Auf der A5 zwischen Langen/Mörfelden und Weiterstadt in Hessen ist diese Woche das erste Autobahn-Pilotprojekt für Oberleitungs-Lastzüge im realen Verkehr in Deutschland gestartet. Auf dem „eHighway“ nutzen Hybrid-Lkw einen Stromabnehmer, um wie Züge die Batterie ihres E-Antriebs zu laden. Sind die Akkus leer, wird auf einen Dieselmotor zurückgegriffen.
Mit dem Projekt Elisa – die Kurzform für elektrifizierter, innovativer Schwerverkehr auf Autobahnen – sollen Erfahrungen und Daten für einen möglichen Ausbau des Systems in Deutschland gesammelt werden. Ob es eine breitflächige Anwendung geben wird, soll zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden. „Das sind reine Testversuche, es ist ergebnisoffen“, sagte der Sprecher des Bundesumweltministerium Stephan Haufe.
Es gehe darum, die beste Variante für die Zukunft des Schwerlastverkehrs auf der Straße zu finden, erklärte Haufe. Weitere Projekte gibt es in Schleswig-Holstein, wo auf der A1 bei Lübeck getestet werden soll, ob eine Anbindung an einen Hafen funktioniert. In Baden-Württemberg soll zudem auf einer Bundesstraße die Tauglichkeit für Ortsdurchfahrten geprobt werden. Für die Teststrecken stellt das Umweltministerium insgesamt etwa 50 Millionen Euro zur Verfügung.
Der Abschnitt auf der A5 kostet knapp 15 Millionen. Fünf Speditionen nehmen mit ihren Lastern bei ganz normalem Fahrbetrieb auf einem der meistbefahrenen Autobahnstücke Deutschlands nahe dem Frankfurter Flughafen und dem Frankfurter Kreuz teil. Bis Ende 2022 sollen Daten über alle relevanten verkehrs- und energietechnischen, ökologischen und ökonomischen Aspekte gesammelt werden. Als Konkurrenz zum Güterverkehr auf der Schiene sieht das Umweltministerium das Projekt nicht. „Das ist eine Ergänzung. Es wird immer einen Anteil Lkw-Verkehr geben“, sagte Haufe.
Auf der vierspurigen A5 wurde jeweils der rechte Fahrstreifen in beide Fahrtrichtungen auf fünf Kilometern mit Oberleitungen versehen. Sollte sich das System als wirkungsvoll erweisen und deutschlandweit eingesetzt werden, müssten laut Haufe circa 1000 Kilometer mit Oberleitungen versehen werden. Die Kosten pro Kilometer bezifferte er mit voraussichtlich rund eine Million Euro.
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