Man reibt sich die Augen. Väter, die schon heute kaum ihre Miete zahlen können, sollen jetzt auch noch den Führerschein verlieren, weil sie keinen Kindesunterhalt leisten können. So steht es schwarz auf weiß im Koalitionsvertrag (Seite 108, Zeilen 4514–4515): „Wir werden Unterhaltsverpflichtete, die sich ihrer Zahlungsverpflichtung entziehen, stärker zur Verantwortung ziehen, etwa durch Fahrverbote.“ Wer also kein Geld hat, muss künftig zu Fuß gehen oder den Bus nehmen. Dass damit viele den Arbeitsplatz verlieren, der nur mit dem Auto erreichbar ist, wird offenbar in Kauf genommen. Eine Maßnahme, die nicht nur den Einzelnen trifft, sondern letztlich auch das Kind selbst: Denn ein arbeitsloser Vater wird erst recht keinen Unterhalt mehr zahlen können.
Dabei sagen die Zahlen etwas anderes, als es die Härte dieser Maßnahme vermuten lässt: Laut dem Deutschen Jugendinstitut zahlen rund 50 Prozent der Väter nicht aus Böswilligkeit, sondern weil der Lohn schlicht nicht reicht. Viele Unterhaltspflichtige befinden sich am Rand des Existenzminimums, kämpfen mit steigenden Mieten, explodierenden Energiepreisen und der eigenen schlichten Überlebenssicherung. Die Lebensrealität spielt in den politischen Planspielen offenbar keine Rolle mehr.
Dabei sagen die Zahlen etwas anderes, als es die Härte dieser Maßnahme vermuten lässt: Laut dem Deutschen Jugendinstitut zahlen rund 50 Prozent der Väter nicht aus Böswilligkeit, sondern weil der Lohn schlicht nicht reicht. Viele Unterhaltspflichtige befinden sich am Rand des Existenzminimums, kämpfen mit steigenden Mieten, explodierenden Energiepreisen und der eigenen schlichten Überlebenssicherung. Die Lebensrealität spielt in den politischen Planspielen offenbar keine Rolle mehr.
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