Brummi-Fahrer sind nicht zu beneiden. Sie sind ständig auf Achse und von der Familie getrennt, müssen mit vergleichsweise niedrigem Lohn über die Runden kommen und werden obendrein vom Gesetzgeber genau beobachtet. Denn um die Verkehrssicherheit nicht zu gefährden, müssen Lkw-Fahrer vorgeschriebene Ruhepausen einlegen.
Doch das ist meistens leichter gesagt als getan. Denn alle, die mit ihrem Fahrzeug auf der Autobahn unterwegs sind, wissen: Es gibt viel zu wenige Parkplätze für viel zu viele Lkw. Und dieser Zustand kostet nach Ansicht der Vereinigung Deutscher Autohöfe e.V. (VEDA) jedes Jahr Menschenleben. „Bundesweit fehlen rund 31.000 solcher Lkw-Stellflächen. Durch überfüllte Parkplätze kommt es immer wieder zu Unfällen, bei denen auch Todesopfer zu beklagen sind“, sagt VEDA-Ehrenpräsident Alexander Ruscheinsky dem MDR-Magazin „Umschau“.
Gemeint sind damit beispielsweise Unfälle durch Lkw, die auf Verzögerungsstreifen parken. Einer internen Auswertung der VEDA zufolge soll es in den vergangenen fünf Jahren bundesweit zu mindestens 13 dieser Unfälle mit insgesamt 16 Todesopfern gekommen sein. „Der Güterverkehr auf der Straße hat sich deutlich stärker entwickelt als angenommen. Das wurde unterschätzt und auch verschlafen“, sagt ADAC-Sprecherin Melanie Mikulla der „Umschau“. Was außerdem fehle, seien Parkleitsysteme für Lkw-Fahrer, mit denen sie verlässlich freie Plätze an Raststätten und Autohöfen schnell und zielsicher ansteuern könnten.
In Sachsen-Anhalt fehlen laut Landesverkehrsministerium rund 700 Lkw-Stellplätze entlang der Autobahnen. In Sachsen seien 710 derzeit in Planung und in Thüringen sollen 250 zusätzliche entstehen. Nach Ansicht des ADAC-Sachsen scheitert ein zügiger Ausbau von weiteren Lkw-Stellflächen aber oft an zu langen Genehmigungsverfahren.
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