Fachkräfte fehlen in vielen Bereichen. Transportunternehmen sind in besonderem Maße betroffen. In absehbarer Zukunft gehen 25.000 Berufskraftfahrer in den Ruhestand und nur 13.000 Nachwuchskräfte folgen durch Ausbildungen und Qualifizierungen nach. Das Berufsfeld bietet also für Arbeitslose beste Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz. Der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit hat deshalb Unternehmen, Bildungsträger und potenzielle Bewerber zu einer Veranstaltung eingeladen.
„Wir bieten Arbeitgebern und Bewerbern regelmäßig Plattformen, auf denen sie direkt ins Gespräch kommen und zueinander finden können“, erklärt Sonja Binder, Teamleiterin der Arbeitgeber-Services in Schwäbisch Hall. Und weiter: „Wichtig ist eine gute Vorauswahl der Bewerber durch unsere Arbeitsvermittler, denn diese garantiert den Erfolg solcher Veranstaltungen.“ Bei dieser speziellen Veranstaltung ging es nicht allein um die Arbeitsvermittlung: Vorgestellt wurde ein Angebot bestehend aus einer 4 wöchigen Probearbeit gefolgt von sechs Monaten Qualifizierung. Der theoretische Teil der Qualifizierung findet in einer speziell zertifizierten Fahrschule statt und dauert dreieinhalb Monate. Den praktischen Teil absolvieren die Teilnehmer bei der DACHSER Service und Ausbildungs GmbH oder bei einem der 17 Unternehmen, die für DACHSER fahren. Die Arbeitsagentur oder das Jobcenter fördern die Qualifizierung zu 100 Prozent, dazu kommen bei Bedarf Fahrkosten, Kinderbetreuungskosten und Kosten zum Lebensunterhalt, die dem Arbeitslosengeld entsprechen. „Wir fördern damit eine Teilqualifizierung, weil für erwachsene Bewerber eine dreijährige Berufsausbildung mit Ausbildungsvergütung oft nicht realistisch ist“, erklärt Sonja Binder.
Roland Zitzmann Fuhrparkmanager bei DACHSER stellt den Bewerbern ausführlich das Berufsbild vor. Er spricht über die Vielfalt der Tätigkeit, die technischen Reize sowie die sichere berufliche Zukunft. Aber auch die hohen Anforderungen spart er nicht aus: „Wenn Sie mit 40.000 Tonnen über die Autobahn brettern, müssen Sie jederzeit hoch konzentriert sein.“ Auch einen Nine-to-five-Job erwarte die Bewerber nicht, doch der Einsatz von Wechselbrücken ermögliche den Fahrern einen 8 bis 9-Stunden Tag. Sieben der 13 Zuhörer haben nach seinem Vortrag ein ernstes Interesse an der Qualifizierung. Gut, dass die drei Fahrschulen ACADEMY Fahrschule SGH, Fahrschule FAHRWERKK und Peter Kröper GmbH vor Ort sind. Welche Fahrschule für den Einzelnen am geeignetsten ist, kann so jeder direkt im Gespräch klären. Welche Fahrschule gewählt wird ist für die Förderung unwichtig, einzige Voraussetzung ist, dass eine Zertifizierung vorliegt.
Quelle dieses Artikels klick hier : Focus