Doskozil: Mobilität umweltfreundlich gestalten, um bilanzielle Klimaneutralität zu erreichen
Das Golser Unternehmen LSC-Wenzl GmbH hat als erster burgenländischer Betrieb einen Elektro-Lkw angeschafft und ist damit ein Pionier im Transportgewerbe. „Im Burgenland wollen wir 2030 bilanziell klimaneutral sein und haben die Klimawende zu einem Schlüsselthema unserer politischen Arbeit gemacht. Dafür braucht es eine Vielzahl an Maßnahmen“, sagte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil bei der Präsentation der neuen Zugmaschine der Firma LSC-Wenzl GmbH, die auf den Namen „Josef“ getauft wurde. Bei der Fahrzeugtaufe auf dem Betriebsgelände konnte die Unternehmerfamilie zusätzlich zu Landeshauptmann Hans Peter Doskozil auch den Golser Bürgermeister LAbg. Bgm. Kilian Brandstätter, Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzender der Burgenland Energie, Raphael Dillmann von Lidl Österreich, Roland Löffler als Vertreter der Volvo Group Österreich und die Golser Pfarrerin Ingrid Tschank begrüßen.
Um die Klimawende zu schaffen, müsse man die Bevölkerung, aber auch die Wirtschaft mitnehmen, betonte der Landeshauptmann: „Nur durch eine gemeinsame Kraftanstrengung aller Player können wir unsere Klimaziele erreichen. E-Mobilität ist dabei ein wichtiger Faktor. Es braucht innovative Firmen, die mit uns an diesem Strang ziehen. Die Firma Wenzl mit ihren Partnern zeigt vor, wie es funktionieren kann.“ Das 1964 gegründete Familienunternehmen hat 150 MitarbeiterInnen und verwendet für Transporte insgesamt 120 Lkw und 50 Auflieger und Anhänger. Die erste Elektro-Zugmaschine wurde in einem gemeinsamen Projekt mit dem Handelsunternehmen Lidl angekauft.
45 Prozent aller Waren in Europa werden weniger weit als 300 Kilometer transportiert, deshalb ist die Umstellung des Transports auf Lkw mit Elektroantrieb, die eine solche Reichweite haben, möglich. Im Burgenland macht Verkehr rund 50 Prozent aller Emissionen aus, daher ist eine CO2-neutrale Mobilität besonders wichtig. „Wollen wir bis 2030 die bilanzielle Klimaneutralität erreichen, müssen wir die Mobilität umweltfreundlich gestalten. Deshalb spielen technische Innovationen wie dieser neue Elektro-LKW eine wichtige Rolle“, unterstrich Doskozil. „Denn jeder elektrisch gefahrene Kilometer ist ein sauberer Kilometer und ein weiterer Schritt hin zur Klimaneutralität im Burgenland.“
Die Nutzung von emissionsfreien Lkw wurde in der Nachhaltigkeitsstrategie der Fa. Lidl verankert. Die E-Sattelzugmaschine der Marke Volvo Type FM ist mit einer Batterieleistung von 540 Kw/h ausgestattet, die eine Reichweite von 330 Kilometer bei bis zu 44 Tonnen Nutzlast ermöglicht. Der Motor hat eine Gesamtleistung von maximal 666 PS. Im Betrieb ist das Fahrzeug um rund zehn Dezibel leiser als ein vergleichbarer Lkw mit Dieselmotor. Der E-Lkw soll bis zu 20 Stunden pro Tag Waren ausliefern. Aufgeladen werden kann der Lkw mit dem Grünstrom der Photovoltaikanlagen auf den Filialen von Lidl.
Das Thema erneuerbare Energie sei in aller Munde, betonte LAbg. Kilian Branstetter, wie Mobilität generell heiß diskutiert werde. Für die Gemeinde Gols sei es wichtig, dass es innovative Unternehmen wie die Firma Wenzl – der größte Arbeitgeber in der Gemeinde – gebe, die neue Ideen aufgreifen und umsetzen.
Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzender der Burgenland Energie, meinte, an diesem Projekt sehe man, dass die Energiewende möglich werde. Das Burgenland habe sich das Ziel gesetzt, die Energieversorgung sicher und unabhängig zu gestalten und die eigene Energieressourcen zu nutzen und Strom selbst zu produzieren. Die Energiewende sei nur mit der Mobilitätswende möglich. Für Mobilität könne der elektrische Strom im Burgenland produziert werden, wie dieses Projekt zeige, so Sharma.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil unterstrich, Elektromobilität sei die Zukunft, auch wenn viele Menschen dieser skeptisch gegenüberstünden. Elektromobilität werde ein zentraler Teil der Mobilität sein, die Bevölkerung müsse davon überzeugt werden, dürfe jedoch nicht zum Umstieg auf E-Autos gezwungen werden. Mit der Präsentation des ersten Elektro-Lkw im Burgenland sei man Zeuge einer neuen Entwicklung im Schwerverkehr. Der Landeshauptmann gratulierte dem Familienbetrieb zur sehr guten Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten. Für Unternehmer sei es eine große Herausforderung, auf aktuelle Anforderung zu reagieren und auch zu riskieren.