Elektrische Lkw? Das abstruse Beispiel Bochum zeigt, was besser werden muss

Obwohl die Hersteller inzwischen Fahrzeuge mit einer Reichweite von 500 Kilometern anbieten, stagniert der Absatz. Die Autos sind zu teuer, zudem fehlt es an ausreichender Lade-Infrastruktur. Das Beispiel eines Bochumer Spediteurs zeigt, woran es hakt.

Der Umstieg auf mit Elektromotoren betriebene Lastkraftwagen ist ins Stottern geraten, bevor er überhaupt ins Rollen gekommen ist. Und damit ist auch das gesteckte Ziel der Bundesregierung, bei den Nutzfahrzeugen bis 2030 den CO2-Ausstoß gegenüber 1990 um über 40 Prozent zu reduzieren, in weite Ferne gerückt.

Nach Angaben des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) rollen täglich 800.000 Lkw über 7,5 Tonnen durch die Bundesrepublik. Davon wurden Ende vergangenen Jahres, so der Verband, lediglich 475 Fahrzeuge elektrisch betrieben. Das entspricht einem Anteil an der Tagesflotte von nicht einmal einem Prozent. Der Großteil der Brummi-Flotte tankt weiterhin Diesel. Dabei bieten Hersteller mittlerweile Elektro-Nutzfahrzeuge mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern an. Was fehlt, monieren Hersteller und Spediteure, sei vor allem eine fehlende Lade-Infrastruktur.

„Ein Lkw wird nicht zum Spaß gefahren“

Ein Leitsatz seiner Branche, sagte der Vorstandschef von Marktführer Daimler Truck, Martin Daum, in einem Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ), laute: „Ein Lkw wird nicht aus Spaß gefahren. Es geht darum, Güter effizient von einem Ort zum anderen Ort zu transportieren.“ Und das, so die Schlussfolgerung, müsse sich rechnen. „Daher dürfen Elektro-Lkw in der Gesamtrechnung nicht teurer sein als Diesel-Lkw.“

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