und an allererster Stelle einen angemessenen Lohn.

                      Der Vater eines zwölfjährigen Sohnes ist in Moosen aufgewachsen. Mittlerweile lebt er mit seiner Familie in Dingolfing. 2550 Euro brutto bringe er nach Hause – und das bei oftmals Zwölf-Stunden-Tagen montags bis freitags. Da bleibe abends nur noch Zeit für einen kurzen Moment mit Frau und Kind, dann duschen und ins Bett. Hinterm Steuer sitzt er oft schon um 4 Uhr morgens. An mehr Arbeit, gar einen Nebenjob, sei bei der Belastung nicht zu denken. Er müsse eben auskommen mit 1850 Euro netto. Aber: „Wie willst du damit heute noch eine Familie durchbringen?“, fragt Hoffmann.

                      Ein anderer Fahrer kommentiert auf der Facebook-Seite unserer Zeitung: „2003 habe ich als Kraftfahrer mehr verdient als heute.“ Neben der schlechten Bezahlung kritisiert er eine Zunahme an Vorschriften, Strafen und Weiterbildungen, fehlende Parkplätze und den steigenden „Hass der Verkehrsteilnehmer auf den Lkw“. Das Transportgewerbe habe sich mit der „jahrelangen Geiz-ist-geil- und Herausholen-was-geht-Politik“ selbst ins Abseits geschossen.

                      Den Frust der Fahrer bestätigen kann auch ein Dorfener, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will. Er selbst arbeitet seit knapp zehn Jahren im Logistikbereich, früher als Fahrer, heute als Abteilungsleiter. „Der Beruf wird immer unattraktiver, weil man keine ordentliche Bezahlung erhält und final ausgebeutet wird“, schreibt er.

                      Es sei überall dasselbe: Der Kunde drücke die Preise, die Disponenten müssten so günstig wie möglich organisieren. Die Geschäftsführer bauten Druck auf. Die Frage sei: „Auf wessen Rücken tragen wir das alles aus? Hat der Mensch als Arbeitskraft überhaupt noch einen Wert?“

                      Die Fahrer könnten „einem nur noch leid tun“. „Sie werden wie der letzte Dreck behandelt und bekommen alles ab“, sagt der Dorfener. Als deutsche Fahrer Mangelware wurden, seien frische Kräfte aus dem osteuropäischen Raum gekommen. Doch auch hier habe sich vieles verändert: „Diese lassen sich nicht mehr ausnutzen.“

                      Der Dorfener kritisiert die vielerorts fehlenden Toiletten und Duschen für Fernfahrer. Er spricht von „Sklavensystem“, massiven Verständigungsschwierigkeiten und immer wieder vorkommenden fristlosen Kündigungen. Überhaupt müssten die Fahrer viele Risiken in Kauf nehmen, ergänzt Hoffmann und erzählt von Polizeikontrollen, bei denen der Fahrer persönlich für Mängel geradestehen müsse, von regelmäßig geforderten teuren Weiterbildungen und ärztlichen Gutachten sowie der großen Verantwortung hinterm Steuer eines 40-Tonners. Und davon, wie viel aggressiver es im Straßenverkehr zugehe als noch vor wenigen Jahren.

                      Sein Durchhaltevermögen sei bald am Ende, klagt Hoffmann. Wenn nicht entweder die Bezahlung rauf- oder die Arbeitsbelastung runtergehe, müsse er sich etwas anderes suchen. „Ich habe schon mit meiner Frau gesprochen“, erzählt er. Auch wenn sein Trucker-Herz dann bluten müsste – irgendetwas würde sich schon finden, vielleicht eine Zeitarbeitsfirma. „Dann hätte ich wenigstens nach acht Stunden Feierabend.“

                      Schlechte Bezahlung und wachsender Druck: Für viele Trucker ist das Lastwagenfahren ein Traumberuf, doch diese Liebe leidet immer mehr. Das sind die Gründe für die Branchenkrise in der Logistik.


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                      • #72
                        Kommende Woche werden wohl wieder einige Fahrer den Job verfluchen : 19.06- 24.06. ist Roadpol Woche (vermehrt Kontrolle)

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                        • #73
                          Bei meinen Kontrollen führte ich immer nette Gespräche mit den Kontrollorganen. Führte aus, was die sehen wollten - und gut.


                          Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

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                          • #74
                            Viele Trucks, kaum Fahrer! Warum will fast niemand diesen Job machen?



                            Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

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