Erster Lastenrad-Kongress: Noch mehr Rummel rund ums Rad

Mit dem ersten Deutschen Lastenrad Kongress entsteht im Rahmen der „Sustainable Days Dortmund“ ein neues Veranstaltungsformat, das die Wirtschaftsförderung mit der IHK Dortmund initiiert hat.

Die Industrie- und Handelskammer sowie die Wirtschaftsförderung Dortmund tragen dem Trend zu nachhaltiger Stadtlogistik Rechnung und wollen mit dem ersten Deutschen Lastenrad Kongress ein neues Veranstaltungsformat etablieren. Das Event, das am 24. August 2022 unter dem Dach der Sustainable Days Dortmund 2022 stattfindet, soll als Informations- und Kommunikationsplattform für Besucher und Vertreter aus Logistik, Industrie, Handwerk, Dienstleistung, Wissenschaft, Verwaltung und Politik dienen.

„Eine nachhaltige Versorgungsinfrastruktur kommt – insbesondere in städtischen Ballungszentren – ohne das Lastenrad nicht aus. Das Lastenrad hat sich einen festen Platz im Arsenal nachhaltiger Logistikstrategien erobert“, begründet der Veranstalter die Initiative.

Insbesondere im Rahmen moderner Innenstadt-Logistik- und Last-Mile-Konzepte spielten die vielseitigen Fahrzeuge eine wachsende Rolle. Technologische Innovationen verbessern ihre Leistungsfähigkeit und damit ihr Zukunftspotenzial. Inzwischen entwickelt sich auf diesem Sektor eine leistungsfähige Industrie mit eigenem Ökosystem aus Herstellern, Entwicklern, Anwendern und Dienstleistern.

„Angesichts der Reife des Marktes wächst das Interesse in der klassischen Logistik und bei öffentlichen Logistikverantwortlichen. Wie in anderen Technologiesektoren ist es ein logischer Schritt, auf Leitmessen und Kongressen die Stakeholder miteinander zu vernetzen. Ich freue mich, dass die Wirtschaftsförderung Dortmund und die Industrie- und Handelskammer zu Dortmund hierfür die Initiative ergriffen haben“, ordnet Prof. Dr. Alex Vastag, Leiter Verkehrslogistik des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik den Bedarf für das neue Format ein.

Konkret dient der Kongress dazu, Entwicklungen und Trends im Bereich Lastenrad zu präsentieren, Kontakte zu knüpfen, Lastenräder zu testen und zu vergleichen, Einsatzmöglichkeiten auszuloten, Synergien zu identifizieren, technisches und einsatzpraktisches Know-how zu teilen und gemeinsam nachhaltige Logistikstrategien für die Zukunft zu erarbeiten, wirbt der Veranstalter. Das Programm besteht aus Impulsen, Paneldiskussionen, Pitches, Fachvorträgen und Diskussionen, das sich auf der großen Main Stage und in den Kongressräumen am Eingang Nord der Messe Dortmund abspielen wird.

Speaker aus Verbandswelt und Wissenschaft

Man erwartet zahlreiche namhafte Experten aus den unterschiedlichsten Kompetenzbereichen. Dazu gehören beispielsweise renommierte Logistikspezialisten wie Dr. Tom Assmann, Vorsitzender des Radlogistikverbands Deutschland e.V., Claus Hoffmann, Referatsleiter für die Förderung von E-Lastenrädern beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), Arnold Schroven, Vorsitzender des Club of Logistics oder Prof. Dr. Alex Vastag, Leiter der Abteilung Verkehrslogistik beim Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik (IML).

Die Konzeption und Umsetzung des Kongressprogramms übernimmt die seit fast 10 Jahren fest etablierte Initiative „CargoBike Dortmund, Kompetenznetzwerk für nachhaltige Logistik“, die den gewerblichen Einsatz von Lastenfahrrädern fördert.

„Bei einzelnen Elementen wie Netzwerktreffen oder Praxistests für Gewerbetreibende können wir bereits auf umfassende Erfahrungen zurückgreifen. Die Innovation und die Herausforderung besteht darin, alle Elemente für die Besucher an einem Punkt zu bündeln“, beschreibt Stefan Peltzer, Co-Projektleiter für CargoBike Dortmund bei der IHK zu Dortmund die aktuelle Vorbereitung.

Ralf Finger, bei der Wirtschaftsförderung Dortmund zuständig für die Ausrichtung des Kongresses, verweist auf viele Best-Practice-Beispiele, die konkret aufzeigen sollen, wie sich Lastenräder erfolgreich in die Geschäftsmodelle der Unternehmen integrieren lassen und welche neuen Lösungsansätze für die bestehenden logistischen Herausforderungen vielversprechend seien. Nicht zuletzt sollen auf dem Kongress zahlreiche Geschäftsideen im Umfeld der Gewerblichen Lastenradnutzung diskutiert werden.

„Die Logistikbranche steht vor verschiedenen großen Herausforderungen. Neue Partner und Lieferanten werden in einer Welt der sicher veränderten Warenströme wichtiger. Fehlende Fachkräfte bremsen die Entwicklung vieler Betriebe. Mehr Nachhaltigkeit wird von den Kunden aktiv eingefordert. Genau diese Kontakte liefert der Deutsche Lastenrad-Kongress und vor allem die Einbettung in die Sustainable Days Dortmund“, glaubt Peter Abelmann vom Kompetenznetz Logistik.NRW, dem führenden Logistiknetzwerk in NRW.

Es sei immer noch schwierig für viele Vertreter der Kommunen, mit den Logistikverantwortlichen für die Warenströme in die Städte oder Anbietern für nachhaltige und neue Konzepte in Kontakt zu treten, ergänzt Michael Zyweck, Zukunftsnetz Mobilität NRW den Mehrwert aus Sicht der öffentlichen Hand. Dabei seien aus seiner Sicht die Kommunen gefragte Ansprechpartner, sowohl als mögliche Kunden als auch für die Genehmigung von innovativen Konzepten. Der Deutsche Lastenrad-Kongress biete auch für kommunale Mitglieder Kontakt-, Informations- und Vernetzungsmöglichkeiten, wirbt Zyweck.

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